Oha, jetzt kommen sie wieder und stellen sich vor: junge Menschen, die Löcher in ihren Gesichtern haben, wo biologisch keine hingehören. Diese sind dann mit diversen Stücken Altmetall gefüllt. (Wie kommen die eigentlich mit dem ganzen Zeugs durch die Flughafenkontrolle?) Diese wandelnden Schrottplätze fragen mich dann nach einer Lehrstelle… (Genauer gesagt: sie fragen zuerst gar nicht nach einem Ausbildungsplatz, sie kommen, manchmal rauchend, häufig mit einer Baseballkappe auf dem Kopf und ohne Terminabsprache, zur Tür rein und fragen „isse Schef dah?“) Was soll ich denen nun sagen? Dass unsere Privat- kundschaft – viele allein lebende Damen jenseits der sechzig – ihn oder sie niemals in die Wohnung lassen würden, nachdem sie einen Blick durch den Türspion geworfen haben? Dass ich es hässlich finde, wenn sich jemand Lippe oder Augenbraue mit Metall durchbohrt und das zur Schau trägt? (In Kriegszeiten kannte man Verletzungen dieser Art als Schrapnell-Schaden.) Dass ich mir als Chef das Recht herausnehme, mich früh morgens in der Halle nicht ekeln zu wollen? Das ist ein schwieriges Thema, jeder hat nun mal das Recht auf freien Geschmack und auf Gestaltung seines Körpers – ja, das stimmt auch, gilt aber nicht dort, wo es andere belästigt oder es den Geschäftszweck gefährdet. Sorry Jungs und Mädels – bei uns nicht!
(Die Firma Renfordt bildet seit 1927 aus, im Durchschnitt gleichzeitig sechs Auszubildende, männlich und weiblich – aber alle ohne Schrottplatz im Gesicht!) jochen@renfordt.de
Teilen: