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Algenbefall auf WDVS

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Algenbefall auf WDVS

Nachdem zunächst ein Wärmedämmsystem, dessen Bestandteil ein mineralischer Oberputz war, installiert worden war, ergaben sich zunächst keine Beanstandungen; erst drei Jahre später zeigten sich auf der Oberfläche des Putzes Verfärbungen, die auf Algenbefall zurückzuführen waren. Deshalb verlangte der Auftraggeber vom Auftragnehmer Schadensersatz. Er war der Auffassung, die durch Algenbefall bedingte Verschmutzung der Fassade wäre dem Auftragnehmer anzulasten, da er ungeeignetes Material verwendet hätte. Der Auftragnehmer hätte auf die Gefahr des Algenbefalls hinweisen müssen. Durch das Urteil des Landgerichts Darmstadt vom 7.8.2007 – 14 O 615/05 – wurde die Schadensersatzklage abgewiesen, weil der Auftraggeber für das Vorliegen eines Mangels bzw. eines schuldhaften Unterlassens eines gebotenen Hinweises keinen Beweis antreten konnte. Aufgrund eines Sachverständigengutachtens stand vielmehr fest, dass das verwendete Wärmedämmverbund-System den anerkannten Regeln der Technik entsprach. Vorhersagen über einen möglichen Befall von Algen sowie über deren Ausmaß und Umfang waren demnach nicht möglich gewesen. Überhaupt gibt es keine Patentrezepte für eine befallfreie Fassade, da die maßgeblichen schädlichen Umwelteinflüsse überall vorhanden sind. Die vom Auftraggeber angesprochene Verwendung fungizider Substanzen hätte keine befriedigende Lösung dargestellt, da sie zum einen nur zeitlich begrenzt wirksam und darüber hinaus als umweltschädigendes und daher bedenkliches Mittel anzusehen ist. Überhaupt ist die Verschmutzung von Dächern, Fassaden und Fenstern immer von der jeweiligen Umgebung, d. h. von der umliegenden Flora und Fauna, von eventuell vorhandenen schmutz-immitierenden Industriebetrieben und von den Witterungseinflüssen abhängig. Diese Faktoren bewirken, dass die verwendeten Materialien sich einmal schneller, einmal langsamer farblich verändern bzw. Patina ansetzen. Eine Perpetuierung eines ehemals weißen Grundzustandes für alle Zeiten ist nicht möglich. Die Geschwindigkeit, in der es zu farblichen Veränderungen kommt, hängt von den Einflüssen ab, die auf das Bauwerk einwirken. Dr. Franz Otto

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