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Wegweisende Projekte

Betrieb & Markt
Wegweisende Projekte

Mit dem erstmals verliehenen Dr. Murjahn-Förderpreis wurden drei Malerbetriebe und eine Meisterschule in Köln ausgezeichnet.

Michael Kiwall, Geschäftsführer der Malermeister Michael Kiwall GmbH & Co. KG (Dortmund), Markus Viesel, Firmenchef der Viesel Malerbetrieb GmbH in Waldkirch, und Tom Nietiedt, geschäftsführender Gesellschafter der Nietiedt-Firmengruppe (Wilhelmshaven) heißen die Preisträger beim Dr. Murjahn-Förderpreis. Ihre wegweisenden Projekte und außergewöhnlichen Initiativen im Maler- und Lackiererhandwerk wurden mit jeweils 15.000 Euro dotiert. Eine Anerkennung in Höhe von 5.000 Euro ging an den Fachbereich Maler und Lackierer der Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern. Die Preisverleihung fand am 13. November 2012 in Köln statt.

Mustergültig
Vor zahlreichen Honoratioren des Malerhandwerks, Repräsentanten der Landesinnungsverbände und des Bundesverbandes nahm Maler- und Lackierermeister Michael Kiwall den Dr. Murjahn-Förderpreis 2012 in der Kategorie „Aus- und Weiterbildung“ entgegen. Mit der „Azubi-Akademie“ hat der Malerfachbetrieb aus Dortmund ein Projekt gestartet, das aus Sicht der Jury als „mustergültig im Hinblick auf Kreativität, Qualität und Quantität der Ausbildungsaktivitäten und -methoden anzusehen ist“. Mit dem Förderpreis werde „überragendes Engagement bei der Vorbereitung Jugendlicher auf das Berufsleben“ ausgezeichnet. Zur Übung praktischer Aufgaben wird ihnen zum Beispiel eine originale Prüfungskabine zur Verfügung gestellt, beim sogenannten „Azubi-Battle“ haben sie die Möglichkeit, gegeneinander anzutreten, um den „Battle-Sieger des Jahres“ zu ermitteln. Regelmäßige Selbst- und Fremdbewertungen führen im Ergebnis zum „Azubi des Monats“. Er kommt in den Genuss, 30 Tage kostenfrei das smart-Cabrio der Akademie zu fahren. Das Prinzip „Fordern und Fördern“ werde „motivational in großartiger Weise miteinander verbunden“, heißt es in der Jurybegründung.
Soziales Engagement
Maler- und Lackierermeister Markus Viesel erhielt den Dr. Murjahn-Förderpreis 2012 in der Kategorie „Initiativen im Maler- und Lackiererhandwerk“. Gemäß dem Motto „Maler hilft Maler“ leitete Viesel nach einem schweren Motorradunfall eines Malerkollegen in spontan-selbstloser Weise zusätzlich zum eigenen Unternehmen (zehn Mitarbeiter) über mehrere Monate parallel auch das Unternehmen des schwerverletzten Kollegen (25 Mitarbeiter). Dazu pendelte er regelmäßig zwischen Freiburg und Waldkirch und demonstrierte unter finanziellen Einbußen und Urlaubsverzicht in unglaublicher Weise gelebte Kollegenhilfe. Das soziale, betriebsübergreifende und kollegiale Miteinander, völlig losgelöst von jeglichem Wettbewerbsgedanken, gipfelte zudem noch in der Aufnahme des Sohnes des betroffenen Malerbetriebs, nachdem bei der Meistergattin zeitgleich auch noch eine schwere OP anstand. Was organisatorisch und zeitlich eigentlich unmöglich schien, hat Viesel in unglaublichem und selbstlosem Einsatz geschultert – die Jury sprach gar von einer „kleinen sozialen Revolution in der Branche“. Die Wettbewerbsunterlagen waren vom verunglückten Malermeister eingereicht worden.
Energieoptimierter Betrieb
Für das Projekt „Der energieoptimierte Betrieb“ wurde der Firmenchef der Nietiedt-Gruppe, Tom Nietiedt, in der Kategorie „Innovation/Betriebsführung“ ausgezeichnet. Nietiedt hatte sich aufgrund schlechter Erweiterungsmöglichkeiten am alten Standort in der Langeoogstraße in Wilhelmshaven 2009 dazu entschlossen, einen Neubau in unmittelbarer Nähe zum alten Standort zu realisieren. Der neue Firmensitz sollte neben Erweiterungsmöglichkeiten auch das gesamte Leistungsspektrum der Nietiedt-Gruppe darstellen können. So entstand das ganzheitliche Konzept eines energieoptimierten Betriebes, das „die Kriterien Energie- und Ressourceneinsatz, Nachhaltigkeit sowie Soziales und Mitarbeitermotivation in vorbildlicher Weise miteinander verknüpft“, urteilte die Jury: „Die Komplexität und Vielfalt der energetischen, betrieblichen und sozialen Maßnahmen in Verbindung mit hohen sozialen und umwelttechnischen Standards, aus denen im Zusammenspiel höchste Qualität und Mitarbeiterzufriedenheit resultieren, machen das Projekt einzigartig. Es ist als wegweisend einzustufen, denn es zeigt, was durch den Einsatz moderner Technologien an Ressourceneinsparung möglich ist und dass diese sich auch von Anfang an berechnen lässt.“ Ausdrücklich würdigte die Jury auch „die breite Palette sozialer und mitarbeiterbezogener Aspekte der Betriebsführung“.
Schüleraustausch
Für den „Deutsch-Französischen Schüleraustausch im Maler- und Lackiererhandwerk“ erhielt die Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern in der Kategorie „Aus- und Weiterbildung“ einen Anerkennungspreis. Denn die Zusammenarbeit mit der Schule „Lycée Les Marcs d’Or“ in Dijon (Burgund) reicht weit über arbeitstechnische Aspekte hinaus. Durch gemeinsames Arbeiten und Lernen, in Verbindung mit kulturellen Aktivitäten, wird das Verständnis für das Nachbarland vertieft. Die Jury beurteilte das projektorientierte Arbeiten in deutsch-französischen Auszubildenden-Teams als „gelungenen Beitrag zur Völkerverständigung und Mobilität von jungen Malern und Lackierern“. Dazu gehört nicht nur das Kennenlernen von landestypischen Arbeitstechniken, sondern auch von Sprachkenntnissen.
Den Malern verbunden
Anlässlich seines 75. Geburtstags im November 2011 hatte der geschäftsführende Gesellschafter der Deutsche Amphibolin-Werke (DAW), Dr. Klaus Murjahn, den Förderpreis zur Unterstützung des deutschen Maler- und Lackiererhandwerks ins Leben gerufen: „Der Preis ist konkreter Ausdruck meines Dankes an das Malerhandwerk. Er soll dazu beitragen, das über viele Jahrzehnte schon von meinem Vater mit großem Einsatz gepflegte gute Verhältnis zum Malerhandwerk und seinen Verbandsstrukturen auch in Zukunft nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern auch weiterzuentwickeln. Außerdem verbinde ich mit dem Förderpreis die Hoffnung, dem Malerhandwerk eine Plattform zu bieten, herausragende Leistungen einer breiten Öffentlichkeit vor Augen zu führen.“ „Wir wissen es sehr zu schätzen, dass Sie mit diesem Preis auch ganz persönlich ein Zeichen zur Verbundenheit mit dem Maler- und Lackiererhandwerk setzen“, sagte der Präsident des Bundesverbandes Karl-August Siepelmeyer mit Blick auf die Auslobung: „Unsere Branche lebt vom Miteinander, nicht vom Gegeneinander.“ Dr. Klaus Murjahn und Karl-August Siepelmeyer dankten allen Beteiligten, die den Preis unter Leitung des Kuratoriums-Vorsitzenden Erich Dietz zum Erfolg geführt haben. Die Preisverleihung 2012 nutzten Dr. Klaus Murjahn und Karl-August Siepelmeyer zugleich als Aufruf für die Branche, sich auch 2013 wieder am Förderpreis zu beteiligen: „Der jetzt geschaffene Preis soll nach unserem gemeinsamen Willen weit in die Zukunft hineinreichen“, so Siepelmeyer. „Wir stehen logischerweise mit dem Förderpreis erst am Anfang. Ich bin aber davon überzeugt, dass er sich beim Maler- und Lackiererhandwerk dauerhaft etablieren wird“, sagte Dr. Klaus Murjahn.

praxisPLUS

Mit der Verleihung 2012 ist der Startschuss für die nächste Runde gefallen. Der Dr. Murjahn-Förderpreis 2013 für das Maler- und Lackiererhandwerk ist mit 50.000 Euro dotiert. Er wird unabhängig davon verliehen, welche Materialien der Maler einsetzt oder mit welchem Hersteller er zusammenarbeitet. Bewerbungen sind bis 31. August 2013 möglich. Die Bewerbungsunterlagen sowie weitere Hintergrund-Informationen gibt es im Internet.
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