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Quadratkunst im Ritter Sport Museum

Museum Ritter
Quadratkunst

Vorsicht Farbe, Vorsicht Quadrate! Nach Waldenbuch locken nicht nur die schokoladigen Quadrate, sondern auch Kunst im passenden Format. Das Museum Ritter zeigt derzeit besonders farbige Exponate und leuchtende Kunst von Regine Schumann.

Armin Scharf

Nicht nur die Schokolade ist im schwäbischen Waldenbuch quadratisch, auch die Kunst. Zumindest jene, die Marli Hoppe-Ritter in der gleichnamigen Sammlung zusammenträgt. Jetzt sind im Museum Ritter, das sich unter einem Dach mit dem „SchokoLaden“ des Herstellers von „Ritter Sport“ befindet, die farbigsten Stücke zusammen zu sehen. „Vorsicht Farbe!“ nennt sich die Ausstellung programmatisch mit ihren 45 Exponaten von so bekannten Künstlern wie Josef Albers, Günther Uecker, Imi Knoebel und François Morellet. Werke von Johannes Gecelli und Reiner Seliger, bei denen die rein physische Präsenz der Farbe eine ganz zentrale Rolle spielt, sind ebenso Teil der Ausstellung wie Farbraumkörper von Günter Umberg. Letzterer hat gleich einen ganzen Raum mit seinen Bildern gestaltet.
Farbe als Ausdrucksmittel
Seine Werke wirken, ebenso wie die Gemälde von Anne Appleby und Gotthard Graubner, durchaus meditativ, ja saugen den Betrachter förmlich auf. Das wiederum zeigt, dass Farbe nicht nur ein Werkstoff wie viele andere ist, auch wenn man sie profan auf Fassaden oder Autos appliziert. Farbe ist ein zentrales Ausdrucksmittel der künstlerischen Auseinandersetzung mit der realen Welt, die aber oft erst durch ihre Verfremdung vom Nebel der Alltäglichkeit befreit wird. Kunstwerke, wie sie Marli Hoppe-Ritter seit über einem Jahrzehnt sammelt, sind Vertreter der geometrischen Abstraktion, also kompromisslos modern und gerade deshalb so inspirativ. „Vorsicht Farbe“ thematisiert nun nicht nur die Farbe als Sinneseindruck, als Emotion, sondern widmet sich auch der Materie, den Pigmenten und Bindemitteln, die den visuellen Reiz erst auslösen.
Schwarzlicht regt an
Dass Farbe auch im Dunkeln vorhanden ist und eine besondere Magie entfaltet, beweist die zweite Ausstellung „Black Box“. Die Wand- und Bodenobjekte der Kölner Künstlerin Regine Schumann tauchen erst aus dem völlig abgedunkelten Raum auf, wenn sie mit Schwarzlicht beleuchtet werden. Für menschliche Augen unsichtbar, regt dieses UV-Licht die Objekte an, lässt sie farbig aufleuchten. Fluoreszenz nennt sich dieser Effekt, den Schumann mit Acrylglas oder Kunststoffschnüren nutzt, um farbiges Leuchten in das Dunkel zu bringen – eine eindrucksvolle Konstellation aus Einzelwerken und Installationen mit magischem Effekt.
Die Kunst im Museum Ritter soll sich nicht selbst genug sein, sondern den Betrachter einbeziehen, begeistern, sensibilisieren. Daher erhält jeder Besucher einen Audioführer ans Ohr, der über die wichtigsten Exponate informiert. Nicht Kunstkonservierung, sondern Kunstvermittlung wird hier neben der gleichnamigen Schokoladenfabrik groß geschrieben.
Der Kunst begegnen
Regelmäßige Zusatzveranstaltungen, Künstlergespräche oder besondere Angebote für Kinder stehen für diesen lebendig-pädagogischen Ansatz. Der trägt auch zur Bekanntheit des Museums bei, die heute weit über die schwäbische Kleinstadt im Speckgürtel Stuttgarts reicht.

kompakt
Im September 2005 eröffnete das Museum Ritter in einem Bau des schweizerischen Architekten Max Dudler. Bespielt wird das 700 Quadratmeter große Museum mit der Sammlung von Marli Hoppe-Ritter, die sich der geometrischen Abstraktion verschrieben hat. Die beiden aktuellen Ausstellungen laufen noch bis zum 1. Mai 2011, Öffnungszeiten und Details per Telefon (07157) 53511-0 oder per Internet: www.museum-ritter.de
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