Bereits in den Jahren 2010 und 2011 hatten die Maler und Lackierer des damaligen 3. Ausbildungsjahres den gesamten Flur der Bauabteilung an der Berufsbildenden Schule mit alten Malertechniken verschönert. Jeder Azubi hatte dabei einen eigenen Wandbereich des Flures bearbeitet: Der im Schulleben hochbeanspruchte Sockel wurde ebenso ansprechend wie schmutzunempfindlich mit Stupf-, Wisch- oder Wickeltechnik gestaltet. Die Ergebnisse des Projekts waren durchweg erfreulich.
Dann allerdings mussten neue Flurfenster und neue Flurdecken eingebaut werden, eine sinnvolle Maßnahme, die aber die Gestaltungen der früheren Malerklasse zerstörte oder stark verschmutzte.
Die Projektaufgabe für das aktuelle 3. Ausbildungsjahr der Maler und Lackierer lautete also ganz praxisbezogen: Restaurierung unseres Schulflures! Jeder Azubi war für einen eigenen Wandbereich zuständig und restaurierte die Gestaltungen der Vorgänger durch vorsichtiges Abwaschen der verdreckten Stellen, Nachmischen der alten Farbtöne und Imitieren der verwendeten alten Malertechniken. Neben der Restaurierung gestalteten einige Azubis die Wandflächen des Flures auch mit selbst ausgewählten Ornamenten.
Die Schülerinnen und Schüler hatten viel Spaß dabei, etwas Dauerhaftes, etwas Eigenes zu schaffen. Sie haben erkannt, was zu leisten sie in der Lage sind.
Dieses Projekt war außerdem für die Azubis eine gute Vorbereitung auf die bevorstehende praktische Gesellenprüfung, wo selbstständiges Arbeiten, Planung und Fertigstellung einer größeren Aufgabe im vorgegebenen Zeitrahmen ebenfalls gefordert sind.
Die Gestaltung von Wandbildern, das Arbeiten mit alten Malertechniken – das sind Tätigkeiten, die im Alltagsgeschäft der meisten Maler nicht immer im Vordergrund stehen, die den Schülerinnen und Schülern aber vor Augen führen, welche Tradition und welches Potenzial der Beruf des Malers und Lackierers bietet.
So führt dieses eng mit der Malerinnung abgestimmte Projekt vielleicht auch zu einer Aufwertung des Malerberufes in den Augen seiner zukünftigen Gesellinnen und Gesellen.
OStR Peter Giloy, Berufsbildende Schule Bad Kreuznach
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