Wenn bei Neu-, Aus- oder Umbau das Zeitfenster knapp ist, weil schon die nächste Baustelle wartet, sind Trockenestriche eine interessante Alternative für den Verarbeiter. Das Verlegen erfolgt schnell und einfach ohne Spezialwerkzeug. Trocknungszeiten wie bei normalem Estrich entfallen.
Werden Wohnräume saniert, stehen fast immer auch die Fußböden im Fokus. Meist soll gleichzeitig die Trittschall- und Wärmedämmung an moderne Standards angepasst und der Brandschutz verbessert werden. Trockenestrich-Systeme erfüllen mit hoher Flächenbelastbarkeit, geringen Aufbauhöhen und optimal abgestimmtem Zubehör anspruchsvolle Trittschall- und Brandschutzanforderungen.
Zur Minderung von Luft- und Trittschall werden Elemente mit Holzfaserdämmung bzw. mit einer Dämmung aus hochverdichteter Mineralwolle angeboten. Zur wirksamen Wärmedämmung gibt es Estrichelemente, die rückseitig mit 20 bzw. 30 Millimeter Polystyrol-Hartschaum versehen sind. Und mit speziell für Fußbodenheizungen entwickelten Estrichelementen, die mit werkseitig ausgeführten Fräsungen für die Verlegung der Fußbodenheizungsrohre ausgestattet sind, soll auch die Umrüstung auf eine Fußbodenheizung für den Handwerker leicht umsetzbar sein (siehe dazu auch S. 28ff in dieser Ausgabe).
Trockenestriche: Schnelle Umsetzung
Beim Einbau wird keine Feuchtigkeit eingebracht, sodass Trocknungszeiten entfallen und nach der Verlegung beinahe ohne Zeitverzug weitergearbeitet werden kann. Handwerker und Verarbeiter profitieren von einer hohen Produktivität auf der Baustelle, die hilft, volle Auftragsbücher effizient abzuarbeiten.
Der Zeitvorteil summiert sich dadurch, dass sich die Platten schnell und einfach verabeiten lassen. Dafür sorgt die Kombination aus handlichem Format (150 x 50 cm) und relativ geringem Gewicht sowie der umlaufende, fünf Zentimeter breite Stufenfalz der bereits werkseitig verklebten, 10 Millimeter oder 12,5 Millimeter dicken Gipsfaser Estrich-Elemente. Der besondere Vorteil der Trockenestriche ist, dass schon mit einer Aufbauhöhe von 20 Millimeter auf Holzbalkendecken die Brandschutz-Klassifizierung F60-B erreicht werden kann. Je nach Konstruktion ist bei Holzbalkendecken Brandschutz bis F 120-B möglich.
Voraussetzung für die Verlegung der Gipsfaser Estrichelemente ist ein vollflächig ebener Untergrund als Basis für einen stabilen Boden. Vor der Verlegung von Trockenestrichen sollte daher der konstruktive Zustand der Bestandsböden genau geprüft, Schäden wenn nötig ausgebessert und ein planebener Untergrund hergestellt werden.
Weitere Informationen:
www.fermacell.de
PraxisPlus
Der fachgerechte Fußbodenaufbau mit Fermacell Estrichelementen gelingt laut Hersteller problemlos mit dem Bodenplaner, der hier zu finden ist:
Für die Verlegung der ersten Reihe den Stufenfalz an jenen Platten abschneiden, die direkt an die Wand stoßen.
Dann das erste fermacell Gipsfaser Estrichelement verlegen. Die Verarbeitung kann an der Wand gegenüber der Tür begonnen werden.
Nach etwa 24 Stunden ist der Kleber ausgehärtet und kann abgestoßen werden. Nun können die Oberbeläge aufgebracht werden.