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Gestresst – und dann?

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Gestresst – und dann?

Dauerbelastung macht krank. Wirkungsvolle Strategien gegen negativen Stress sind viel einfacher umsetzbar, als man denkt.

Fast jeder kennt solche Phasen: Die Arbeit scheint einen aufzufressen. Man kann nicht mehr abschalten und entspannen. Doch wenn Alltagshektik, Termindruck und immer höhere Anforderungen sich als Lustlosigkeit oder Gereiztheit, als Schlafstörungen oder Dauermüdigkeit, einem Gefühl der Überforderung und letztlich auch in Erkrankungen bemerkbar machen, ist es höchste Zeit, gegen den Stress aktiv zu werden. Denn am Ende dieser Entwicklung steht oft genug das Ausgebranntsein – der Burnout. Burnout ist der englische Begriff für einen Zustand höchster emotionaler und physischer Erschöpfung, der immer häufiger auch bei Führungskräften anzutreffen ist. Besonders bei Selbstständigen, Handwerksmeistern und Chefs kleiner und mittlerer Unternehmen stehen bei einem Burnout die gesamte Existenz und die der Mitarbeiter auf dem Spiel. Nicht 100-prozentig zu funktionieren – das kann sich in einem Umfeld, wo der Unternehmer der Dreh- und Angelpunkt ist, scheinbar keiner leisten. Umso öfter werden deshalb die Vorboten eines Burnouts ignoriert.

Messbarer Kostenfaktor
Gestresst sind irgendwie alle – und wer es nicht ist, kann gar nicht zu den Erfolgreichen gehören. Das ist gängige gesellschaftliche Meinung. Die Frage lautet: Sind gestresste Mitarbeiter und Führungskräfte wirklich produktiv und damit wirtschaftlich für ein Unternehmen? Sie ahnen es schon: Unter echten Stresssymptomen leidende und damit von einem Burnout bedrohte Menschen bringen einer Firma weniger als sie kosten. Eine Schweizer Studie belegt: 40 Prozent der eidgenössischen Bevölkerung leiden unter Schwäche und Energielosigkeit. Der volkswirtschaftliche Schaden, der sich durch entsprechende Krankheitstage errechnet, beträgt ca. 4,2 Mrd. Franken jährlich. Auf Deutschland umgerechnet sind dies ca. 27 Mrd. Euro – Jahr für Jahr, jeweils ohne soziale Folgekosten.
Von Herzbeschwerden über Magen- und Rückenleiden – die Liste der mit Stressfaktoren in Zusammenhang gebrachten Krankheiten ist lang. Soll man also das Arbeiten einstellen und so tun, als ob das Leben ein einziges Picknick wäre? Es geht nicht darum, negative Stresssituationen komplett auszuschalten oder zu vermeiden – nur darum, einen neuen und belastungsarmen Umgang damit zu erlernen. Wer hier gewappnet ist, kann auch außergewöhnliche Leistungen erzielen – und natürlich bei der Arbeit wie im Privatleben zu Höchstform auflaufen.
Eigene Bewertung verändern
Ein Glas ist zur Hälfte gefüllt. Ist es nun halb voll oder halb leer? Sie kennen das Beispiel. Und Sie wissen: Das hängt ganz von der Bewertung des Betrachters ab. Halb voll, sagt der positiv Denkende, lebt sehr gut damit und lehnt sich entspannt zurück. Halb leer, sagt der Zweifler, empfindet Mangel und insofern Stress.
Wie funktionieren diese Zusammenhänge? Hier schafft ein Modell, das sich das ABC der Gefühle nennt, Klarheit. Am Anfang, A, steht ein objektiver Umweltreiz – ich sehe ein Glas. Im zweiten Schritt, B, läuft in kürzester Zeit eine Bewertung des Reizes ab – je nach meiner Erfahrung und Einstellung komme ich zum Urteil, ob das Glas zur Hälfte gefüllt oder geleert ist. Daraus folgt, C, meine Reaktion – ich freue mich über das, was noch im Glas enthalten ist, oder ich trauere, dass bereits ein Teil fehlt.
Punkt B ist also der zentrale Hebel, der jedem von uns zur Verfügung steht, um unangenehme Reaktionen und stressige Situationen in belastungsfreie Ereignisse umzuwandeln. Probieren Sie es aus. Zum Beispiel, wenn ein Auftrag nicht gut läuft (die fünf parallel stattfindenden Baustellen jedoch erstklassig), ein Mitarbeiter schon wieder krank ist (die zehn anderen aber durch verlässliche Anwesenheit glänzen) oder bei einer beliebigen anderen Alltagssituation.
Neuen Rahmen schaffen
In den meisten Fällen stellt also allein unsere Bewertung die Weichen, ob wir eine Situation als erfreulich (also stressfrei) oder belastend (also stressig) empfinden. Doch – wie lassen sich Bewertungen „mal einfach so“ verändern? In der Praxis hat sich hier ein Werkzeug bewährt, das sich Reframing nennt – also zu Deutsch: die Dinge in einen neuen Rahmen stellen.
Probieren wir dies an einer geschäftlichen Alltagssituation aus. Sie haben einen schwierigen Mitarbeiter, der Ihnen oft und gern widerspricht. Nun können Sie sich darüber Tag für Tag ärgern oder versuchen, die Situation durch eine andere Brille – oder in einem anderen Rahmen – zu betrachten. Ist es nicht so, dass Sie an der Reibung mit dem Mitarbeiter auch persönlich wachsen? Stärker werden durch die Auseinandersetzung als Führungskraft? Der Mitarbeiter also insofern ein wertvoller Sparringspartner ist? Eine Sichtweise, die in jedem Falle eines bewirkt: Sie gehen nicht mit Frust und Stress aus dem nächsten Wortwechsel hervor – sondern mit einer positiven und damit entspannenden Bewertung einer früher stressigen Situation. Dieses Prinzip, stressfreie Distanz zu den Dingen zu gewinnen, lässt sich natürlich auch auf Kundenkontakte übertragen. Ja, es gibt sie, die Auftraggeber, die ständig anrufen, noch eine Anmerkung haben, ein weiteres Angebot möchten oder schon Beschlossenes wieder auf den Kopf stellen. Wenn Sie genervt sind und Sie das stresst – sehen Sie einmal die andere Seite: Der Kunde signalisiert Ihnen, dass er unsicher ist und Ihre Unterstützung benötigt. Das ist eine Position, die sich schon deutlich weniger anstrengend anfühlt – und aus der heraus sich besonnen handeln lässt. Mit den gewünschten Hilfestellungen, jedoch auch mit sachlicher Abgrenzung, wenn es Ihnen zu viel wird.
Stresssituationen lassen sich also durch neue Bewertungen und neue Sichtweisen entschärfen. Doch auch das benötigt Energie, die irgendwo herkommen muss. Eine ganz wichtige Grundlage für das persönliche Stressmanagement ist daher, regelmäßig neben der Arbeit aktiv und passiv zu regenerieren. Sei es mit aktiven Tätigkeiten wie Wandern, Joggen, Schwimmen oder mit Gartenarbeit. Passive Regeneration lässt sich mit Entspannungstechniken genauso erreichen, wie z.B. mit Musizieren, mit Angeln, Lesen oder auch mit Kochen für Freunde. All diese Tätigkeiten, die man mit Freude und Begeisterung lebt, sind der Energievorrat, von dem wir in anstrengenden Zeiten profitieren.
Das Problem bei dauerhaft gestressten Menschen ist, dass sie längst schon an das „Eingemachte“ gegangen sind, ohne neue Reserven anzulegen. Meist wurden nach und nach alle Hobbys aufgegeben und dem Job geopfert. Eine Falle, der man mit einer leicht durchführbaren Maßnahme im ersten Umkehrschritt begegnen kann.
Machen Sie sich bewusst, aus welchen Tätigkeiten Sie neben der Arbeit Energie schöpfen – und notieren Sie sich diese in Ihrer persönlichen Ressourcenliste. Sie sollte die Dinge enthalten, die Sie früher gerne und auch erfolgreich getan haben. Zudem gehören die Sachen dazu, die sie gerne tun, für die Sie bislang aber keine Zeit hatten.
Ressourcen
Entspannt sein statt gestresst – der Weg dorthin führt über viele Verhaltensänderungen. Auch der Abschied vom Einzelkämpfertum und die Fähigkeit, im richtigen Moment zu delegieren, gehören dazu.
Im Handlungsfeld Marketing nutzen bereits viele Betriebe die entlastenden Vorteile, die ihnen der Brillux KundenClub bietet. Von Werbemitteln und ganzen Werbekampagnen über Pressearbeit und viele hilfreiche Leitfäden für betriebliche Alltagssituationen stehen hier Ressourcen bereit, die einfach nur genutzt und abgerufen werden wollen. Denn: Wenn die Vermarktung funktioniert und wenn man dafür nur minimal Energie aufwenden muss – dann bleibt mehr Zeit fürs Wesentliche.

kompakt
Gestresste Mitarbeiter sind weniger produktiv. Es gibt aber wirkungsvolle Strategien, die gegen die alltägliche Dauerbelastung schützen.
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Nina Gravermann
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