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Leutefinder!

Betrieb & Markt
Leutefinder!

Wer später bremst, ist länger schnell. Ein wunderbarer Satz, der mir aus irgendeinem Artikel entgegen sprang, in welchem es um die fortwährende Beschleunigung in unserer Wirtschaft ging. Das Hamsterrad, das immer höhere Drehzahlen hat, wird von uns selber angetrieben, ab und zu sogar freiwillig – meist allerdings unter Druck. Zwar gibt es genügend Menschen, die einem Teile der Arbeit abnehmen könnten und auch gerne abnehmen würden, doch die müssten dann ja bezahlt werden. Und ratzfatz gäbe es wieder Schelte vom Controller oder vom Steuerberater wegen der Kosten. | Der Sternekoch Vincent Klink bekam als Bub einen Rat: Denk daran, dass der Zeigefinger der wichtigste Finger ist – damit zeigst du den andern, wo die Arbeit ist. | Bei dieser Art der Mitarbeiterführung können zwar kurzfristig durchaus die erwünschten Ergebnisse erzielt werden, doch mit der Motivation sieht es dann eher mau aus. Google, der Gigant des Online-Zeitalters, weiß besser, wie mit Menschen umgegangen werden kann, so dass sie nicht nur engagiert arbeiten, sondern zudem kreativ sind: Mithilfe der sogenannten 20 Prozent-Regel. Dabei erlaubt Google seinen Mitarbeitern, an einem Tag der Woche an einer Idee zu arbeiten, die nur sie selber interessiert und die nichts mit ihrem normalen Job zu tun haben muss. So entstand beispielsweise der Flugsimulator, mit dem man vom Schreibtisch aus die Welt erkunden kann. Wer wundert sich jetzt noch, wie rasant Google zu dem wurde, was es ist? Es gibt jedoch auch andere und zudem kostengünstigere Motivationsmöglichkeiten, siehe Seite 46. | Der Künstler Mario Ohno sieht sich als aktiver „Animateur des Denkens“. Dass es sich tatsächlich lohnt, seine grauen Zellen anzustrengen, das zeigt der kreative Umbau eines Allgäuer Mehrfamilienhauses: Seite 20 steht mehr. | Zum Verkaufsgespräch gehört nicht weniger Kreativität. Tipps für eine richtig gute Präsentation stehen ab Seite 42. | Nein, nicht um Köpfe geht es im Artikel „Holzbeschichtung“ auf Seite 50, sondern um die Haltbarkeit von Anstrichen. | Apropos Köpfe. Da kommt mir noch einmal Google in den Sinn. In einer Reportage von Claus Kleber kam eine Google-Mitarbeiterin zu Wort. Sie lobte ihr Unternehmen wegen seiner völlig anderen Ansätze und konnte sich gut vorstellen, dass es eine Stelle gibt: „Leutefinder für China“. Einmal mehr heißt das: unterm Strich sind es zuerst die Menschen, die einen Betrieb nach vorne bringen, sicherlich nicht die gesparten Kosten.

Ulrich Schweizer [ulrich.schweizer@konradin.de]
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