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Vorgestern?

Betrieb & Markt
Vorgestern?

Gehören Sie auch zu denjenigen, die noch richtig staunen können? Und die mit ganz großen Augen auf die Dinge schauen, die um uns herum passieren? Ausnahmsweise meine ich nicht die „ganz große“ Wirtschaftskrise, die von der Presse zuverlässig kommuniziert und vielleicht dadurch zusätzlich noch ein bisschen mehr angeheizt wird – vom Malerblatt in manchen Artikeln übrigens auch. | Ich denke hier an das, was sich in unserer Branche alles so tut, beispielsweise auf Herstellerseite. Die einen schwören auf Dezentralisierung und verteilen ihre Dependancen über halb Europa oder zumindest über die Republik. Die anderen machen exakt das rückgängig und versammeln ihre Schäflein samt und sonders wieder am heimischen Herd. Einige stellen sich neu auf und verschicken genau dazu Mitteilungen, die so voller Luftblasen sind wie manches Hefegebäck nicht. Und die ganz Verwegenen lassen etablierte Marken ausbluten oder leisten sogar aktive Sterbehilfe und finden sich großartig. Was aber die meisten konsequent vermeiden: von anderen zu lernen. Jeder hat ja auch durchaus das Recht, selber, Entschuldigung, auf die Schnauze zu fallen, ob die Zentrale nun in Deutschland, in Frankreich oder in Holland sitzt. Dass ein Krisenmanagement oder auch die Optimierung der Erträge so funktioniert, ist noch lange nicht amtlich. Man wird sehen. Ich werde den Aktionismus weiterhin sehr interessiert verfolgen. | Professor Harald Welzer, Sozialpsychologe aus Essen, beurteilt hilflos erscheinende Aktivitäten so: „Natürlich ist die Welt kompliziert, aber das ist ja keine Entschuldigung dafür, sehenden Auges die falschen Dinge weiterzumachen.“ Mit gebrauchten Gedanken könne man jedenfalls nicht die neuen Probleme bewältigen. | Zu antiquierten Denkweisen sollte jeder Abstand nehmen. Hilfreich dabei sind vielleicht ja Laser-Distanzmessgeräte, siehe Seite 20. | Das Zukunftsinstitut von Matthias Horx stellt in seinem aktuellen Newsletter fest, dass die einzigartige Persönlichkeit verstärkt zum Erfolgskriterium wird. Und wie die Beziehung zu den Kunden aktiv gestaltet werden kann, verrät Thomas Scheld ab Seite 40. Setzen Sie 2009 so viel wie möglich davon um. Die Philosophin Dr. Natalie Knapp sieht uns alle zwar als Teil der Probleme, weil wir geistig noch in der Welt von vorgestern lebten. Doch seien wir auch Teil der Lösungen. Sie formuliert es knackig: wir sind die, auf die wir gewartet haben. Dann nichts wie los!

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