Dass in der Europäischen Union alles normiert ist, selbst die Größe und die Form diverser Früchte, das wissen wir inzwischen. Deshalb gab es auch keinerlei Überraschung in unserer Redaktion, als kürzlich so genannte Schnittschutzhandschuhe eintrudelten und ein Text für die Veröffentlichung im Malerblatt. „EN 388 – für mittlere mechanische Risiken“, so hieß es auf dem Beipackzettel. Vielleicht müsste man nun seinen Arzt oder Apotheker fragen, was genau darunter fällt. Sich den Hintern aufreißen im Tagesgeschäft wird nicht dazu gehören, sonst wäre es ja eine Schnittschutzhose gewesen. | Etliche bedauernswerte Malerkollegen hätten eine solche Hose aber bitter nötig, wie zu vermuten ist. Für seine Opti-Maler-Partner stieß Werner Deck auf eine Sache, die manchem mindestens ein Fragezeichen ins Gesicht schreiben wird: es gibt inzwischen den McMaler, was jedem gleich wieder die oft beklagte Internet-Plattform MyHammer vors geistige Auge bringt, wo Maler sich krumm machen, um Preise öffentlich nach unten zu drücken und an Aufträge zu kommen – auch wenn McMaler anders funktioniert. | Dort sind die Preise bereits im Keller, für den ausführenden Handwerker ganz sicher, für die Kunden nur auf den ersten Blick. Die Malerstunde kostet nur 19,90 Euro plus Mehrwertsteuer. Und wer zwischen 8 Uhr und 10 Uhr (Malerzeit) den Auftrag erteilt, der bekommt noch einmal fünf Prozent Rabatt. Beim zweiten Hinschauen erst zeigen sich die Fußangeln: eine Bearbeitungsgebühr von knapp 50 Euro und tägliche Anfahrtkosten von rund 10 Euro kommen noch obendrauf. Unterm Strich steht dann auf der Rechnung ein erkleckliches Sümmchen, das sich der Kunde so nicht vorgestellt, sondern zuvor schön gerechnet hatte. So richtig Mitleid müssen wir nicht haben. Nur bauernschlaue Intelligenz-Allergiker wähnen sich bei www.mcmaler.de im Schnäppchen-Paradies. Wie die Maler dabei bezahlt werden, ist nicht bekannt. Inzwischen teilt auf dem Markt augenscheinlich eine scharfe Linie die Handwerker in Selbstbestimmte und Ausgelieferte. Zu welcher Gruppe wer gehört, darüber darf im Falle McMaler spekuliert werden. | Apropos Gruppe: auch bei den Mitarbeitern entscheidet oft die Gruppenzugehörigkeit darüber, wie sich der Einzelne entwickelt. Auf Seite 46 finden Sie mehr dazu. | Zu welcher Gruppe Sie momentan gehören, weiß ich nicht – hoffentlich zu derjenigen, die den Urlaub noch vor sich hat!
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