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Googlehupf

Betrieb & Markt
Googlehupf

Werner Schledt

Natürlich ist die Homepage eine der vielen Visitenkarten des Betriebes. Deshalb haben wir unsere so gut gestaltet, dass sie im vergangenen Jahr sogar mit einem Deutschen Marketingpreis ausgezeichnet wurde. Klar, dass wir mit den Beteiligten, unserem ideenreichen Grafiker und einer EDV-Expertin für die technische Umsetzung des Konzepts, auf diesen schönen Erfolg angestoßen haben.
Ausgezeichnet
Ist ja auch gelungen: Alle Elemente unseres Corporate-Design, also Schriftzug, Firmenzeichen, „Hausfarbe“ und Headline entsprechen den übrigen „Visitenkarten“, wie Briefbogen, Prospekte, Fahrzeuge, Bauschilder und Berufskleidung. Alles Wichtige drin, die Gliederung übersichtlich, die Anwendung bedienerfreundlich. Die Arbeit schien getan. Aber schon bei der ersten Nach-Sicht fiel uns auf, dass wir uns um die Einhaltung einiger Werbeversprechen und offerierter Kundenvorteile, die es bisher schon gab, intensiver als bislang würden kümmern müssen.
Schaufenster
Was man ins Schaufenster stellt, das muss man schließlich auch im Laden haben. Also unbedingt mehr Kontrolle der Abläufe und Aktualisierung der Homepage in regelmäßigen Intervallen, vor allem hinsichtlich der ganzen Kundenvorteile, Informationen und Bilder. Aber auch die vermeintlich langlebigen Standardtexte verlieren schneller an Aktualität als einem lieb ist. Es gibt also an der Visitenkarte Homepage immer was zu tun, damit der Auftritt für die Besucher stets attraktiv und aktuell ist.
Besucher?
Aber wer besucht uns denn schon? Es ist in der „Home“ wie daheim: Es kommen nur Freunde, Kollegen und Kunden, die unsere Adresse haben. Wer sonst? Sie sind neugierig, schauen mal rein oder haben, weil sie uns und unser Leistungsangebot bereits kennen, gelegentlich ein Anliegen. Kurzgesagt: Der Nutzerkreis einer solchen Homepage ist nicht größer als unser Bekanntenkreis. Dafür lohnt sich allerdings der Aufwand nicht. Wenn wir die Homepage als Medium der Zukunft für Werbung und Akquisition erfolgreich nutzen wollen, wenn wir zusätzliche Erträge holen wollen, dann müssen wir vor allem analysieren, wie die Menschen, die für die Beantwortung einer Frage oder die Lösung eines Problems keinen bestimmten Adressaten haben, das Internet nutzen:
Suchen und finden
Sie suchen – und finden. Auch uns? Wahrscheinlich nicht. Wie denn auch, ohne Adresse? Also gibt der Sucher ganz einfach sein Problem ein. Das Suchwort kann Wellness, Wärmedämmung oder Wandanstrich heißen – er wird immer was finden. Dafür sorgen die prall gefüllten Suchmaschinen, wie Google. Findet sich das Gesuchte nicht gleich, heißt’s einfach „Google-hupf“, Wechseln des Suchbegriffs und schon gibt’s neue Antworten und Angebote, und zwar viele, oft zu viele. Wenn ich also will, dass die Sucher als Be-Sucher bei mir ankommen, müssen meine wichtigsten Leistungen in der Homepage erst einmal vorkommen. Nicht nur als verlockendes Bild oder witzige Grafik, sondern in Worten.
Nur Worte
Die Suchmaschinen registrieren nämlich nur Worte, keine Bilder. Diese, sogenannten Schlüsselworte oder Keywords, müssen also unsere Leistungen beschreiben und – das ist die Schwierigkeit – möglichst den Begriffen entsprechen, die Interessenten als Suchbegriffe eingeben. Wer beispielsweise „Modernisierung im Baubestand aus einer Hand“ eingibt, findet uns bundesweit auf der interessantesten ersten Seite, ganz oben. Noch. Vielleicht bei Erscheinen dieses Artikels schon nicht mehr. Suchmaschinen haben nämlich einen menschlichen Zug: Sie langweilen sich schnell. Wer also immer wieder neue Besucher haben will, sollte hinter seine sichtbare Homepage noch eine zweite unsichtbare legen, die sogenannte Descriptions. Das sind die verbalen Be- und Umschreibungen dessen, was schon in der Homepage steht, immer wieder modifiziert und mit den Schlüsselworten verknüpft, vor allem aber stetig aktualisiert. Schafft man das nicht, landet man bei der Suchmaschine schnell auf den hintern Seiten, wo kaum noch einer sucht.
Experten
Für die Optimierung der Homepage im Hinblick auf die Suchmaschinen gibt es übrigens Experten, die nicht nur den Auftritt analysieren, sondern auch bei der Formulierung der Descriptions behilflich sein können. Die haben uns auch veranlasst, die zunächst vorgesehenen, besonders originellen und lebendigen Startseiten erst mal zurückzustellen. Eingegebene Suchbegriffe führen den Nutzer nämlich gerade nicht zur Startseite, sondern gleich auf die Seite, wo er dann fündig wird.
Fazit: Eine Homepage als „Visitenkarte“ ist gut und schön – und macht auch wenig Arbeit.
Für Fremde
Damit aber „Google-hupfer“ bei uns landen können, muss die Homepage im Hinblick auf die Suchmaschinen optimiert sein – also nicht für Freunde, sondern für Fremde. Und das ist ein Dauerauftrag – der zu Aufträgen führt. Also auf!

kompakt
Relevantes für die Branche entdecken, Anstöße geben, manche Dinge auf die Schippe nehmen – das macht Werner Schledt in seiner Kolumne „Unverdünnt aufgetragen“.
Der Autor war jahrzehntelang Betriebsberater und Verbandsgeschäftsführer im Maler- und Lackiererhandwerk. Jetzt engagiert er sich als Marketingleiter der TREIBS Bau GmbH und schreibt exklusiv aus betrieblicher Sicht für Malerblatt- Leser.
Werner Schledt
TREIBS Bau GmbH
Heinrichstraße 9 – 11
60327 Frankfurt/Main
Tel.: (069) 750010-310
Fax: (069) 750010-340
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