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Bestens geschützt

Technik
Bestens geschützt

Für ein professionelles Ergebnis bei Malerarbeiten sind exakte Farbkanten und der sichere Schutz von empfindlichen Untergründen eine zwingend erforderliche Voraussetzung.

Klaus-Jürgen Busch, tesa

Viele Faktoren spielen für die Auswahl des richtigen Materials zum Abdecken und Schützen eine wesentliche Rolle. Zu achten ist u.a. auf
die Untergrundanforderungen: glatt, rau oder strukturiert
die Anwendung im Innen- oder im Außenbereich
angewendete Putzmaterialien und Dichtstoffe
den Zeitraum der Verklebungsdauer
soll vollflächig oder nur im Randbereich verklebt werden?
Temperatureinwirkungen auf die Klebstelle wie z.B. Wärme und UV-Sonnenlicht, Feuchtigkeit und Kälte
etwaige chemische Einflüsse
die Beschaffenheit der Beschichtungsstoffe
etwaige Weichmacher aus dem Haftgrund
Verschmutzung und Temperatur
Die zu schützenden Oberflächen müssen frei von Staub, Fett, Öl, Feuchtigkeit und anderer Verschmutzung sein. Die Umgebungstemperatur sollte im Bereich von + 5°C bis etwa + 40°C liegen. Kalte oder zu warme Klebebandrollen sollten möglichst erst an die Umgebung angepasst werden. Bei der Lagerung von Klebebändern – wie z.B. in Baustellen-Fahrzeugen – ist bei Frost oder großer Hitze Vorsicht geboten. Möglicherweise wird das Klebeband durch diese extreme Einwirkung zerstört, und es kann dadurch zu Folgeschäden bzw. Klebmasserückständen an der Oberfläche kommen. Die Verarbeitungs- und Umgebungstemperatur muss grundsätzlich über + 5°C liegen, da sonst Trägermaterialien – z.B. aus Folie – spröde werden können. Um ein rückstandsfreies Abziehen sicherzustellen, sollte das Klebeband im spitzen Winkel von 45º vom Untergrund abgezogen werden.
Antiadhäsive Oberflächen
Zu den schwierig zu beklebenden bzw. antiadhäsiven Oberflächen zählen silikonhaltige Materialien (Silikondichtstoffe u. -profile), Teflon, Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP). Die Verklebungsfestigkeit auf PE und PP ist stark eingeschränkt. Eine ausreichende Verklebungsfestigkeit auf Silikon und Teflon ist im Malerbereich nur mit Spezialklebebändern zu erzielen.
Holz/Altbeschichtungen
Um Lackabrisse z.B. auf Parkettflächen oder Türzargen zu vermeiden, sollten nur Abdeckbänder mit leichter bis mittlerer Klebkraft eingesetzt werden.
Insbesondere auf Acryllacken gibt es bisweilen Probleme bei der Verklebung. Mitunter verankern sich diese Lacke nicht mehr so gut auf dem Untergrund, vor allem auf Holz. Es kommt beim Abziehen des Klebebandes zu teilweisen Lackausrissen mit Holzpartikeln; dies meist an Stellen, wo die Holzmaserung senkrecht steht. Der Verarbeiter sollte sich daher vergewissern, mit welcher Art Lack er am Objekt zu tun hat. Informationen – auch über eine Klebebandempfehlung – erteilen die jeweiligen Lackhersteller.
Die Vorbehandlung eines Holzes ist oft entscheidend. Nicht ausreichende Spaltfestigkeit des Holzes kann beim Abziehen des Klebebandes zu Faserausrissen führen. Schlecht getrocknete Lacke oder Lacke, die auf verschmutzte Oberflächen und Altanstriche aufgebracht wurden, haften beim Abziehen des Bandes eher am Klebeband als auf der Oberfläche. Zu erkennen sind solche Schäden daran, dass sie meist nicht über die gesamte Länge und Breite des Klebebandes auftreten, sondern nur stellen- oder streifenweise.
Metalloberflächen
Insbesondere Kupfer, Zink und Blei können sich auf Grund chemischer Reaktionen verfärben. Ein Klebebandeinsatz sollte daher nur kurzfristig und möglichst in geringer Klebebandbreite erfolgen. Besonders geeignet sind Klebebänder, die aus einer Kombination von UV-beständigem Gewebeband und PE-Folie bestehen oder randbeschichtete Abdeckmasken.
Bei Fenster- und Türprofilen, Rollläden und Rollladen-Schienen kann es bei minderen Eloxalqualitäten beim Entfernen der Klebebänder zu Masserückständen kommen. Es wird empfohlen, vorab die Eloxal- und Aluminium-Oberfläche mit einem tintegetränkten Lappen zu benetzen. Bleiben nach dem Überwischen Tintenreste sichtbar, handelt es sich um eine schlecht verdichtete Oberfläche. Vorherige Testverklebung ist anzuraten. Nur Klebebänder mit geringem Klebauftrag sollen verwendet werden.
Natur- und Kunststein
Von Verklebungen auf Naturstein, z.B. Marmor, und Kunststein usw. mit Abdeckbändern ist grundsätzlich abzuraten. Hier kann es, auch bei kurzfristigem Einsatz der Klebebänder, zu Oberflächenverfärbungen und -veränderungen in den abgeklebten Bereichen kommen.
Empfindliche Oberflächen
Empfindliche Oberflächen, wie dekorative Wandbeschichtungen, Tapeten, Stuckprofile, Akustik-Lochplatten oder grundierte Gipskartonplatten, erfordern spezielle, leicht klebende Abdeckbänder, die auch nach längerer Verklebungsdauer rückstandsfrei ohne Beschädigung des Untergrundes abgezogen werden können. Einsetzbar sind diese Klebebänder meist auch auf frischen, grifffesten Lackoberflächen, Versiegelungen und Lasuroberflächen.
Kunststoffoberflächen
Bei PVC-Fenster-/Tür-Profilen, PVC-Leisten, Handläufen und Bodenbelägen sowie Nitrolack-Oberflächen empfiehlt sich eine 48-stündige Probeverklebung, um zu prüfen, ob sich das Klebeband ohne Rückstände, Verfärbungen oder Reißen wieder abziehen lässt. Speziell bei älteren PVC-Fenster- und Tür-Profilen (über acht Jahre) ist Vorsicht geboten. Hinweis: Zwischen den Scheiben der Isolierverglasung ist auf dem umlaufenden Aluminium-Profil in vielen Fällen das Produktionsjahr eingeprägt.
Wenn die Oberflächen stumpf und angeschmutzt wirken, sollte mit einem transparenten Klebefilm die Tragfähigkeit des abzuklebenden Untergrundes geprüft werden. Nach ruckartigem Abziehen bleiben milchige Rückstände auf dem Klebeband zurück, die als mikroporöse, verwitterte Kunststoffschicht zu identifizieren ist. Ursache sind die UV-Einstrahlung, Ozon und Abgase. Verwitterte PVC-Profile können aber vollflächig mit einem Außenabdeckband abgeklebt werden. Dadurch wird das Abtragen der verwitterten Schicht nicht verhindert, jedoch ist die Veränderung der Oberfläche beim Entfernen des Bandes kaum erkennbar.
Zur Erzielung von sauberen Farb- und Lackkanten sollte das Abdeckband direkt nach Antrocknen des Anstrichs gleichmäßig, von der Farbkante weg, abgezogen werden.
Klebebandentfernung
Wurde ein Klebeband, z.B. durch Unkenntnis oder Verwechslung, falsch eingesetzt, kann dieses häufig ohne Hilfsmittel nicht mehr entfernt werden. Werden beispielsweise Produkte, die nur für kurzfristige Außenanwendungen konzipiert sind, längere Zeit Witterungs- und UV-Belastungen ausgesetzt, kann es beim Entfernen des Abdeckbandes sowie der Selbstklebemasse zu Problemen kommen. Das Spalten oder Reißen des Trägers und Masserückstände sind dann die unerwünschte Folge.
Lösungsmittel können die Klebmasse lediglich aufquellen, nicht aber ablösen. Es empfiehlt sich daher ein gründliches Einweichen und anschließendes Abschieben der Klebmasse mit einem Kunststoffspachtel. Klebmassereste werden mit einem mit Lösungsmitteln getränkten Lappen weggerieben. In jedem Fall wird, um Beschädigungen des Untergrundes zu verhindern, ein Versuch an verdeckter Stelle empfohlen. In unten stehender Tabelle finden Sie einige Tipps zum Entfernen von Klebebändern und -massen.
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