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Malermeister 2.0

Betrieb & Markt
Malermeister 2.0

Der Wuppertaler Malermeister Sascha Trynoga setzt auch im Alltag auf die sozialen Netzwerke. Fürs Malerblatt hielt er den Ablauf eines durchschnittlichen Arbeitstages protokollarisch fest.

Sascha Trynoga

Exemplarisch habe ich mir mal einen Montag ausgesucht. Das „Protokoll“ ist aus freier Erinnerung heraus geschrieben und die Uhrzeiten sind natürlich nicht auf den Punkt genau.
Es ist ein Montag im Spätsommer 2013.
  • 05:30 Uhr – Der Radiowecker fängt an zu dudeln. Fünf Minuten später klingelt der Wecker meines Smartphones. Doppelt hält besser.
  • 06:00 Uhr – Geschafft! Aufgestanden, Kaffee gekocht, Kaffee getrunken, Badezimmer-Angelegenheiten, Katzen versorgt. Je nach Laune auch ein kleines Frühstück. Aber eher selten …
  • 06:18 Uhr – Termine und E-Mails checken, Social-Media-Kanäle (Facebook, Instagram und Twitter) durchgucken, vielleicht auch schon ein erstes Posting. Eine kurze Überprüfung, ob der Wetterbericht wieder mal gelogen hat (Im Fachjargon: aus dem Fenster gucken. Wenn Sie sich fragen, warum erst jetzt, naja, es ist ziemlich dunkel morgens früh im September.)
  • 07:02 Uhr – Angekommen am Lager. Meine Mitarbeiter sind meistens schon früher da. Werkzeuge reinigen, Materialien aus dem Auto räumen, Ordnung machen.
Kurzes Pläuschchen über das Wochenende, danach Besprechung, wer wohin fährt, was zu tun ist und ob noch irgendwas an Material fehlt. Heute fahren beide Gesellen auf eine neue Baustelle. Eine Wohnungssanierung mit Komplettprogramm: Decken, Wände, Böden.
  • 07:33 Uhr – Pünktlich auf der Baustelle. Ein verspäteter Arbeitsbeginn wäre in diesem Fall nicht ganz so dramatisch, weil wir eh einen Schlüssel haben und die Wohnung leer steht. Materialien und Werkzeuge abladen, Baustelle einrichten. Wir gehen gemeinsam durch, wo was zu machen ist und besprechen den weiteren Ablauf.
  • 08:13 Uhr – Ankunft beim Lieferanten. Es fehlen noch etwas Abdeckmaterial und Spachtelmasse. Kaffee trinken, Smalltalk, noch kurz über ein Angebot verhandeln, Ware einladen und zurück zur Baustelle.
  • 08:54 Uhr – Während der Fahrt zwei Telefonate mit Kunden erledigt. Wieder auf der Baustelle. Jetzt geht’s richtig los. Alle Mann decken ab, entfernen Tapeten und fangen mit den Spachtelarbeiten an. Ja, ich auch!
  • 09:43 Uhr – Hüngerchen. Mal eben zum Metzger. Brötchen essen, weitermachen.
  • 12:18 Uhr – Der Kunde kommt vorbei. Wir klären noch ein paar Details und bekommen Kaffee und Kekse. Hurra! Als der Kunde wieder weg ist, Smartphone raus. E-Mails nachgucken, Foto von einer uralten Wandgestaltung unter der Tapete machen und auf Facebook posten. Kurz auf Twitter vorbeischauen. Das mobile Datenvolumen ächzt mal wieder …
  • 14:48 Uhr – Aufräumen, Müll einladen. Nochmal kurze Besprechung. Der Wetterbericht sagt für morgen Regen voraus. Verlassen wir uns mal drauf und somit werden beide Mitarbeiter morgen direkt wieder hier auf die Baustelle fahren. Ich muss mich morgen erstmal um einen Wasserschaden kümmern …
  • 15:11 Uhr – Mitarbeiter machen Feierabend. Nanu? So früh? Ja. Normalerweise sind meine Jungs schon um 06:45 Uhr auf der Baustelle und arbeiten. Wer früh anfängt, macht früher Feierabend.
  • 15:30 Uhr – Zwischenstopp Büro. Praktischerweise ist das über meiner Wohnung. Also, erstmal einen kleinen Snack und einen Kaffee. Anrufbeantworter abhören, zurückrufen und Termine ausmachen usw. Nochmal auf Facebook und Twitter vorbeischauen. Oh, da muss ich eben was kommentieren auf der Facebook-Seite.
(Normalerweise würde ich jetzt die Post öffnen, aber montags bekommen wir hier keine. Warum auch immer.)
Jetzt erstmal aufs Konto gucken. Geldeingänge prüfen, Rechnungen überweisen. So, und noch eben zwei Rechnungen drucken.
  • 16:55 Uhr – Auf zum Kundentermin. Heute mal bequem in meiner Siedlung. Ich kann zu Fuß hin und bin pünktlich um …
  • 17:00 Uhr – … beim Kunden. Bestandsaufnahme, Beratung, Aufmaß.
  • 17:35 Uhr – Feierabend auch für mich. Erstmal duschen. Ne, doch noch nicht. Der Anrufbeantworter blinkt. Da rufe ich kurz zurück.
  • 18:05 Uhr – Ach ja … Feierabend. Naja, nicht so ganz. Facebook, Twitter und Co. haben keinen Feierabend. Also gucken wir doch nochmal, was so los ist … kommentieren, „Gefällt mir“ verteilen … was man so macht.
Danach: Essen kochen, Couch, Füße hoch. Um 22.45 Uhr geht das Licht aus … bis morgen!
Jetzt das Smartphone raus, Foto von einer Wand- gestaltung machen und dann auf Facebook posten.
Nochmal auf Facebook und Twitter vorbeischauen. Oh, da muss ich etwas kommentieren.
Jetzt erstmal aufs Konto gucken. Geldeingänge prüfen, Rechnungen überweisen.

PRAXISPLUS

Malerbetrieb Trynoga
Sascha Trynoga
Hangweg 26
42281 Wuppertal
Tel.: (0202) 31731-47/Fax: -48
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