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Lichtoffene Farbigkeit

Betrieb & Markt
Lichtoffene Farbigkeit

Es gibt einen Fels in der Brandung wechselnder Trends.

Martin Benad

Seit einigen Jahren herrscht auch in der Malerbranche ein unübersehbarer Trend: das Arbeiten mit Trends. Dieser „Trend zum Trend“ fordert, dass man sich mit ästhetischen Moden, Zielgruppenprofilen, entsprechenden Broschüren und den neuesten Farbtonsammlungen der Industrie auseinander setzt. Es ist nicht zu bestreiten, dass sich ein mit Emotionen aufgeladenes Trendprodukt zuweilen besser verkauft als eine „normale Farbe“ – aber muss jeder Malerbetrieb deshalb zum Trendspezialisten werden? Nimmt der Kunde seinen Handwerker als trendorientierten Ambiente-Zauberer noch ernst, oder hat er vielleicht den Verdacht, dass auch hier nur das alte Spiel gespielt wird, welches heißt: Wie verkaufe ich besser und mehr? Gestern dekorative Landhaus-Oberflächen, heute Asien-Flair und 70er-Jahre-Tapeten mit Riesenrapport, morgen wieder ein Trend, der übermorgen renoviert werden muss, weil er dann nicht mehr dem Zeitgeschmack entspricht? Das Ende des „Trends zum Trend“ ist als neuer Trend schon absehbar. Bald wird dem Maler wahrscheinlich eine Neuauflage des „Sei-Du-selbst“, des ehrlichen, ergebnisoffenen, werteorientierten Beratungsgesprächs und der wirklich individuellen fachkundigen Gestaltung empfohlen.
Immer wieder hört man: „Wandlasuren sind out“. Doch entgegen aller Trendmeinungen ist das Gegenteil der Fall. Bei einer Tournee durch 19 Großhandelsniederlassungen von Boesner-Künstlerbedarf (www.boesner.com), auf der ich das neue Lasurmittel Benadium vorstellte, erlebte ich großes Interesse an Lasurtechniken! Lasuren stellen schätzungsweise auf einem Viertel aller Wände in privat genutzten Innenräumen die angemessene Gestaltungstechnik dar, und zwar aus folgendem Grund: Legt man verschiedene Lasurschichten übereinander, entsteht eine immer nuancenreicher werdende Mehrfarbigkeit (Polychromie), die nicht „tot gestrichen“, sondern intensiv lebendig wirkt. Bei brillantweißen Untergründen entfalten die Lasurfarben ein strahlendes Leuchten.
Was tatsächlich „out“ ist (und auch nie wirklich „in“ war), sind die grob gewischten, scheckigen, rustikal wirkenden Wände des Selbermachers, die eher von handwerklichem Ungeschick als von souveräner Gestaltungstechnik zeugen. Um ansatzfreie, weich verlaufende, lichtoffene Lasuren auf die Wand zu bringen, sollte man hoch transparente Acrylfarben mit langer Offenzeit verwenden, keine durch zuviel Weiß milchig-deckend wirkenden Pastell-Halblasuren! Hier eignen sich zum Beispiel Künstler-Acrylfarben, die durch das oben erwähnte Malmittel eine längere Offenzeit, mehr Volumen, Geschmeidigkeit und Transparenz erhalten. Sie werden mit dem Schwamm locker aufgetupft und sogleich ohne Druck verwischt, oder mit einem breiten Flächenstreicher unregelmäßig aufgetragen, wobei die Ränder weich verschlichtet werden.
Das fünf Meter lange Leinwandbild „Licht-Farbe-Raum“ entstand in vier Lasurgängen während einer Vorführung in München mit brillanten Acrylfarben („Sirius“ von Lascaux). Die Schrift und die hellen Rechtecke wurden mit Schablonen abgedeckt und für ein oder zwei Lasurgänge ausgespart.
Kontakt: Atelier Benad Elsässer Straße 19 81667 München Tel.: (089) 489513-12/Fax: -14 www.atelier-benad.de www.atelier-benad.de
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