Zeiten der allgegenwärtigen Krise, ja – eine für die eigene Branche ausweglose Situation, nein, könnte das Fazit der Veranstaltung lauten, die am 10. Februar in der BMW-Welt in München stattgefunden hat. Die Fach-Großhändler se farben, Farben Walter und Huber & Pöscha hatten dort zu einem Diskussionsforum eingeladen, da „alte Rezepte in schwierigen Zeiten nicht immer weiterhelfen“, wie der Moderator und Geschäftsführer der se farben, Günther Oßwald, betonte.
Während des eintägigen „Symposiums der Innovationen“ erhielten die teilnehmenden Handwerksunternehmer die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und und eine Vielzahl an Informationen mitzunehmen. „Neue Produkte, neue Marktchancen, gesundes Wohnen sowie der Umwelt- und Klimawandel“ sind die Faktoren und Trends, die für Oßwald das Handwerk in den kommenden Jahren bestimmen werden. Interessant zu hören war daher die Aussage Rudolf Faltermeiers, des Vizepräsidenten des Sparkassenverbandes Bayern. Er gab seinen Zuhörern deutlich zu verstehen, dass es „keine Kreditklemme für das mittelständische Handwerk gibt.“ Kein Weg führte ebenfalls an der Tatsache vorbei, dass „Prozesse und logistische Abläufe schlanker gestaltet und dabei Kompetenz und Produktivität erhöht werden müssen, um das Betriebsergebnis und damit die Rendite weiter zu verbessern“, machte Malermeister und Managementberater Michael Heil in seinem Vortrag klar. Gerade in modernen Applikationstechniken sieht er ein Erfolgsrezept, um bei gleichen Kosten eine höhere Leistung und damit letztendlich auch mehr Wirtschaftlichkeit zu erzielen. Diese Auffassung bestätigte Malermeister Horst Hubka den Zuhörern aus persönlicher Praxiserfahrung. Er verdeutlichte, dass die „90-Prozent-Baustelle“, auf der nahezu jede Fläche im Spritzverfahren schnell und rationell beschichtet wird, keine Utopie bleiben muss. Besonderen Wert legte er an dieser Stelle auf Schulung und Weiterbildung der eigenen Leute. „Investieren Sie Ihr Geld in Maschinen und in Ihre Mitarbeiter“, forderte auch Michael Heil die Teilnehmer auf. Im Anschluss daran präsentierte die Caparol-Farbdesignerin Petra Ruhnau mit dem Trendbuch 2009/2010 die aktuellen Ergebnisse aus der Trendforschung und die sich daraus ergebenden neuen Innenraum-Welten in den Bereichen Farbe, Struktur und Oberfläche.
Sechs neue Designtrends hatten sich herauskristallisiert: Organic Sense, Royal Beige, Plastic Pop, Velvet Affair, Strong Black und Cosmic White. Dabei zeigte sich deutlich, dass der Höhepunkt der starken Farben und Kontraste überschritten ist. Zurzeit überwiegen feine, Ton-in-Ton gehaltene Kombinationen. In ihnen gewinnen Strukturen und Oberflächen gestalterisch immer mehr an Bedeutung.
Abschließend erläuterte Dr. Albert Rössler aus dem Forschungs- und Entwicklungsbereich des österreichischen Unternehmens Adler, wie erfolgversprechend das Arbeitsfeld Holz auch für den Maler sein kann, wenn er in die Pflege und in die Renovierung daraus bestehender Flächen und Fassaden eingebunden wird. Alles in allem war das Symposium eine Veranstaltung, die Mut macht!
Simone Heinz
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