Bürokratie killt Selbstständigkeit

In einem offenen Brief an die Abgeordneten des Bundestages, der Landtage und des Europäischen Parlaments drückt das deutsche Maler- und Lackiererhandwerk seine Besorgnis über die wachsende Bürokratisierung aus. Die geplante Bürokratieentlastung (BEG IV) wird als unzureichend angesehen, da sie die überbordenden Berichts- und Nachweispflichten nicht adressiert. Der Brief betont, dass die zunehmende Regulierungsdichte die Bereitschaft zur Selbstständigkeit und Unternehmertum im Handwerk stark beeinträchtigt. Zahlreiche Handwerksbetriebe haben sich in privater Initiative den Protesten gegen die wachsende Bürokratie angeschlossen. Besonders kritisiert wird der Entwurf des Bürokratieentlastungsgesetzes (BEG IV), da er die bestehenden Belastungen nicht ausreichend reduziert. Die geplanten Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung werden als zusätzliche Last für die Betriebe betrachtet, die auch die Unternehmensfinanzierung gefährden könnte. Laut einer Umfrage in den Meisterschulen zeigen immer weniger angehende MeisterInnen Interesse an der Gründung oder Übernahme eines Handwerksbetriebs. Nur noch rund 30 Prozent wollen diesen Weg gehen, im Vergleich zu 80 Prozent vor einem Jahrzehnt. Das Maler- und Lackiererhandwerk fordert u. a. ein Belastungsmoratorium sowie ein verbindliches KMU-Assessment („Bürokratie-TÜV“). Zudem möchten sie eine generelle Ausnahme der Handwerksbetriebe von Verpflichtungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes. Die Betriebe leiden unter unklaren Definitionen und umfangreichen Nachweislisten, die bei Ausschreibungen verlangt werden. Das Handwerk betont die Notwendigkeit eines abgespeckten Gebäudeenergiegesetzes, das weniger Bürokratie und mehr Verlässlichkeit bietet. Die einseitige Fixierung auf Heizungstechnik wird als kurzsichtig und ineffizient angesehen.

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