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Dämmung boomt

Betrieb & Markt
Dämmung boomt

Maler und Stuckateure fragen sich immer öfter, wohin auf dem WDVS-Markt die Reise geht. Wie entwickeln sich die Preise, und wie sieht es mit den Lieferzeiten aus. Das Malerblatt fragte Dr. Wolfgang Setzler, Geschäftsführer des Fachverbandes Wärmedämm-Verbundsysteme e.V.

Achtung, gleich zu Beginn frontal die Frage, die vielen Lesern richtig auf den Nägeln brennt: Warum kommt es derzeit im Bereich der Wärmedämm-Verbundsysteme zu Liefer-Engpässen?

Dies hat mehrere Gründe. Zum einen ist dies durch hohe Erdölpreise und eine Rohstoffverknappung und auch durch eine starke Nachfrage in Fernost begründet. Hinzu kommt die erfreuliche Entwicklung der Dämmstoffnachfrage hierzulande. Durch neue Investitionsanreize des Bundes für die Energieeinsparung durch Dämmung ist die Nachfrage erheblich gestiegen. Dazu tragen möglicherweise auch Vorzieheffekte mit Blick auf die Mehrwertsteuererhöhung bei.
Wird die Situation so bleiben oder ist Besserung in Sicht?
Die Branche tut natürlich alles, die Lieferzeiten wieder zu reduzieren. Aber durch die knappe Rohstoffversorgung kann dies nur teilweise gelingen.
Was kann der Verarbeiter tun?
Sobald wie möglich seine Lager füllen. Die letzten Monate haben gezeigt, dass sich einige Verarbeiter verspekuliert haben. Im Frühjahr setzten einige auf sinkende Preise und sind von der Entwicklung völlig überrascht worden.
Hält dieser Boom bei Wärmedämm-Verbundsystemen an – auch nach der Erhöhung der Mehrwertsteuer?
Ja, auf jeden Fall. Der Energieausweis, der übrigens hier in Deutschland durch den Gesamtverband Dämmstoffindustrie und seinem Vorsitzenden, Klaus W. Körner, in Zusammenarbeit mit der Heizungs- sowie Fenster- und Glasindustrie seine Geburtsstunde erlebte, zeigt dem Hausbesitzer oder dem Vermieter doch erst das immense Einsparpotenzial. Dieser wird 2007 eingeführt. Die steigenden Energiepreise wie auch die eventuell dadurch bedingte dreiprozentige Verteuerung beim Material machen 40 Prozent und mehr an Energieeinsparung allemal wett.
Wie wird die Preisentwicklung in der Zukunft sein?
Wenn ich die Zahlen genau wüsste, wäre ich Hellseher und würde mein Glück beim Lotto versuchen. Was aber Fakt ist, sind die steigenden Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt. Was wir nicht wollen, kaufen die Chinesen, Inder und Russen. Wir müssen wieder lernen, zu planen und zu disponieren. Für das Handwerk bedeutet die Entwicklung, dass diese Verteuerung in der Zukunft schon heute ins Angebot aufgenommen werden muss.
Können Sie etwas zur genauen Höhe der Preissteigerung sagen?
Nein, dazu bin ich auch gar nicht befugt. Als Ökonom jedoch weiß ich, dass Rohstoffverteuerungen immer an den Endverbraucher weiter gegeben werden. Bei den Dämmstoffen Mineralwolle und Styropor sind das mindestens acht bis neun Euro pro Kubikmeter.
Was bedeutet das für die Quadratmeterpreise bei WDVS?
Wenn Sie die Kubikmeter-Teuerung durch die durchschnittliche Dicke von 10 Zentimeter teilen, erhalten Sie rund 80 bis 90 Cent pro Quadratmeter. Bestimmt aber braucht auch der Handwerker etwas, um seine gestiegenen Kosten aufzufangen.
Gibt es einen Ratschlag Ihrerseits an das verarbeitende Handwerk?
Qualität und Zukunftssicherung durch betrieblichen Erfolg – das bleibt nach wie vor das beste Rezept. Und Zukunftssicherung durch betrieblichen Ertrag. WDVS heißt nicht umsonst unter Insidern: Werte Durch Vertrauen Schaffen.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Das Gespräch mit Dr. Wolfgang Setzler führte Ulrich Schweizer.
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