Wie nannte Jürgen Schrempp nochmal die Daimler-Konzernzentrale, bevor er den von ihm geprägten Spottnamen selber ein Stück mit Leben füllen durfte? Bullshit Castle! Augenscheinlich gibt es genügend solcher „Burgen“, in denen beim Silberbesteck die Löffel längst geklaut sind, mit denen man hätte noch Weisheit fressen können. | Unsere Branche bleibt da nicht verschont: Schaut man sich bei Herstellern oder Händlern die Konzentrationen an und die Absichten, groß, größer, am allergrößten zu werden, dann kann sich jeder auch mit der kleinsten Portion Fantasie durchaus in alle Mitarbeiter hinein versetzen, die um ihren Arbeitsplatz fürchten. | Gebilde aufblasen, zerlegen, Teile auch zerschlagen, daran hat man sich ja blöderweise fast schon gewöhnt. Wenn aber leichtfertig Marken preisgegeben oder – gefühlt!!! – vorsätzlich zerstört werden, dann widerspricht das nicht nur den Lehrbuchmeinungen, sondern hat zudem eine ganz neue Qualität. Drehen Sie sich doch mal nach links oder rechts – und schon finden Sie betroffene Kandidaten. Ist es einfach nur der Zeitgeist, der alle in die gleiche Gasse rennen lässt und eine Differenzierung von Management-Entscheidungen verhindert? Die von mir geschätzte Publizistin Kerstin Decker nennt sowas die „Denkverweigerung der Zwischenräume“. | Erinnern Sie sich noch weit zurück an die Baubooms, als Küchen und Wohnzimmer von Rentnern für den Maler als absolut lästige Wachstumsbremsen gesehen wurden? Damals machten sich alle verdächtig, die neue Wege beschritten und in besagtem Segment ihre Chance suchten. Und heute? Da kann genau dort gutes Geld verdient werden: mehr zum Seniorenmarkt auf Seite 14. | Der Zukunftskongress von Trendforscher Matthias Horx befasst sich im Juni mit den Umbrüchen in Gesellschaft und Wirtschaft. Dazu gehört auch die Globalisierung, die dem Handwerk Risiken wie auch Chancen bietet. Was hierzu passt: unsere frühere Volontärin Nicole Weißenfels arbeitet jetzt in Australien. Dringend suchen sie dort im Betrieb noch für ein Jahr Maler, die wegen der Vorschriften jünger als 31 sein müssen. Ganz Feines verspricht auch eine Offerte von Heinrich Schmid: gesucht werden Gesellinnen und Meisterinnen für einen längeren Einsatz auf Mallorca. | Was finden Sie noch im Heft? Beispielsweise einen Artikel zum Thema Steuern (Seite 52) und einen zu Meisterprüfungen (Seite 63). | Wenn Sie noch schmunzeln wollen, schauen Sie doch auf www.malerblatt.de (Downloads) an, wie der Cartoonist Elie Nasser etwas Nettes für uns zu Papier bringt.
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