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Baukasten-System

Technik
Baukasten-System

Schimmelbefall ist in vielen Wohnungen anzutreffen. Ein neues Saniersystem umfasst vier Bausteine, mit denen sich Schimmelschäden schnell und unproblematisch beseitigen lassen und ein erneuter Befall verhindert werden kann.

Susanne Sachsenmaier-Wahl

Sicherlich haben Sie das auch schon öfters erlebt. Sie werden zum Tapetenwechsel in einem Schlafzimmer gerufen, sollen der Waschküche einen neuen Anstrich verpassen oder die Badezimmerdecke neu gestalten. Beim Ortstermin stellen Sie fest, dass es hier mit ein bisschen Farbe oder Tapete aber nicht getan ist. Die Raumecken oder die Fensterleibungen weisen nämlich kleine schwarze Punkte oder gar schwarze Flecken auf: Schimmel. Und dieser sollte so schnell wie möglich beseitigt werden, denn Schimmelbefall ist längst nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern kann auch die Gesundheit beeinträchtigen.
Zuerst muss selbstverständlich die Ursache des Schimmelbefalls erkannt werden. Wurde der Befall durch einen Bau- oder Wasserrohrschaden verursacht und hat er bereits große Ausmaße (mehr als 0,5 Quadratmeter) angenommen, sollten die Sanierungsarbeiten von speziellen Fachfirmen ausgeführt werden. Häufig ist dann nämlich ein Rückbau unumgänglich und es müssen hier zahlreiche Vorschriften eingehalten werden, um die Gefährdung der Hausbewohner so klein wie möglich zu halten.
Viele kleinere Schimmelschäden resultieren jedoch aus dem Nutzerverhalten der Bewohner, wie etwa falschem Lüften, zu hohem Feuchtigkeitseintrag oder zu „sparsamem“ Heizen. So kann beispielsweise ein über längere Zeit gekipptes Fenster in der kalten Jahreszeit zur Auskühlung der Fensterleibung führen, auf der sich dann die warme, mit Feuchtigkeit gesättigte Raumluft in Form von Kondenswasser niederschlägt. Statt dessen empfiehlt sich mehrmals täglich eine etwa 5- bis 10-minütige Stoßlüftung. Durch Wäschetrocknen in der Wohnung kann die Raumluftfeuchte schnell in einen kritischen Bereich gelangen, was ebenfalls zu Kondenswasserbildung führt. Eine Alternative könnte hier der Wäschetrockner sein. Ähnliche Folgen hat auch das „sparsame“Heizen, das immer noch von vielen Menschen praktiziert wird. Statt die Schlafräume leicht zu heizen, steht die Schlafzimmertür offen, in der Hoffnung, dass die warme Luft aus den beheizten Wohnräumen den Raum überschlägt. Leider bedenken die wenigsten „Energiesparer“, dass die warme Luft auch Feuchtigkeit mit sich bringt, die auf den kalten Schlafzimmerwänden auskondensiert. Was die wenigsten wissen, ist, dass auch gut gemeintes Lüften Schimmel verursachen kann. Werden etwa kühle Kellerräume in heißen Sommermonaten gelüftet, trifft warme Luft, die Feuchtigkeit enthält, auf kalte Kellerwände, wodurch es auch hier zur Kondensation kommen kann.
Egal, wodurch Kondenswasser entsteht, es stellt in Verbindung mit organischen Partikeln, die ausreichend im ganz normalen Hausstaub vorhanden sind, den idealen Nährboden für Schimmelpilze dar und sollte daher tunlichst vermieden werden. Eine Aufklärung des Wohnungsnutzers sollte hier unbedingt erfolgen, am besten ohne Kritik zu üben, denn darauf reagieren viele Menschen „allergisch“. Statt dessen könnte man beispielsweise berichten, wodurch bei einem anderen Kunden Schimmelbefall entstanden ist. Vielleicht fühlt sich der eine oder andere dann ja ertappt, auch wenn er es nicht zugibt …
Systematisch vorgehen
Beruhigend für den Kunden ist es in jedem Fall, wenn der Maler eine schnelle und unkomplizierte Lösung zur Beseitigung des Schimmels parat hat. Denn im Falle von Kondenswasserschäden muss meist kein großer Eingriff in die Bausubstanz erfolgen. Statt dessen reicht es in der Regel, die Sporen und Flecken zu beseitigen und die Fläche gleichzeitig vor einem erneuten Befall zu schützen.
Seit kurzem wird ein Schimmelsaniersystem angeboten, das aus vier aufeinander abgestimmten Komponenten besteht, die gerade in den beschriebenen Schimmelfällen schnelle Abhilfe versprechen. Am Anfang der Sanierung steht die Entfernung des Schimmels. Hierzu beinhaltet das Saniersystem einen Schimmelentferner mit Aktivchlor. Dieser wird in einem Abstand von 15 bis 20 Zentimetern auf die befallenen Flächen aufgesprüht, bis ein geschlossener Film entsteht. Nach kurzer Einwirkzeit können die Rückstände mit reichlich Wasser abgewaschen werden. Neben der Desinfektion der befallenen Stellen, bleicht der Schimmel-Entferner gleichzeitig die Fläche, was für die weitere Überarbeitung von Vorteil ist. Während des Entfernens sollten unbedingt Handschuhe und Mundschutz getragen werden, um Kontakt mit aufgewirbelten Sporen zu vermeiden. Keinesfalls sollte der Schimmel trocken abgewischt werden.
Nach vollständiger Trocknung der gereinigten Flächen stehen, je nach Größe des Befalls und der Beschaffenheit des Untergrunds, verschiedene Möglichkeiten zur Überarbeitung an. Für sehr kleine Flächen in Wohnräumen, der Industrie oder der Gastronomie oder wenn nicht die ganze Wand oder Decke überarbeitet werden soll, kann ein Flecken- und Schimmelspray zum Einsatz kommen. Das Isolierspray auf Basis hochwertiger Polymere und einem fungiziden Zusatz (der laut Hersteller allerdings gesundheitlich unbedenklich ist) wird in einer praktischen Sprühdose angeboten, deren Sprühstrahlbreite sich stufenlos regulieren lässt, sodass sowohl flächig als auch punktuell gearbeitet werden kann. Zusätzlich kann die Zerstäuberdüse um 180 Grad gedreht werden, um von vertikaler auf horizontale Sprührichtung zu wechseln. Der Auftrag erfolgt in ein bis zwei dünnen Kreuzgängen, die gegebenenfalls ausgenebelt werden. Dadurch und weil das Spray matt auftrocknet, kann in vielen Fällen auf ein Überstreichen verzichtet werden.
In den meisten Fällen wird aber aus optischen Gründen ein kompletter Neuanstrich der befallenen Flächen anstehen. In Wohnräumen, Industrie- oder Gastronomieobjekten steht hierfür ein Spezialanstrich mit Langzeitfilmschutz zur Verfügung. Die matte, hoch deckende Absperrfarbe auf Basis von Acrylaten, die ausschließlich aromatenfreie, milde Lösungsmittel enthält, wirkt einerseits isolierend und schützt andererseits vor erneutem Schimmelbefall. Um die fungizide Wirkung zu erhalten, sollte die Farbe jedoch nicht überstrichen werden. Eine werkseitige Abtönung ist auf Wunsch in Pastellfarben möglich.
Soll Schimmelbefall in Kellern, Waschküchen oder Garagen beseitigt werden, hat man es häufig mit Wänden und Decken zu tun, die nicht vollständig austrocknen, sondern stets eine gewisse Restfeuchte aufweisen. Auch für derartige Fälle bietet das Schimmelsaniersystem eine Lösung. Eine zementhaltige Isolierfarbe bindet nicht nur Feuchtigkeit auf mineralischen Untergründen und hilft so bei der Verhinderung von Salzausblühungen, sondern isoliert auch Wasserflecken und beugt durch den hohen pH-Wert einer erneuten Schimmelbildung vor. Auf biozide Wirkstoffe konnte deshalb in diesem Produkt verzichtet werden.

kompakt
Das beschriebene Schimmelsaniersystem wird von Jaeger angeboten. Es besteht aus den vier Bausteinen „Kronen Schimmel Entferner mit Aktiv-Chlor 427“, „Kronen Universal Flecken- und Schimmelprofi 125“, „Kronen Anti-Schimmel-Renovierfarbe 426“ und „Kronen Iso-Schimmel-Blocker 428“.
Jaeger bietet auch entsprechende Fachseminare zur Schimmelsanierung an, bei der die Teilnehmer ein TÜV-Zertifikat erhalten, das sie als Fachbetrieb auszeichnet. Die Seminartermine finden Sie unter www.jaegerlacke.de oder sie können bei Jaeger unter (07141) 2444-0 telefonisch erfragt werden.
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