Für die einen die Geißel der Menschheit, für die anderen eine der genialsten Erfindungen überhaupt: die E-Mail. Wenn ich morgens in den elektronischen Posteingang schaue, dann tendiere ich nicht selten zum ersten Teil meines Einstiegssatzes. Was da wild & beliebig & dreist alles verschickt wird, ohne dass sich jemand über den Empfänger wirklich Gedanken macht, das quittiere ich meist mit Kopfschütteln, nur ganz, ganz selten mit einem gepflegten Zörnlein. | Milde gestimmt bin ich, wenn mich die Mail einigermaßen amüsiert. Und so schmunzelte ich natürlich, als das Malerblatt Post bekam von der Gütegemeinschaft Friedhofsysteme. Von diesem eingetragenen Verein erfuhr ich, dass es jetzt ein RAL-Gütezeichen für Friedhöfe gibt, die kundennahe und differenzierte Beisetzungsangebote unterbreiten. | Wenn wir schon beim Thema sind: einigermaßen tot gestellt haben sich die Malerverbände, als der Bundesverband Ausbau und Fassade gemeinsam mit der Sto-Stiftung auch die Maler zum Bildungskongress nach Berlin einlud. Schade! Zwei Tage drehte sich dort alles um eine bessere Ausbildung in unserem Handwerk, um erste Erfahrungen mit Azubi-Trainern, mit deren Hilfe die Quote der Lehrabbrecher nahezu auf null ging. Einen Mini-Artikel finden Sie auf Seite 8 – mehr darüber kommt im Januar-Heft. | Nicht nur im Umgang mit Lehrlingen hängt vieles am Vertrauen, das man den Menschen entgegenbringt. Trendforscher Matthias Horx schrieb in seinem Zukunftsletter: „Unternehmertum ist in Zukunft die Kunst, soziale Umwelten zu schaffen, in denen die Menschen wachsen und lernen. … Unternehmen müssen einen Rohstoff besonders intensiv produzieren: Vertrauen.“ (www.zukunftsinstitut.de). | Und Vertrauen in Menschen heißt im Betrieb: in Mitarbeiter, in Kunden und in Lieferanten. Das scheint mir bei allen guten Betrieben mit zum Erfolg beizutragen. Zu den Unternehmen, die eine Menge richtig machen, gehören diejenigen, die wir in unserem Spezial „Porträts“ ab Seite 37 vorstellen. | An dieser Stelle komme ich auf die Mails zurück, die sich allmorgendlich in meinen Kopf drängen wollen. Geschafft hat das tatsächlich die Werbung für „Elektrisch heizbare Einlegesohlen mit Funkfernsteuerung“ (www.zukunftsinstitut.de). Ob damit der Chef via Funk bei seinen Mitarbeitern die Sohlen zum Glühen bringt? | Ich will Ihre Phantasie jedoch nicht überstrapazieren und wende mich dem schönen Jahresend-Ritual zu: genießen Sie die ruhigen Tage im Dezember! Ihnen und Ihrer Familie schöne Weihnachten, einen guten Rutsch und für 2011 das Allerbeste!
Ulrich Schweizer [ulrich.schweizer@konradin.de]
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