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Zurichtung?

Betrieb & Markt
Zurichtung?

„Wir verlieren heute in Deutschland mehr Stunden durch Grußworte als durch den Streik der Lokführer.“ Prof. Dr. Gerd Schwarting richtete diesen launigen Satz augenzwinkernd an die Zuhörer seines Fachvortrags, nachdem etliche Redner direkt vor ihm überlange Ergüsse besagter Gattung über die Zuhörer geschüttet hatten. Jeder durfte bei Veranstaltungen schon Grußworte genießen oder musste sie ertragen – je nach seiner Sicht der Dinge. Diese lauwarmen Sätze sind jedenfalls gut gemeint und gehören auch „irgendwie“ zum Ritual. Weh tun sie glücklicherweise nicht und sind somit mit ein bisschen gutem Willen durchaus zu ertragen, weil niemand dadurch persönlich verletzt oder demotiviert wird. | Anders sieht das oft aus, wenn Betriebe ihre Mitarbeiter leistungsfähiger machen wollen und verkrampft versuchen, die Schwächen der Leute auszumerzen. Prinzipiell ist dagegen zwar erst einmal nichts zu sagen, doch nur dann, wenn unterm Strich nicht mehr zerstört als gewonnen wird. Thomas Scheld schreibt dazu auf Seite 46: „Es bringt Ihrem Unternehmen mehr, wenn Sie zunächst die Stärken Ihrer Mitarbeiter nutzen und sich dann langfristig an die Beseitigung der Schwächen machen. Leider machen es die Unternehmer oft umgekehrt: Da wird permanent auf den Schwächen des Einzelnen „herumgehackt“, statt seine Stärken zu nutzen. Im Ergebnis hat das Unternehmen nichts davon, denn ungenutzte Stärken sind genau so wertlos wie vorhandene Schwächen. Und durch die permanente Kritik am Mitarbeiter geht auch noch dessen Motivation verloren.“ Wer bislang in eine solche Sackgasse gedacht hat, der kann es 2008 ja besser machen. | Heiko Ernst von der Zeitschrift „Psychologie heute“ sieht das permanente Kritisieren und Verbiegen der Mitarbeiter extrem negativ und nennt das in seinem Editorial „Zurichtung des Sozialcharakters“. Die Dressurnummer geht allerdings spätestens dann schief, wenn sich für den Mitarbeiter eine attraktivere Stelle bei einem anderen Betrieb auftut… | Da schon lieber Leistung zeigen auf freiwilliger Basis: ganz beeindruckend ist das, was der Nachwuchs beim Bundesleistungs-Wettbewerb schuf, siehe Seite 50. Sich ohne Zwang engagieren, das liegt im Trend. | Und die Trends beim Wohnen? Die wiederum sind mit Mitteln des Marketing „gemacht“. Was momentan ansteht, zeigt der Bericht auf Seite 10. | Ihnen für das neue Jahr eine Menge Erfolg – hoffentlich können Sie etliche Tipps aus dem Malerblatt umsetzen. So viel zu meinem „Grußwort“ – das hat Sie jetzt allerdings auch fünf Minuten gekostet.

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