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Dom gerüstet

Technik
Dom gerüstet

Das Rom am Rhein sollte Mainz einstmals werden. Der Dom wurde zum Wahrzeichen dafür. Mithilfe einer cleveren Gerüstlösung wird das Bauwerk saniert.

In tausend Jahren hat er viel erlebt: Gottesdienste und Königskrönungen, die Plünderung durch Napoleons Soldaten und die Zweckentfremdung als Lazarett, Kaserne oder auch Viehstall. Die Rede ist vom Mainzer Dom. Um das Jahr 1000 errichtet, ist der zu den Kaiserdomen zählende Bau in seiner heutigen Form eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika, die Beispiele für alle großen Stilepochen von der Frühromanik über die Gotik und die Renaissance bis zu Barock, Rokoko und Historismus bietet.

Es ist nicht verwunderlich, dass der Erhaltung der gewaltigen Kathedrale, die mit 116 Metern in etwa so lang ist wie ein Fußballfeld, eine hohe Bedeutung zukommt. So begann 2001 erneut eine über mehrere Jahre angelegte und in einzelne Sanierungsschritte eingeteilte Renovierung. Derzeit werden an der Kuppel des gut 83 Meter hohen westlichen Vierungsturms Schäden beseitigt, die hauptsächlich witterungsbedingt sind. Maßgeblich involviert ist auch ein Gerüstbau-Team: Voruntersuchungen hatten ergeben, dass es für optimalen Zugang sinnvoll ist, den gesamten Turm bis zum „Domsgickel“ einzurüsten. Eine interessante Herausforderung, für die sich die Hecht Gerüstbau GmbH und die Noack Ingenieurgesellschaft eine clevere Lösung einfallen ließen: Eine mehrteilige Gerüstkonstruktion als Zugang sowie Stütz- und Arbeitsgerüst. Eine Schwierigkeit lag darin, dass auf dem Dach des Querhauses nicht aufgelagert werden konnte. So bauten die Gerüstbauer von der Leichhof-Seite zuerst ein Stützgerüst inklusive Last- und Personenaufzug. Zur Überbrückung des Dachs überlegte sich das Team eine Speziallösung. Dazu ließ Gerüstbau Hecht auf Doppel-T-Trägern U-Profile anschweißen, in die Layher-Stahlböden eingehängt wurden. Die Montage der 22 Meter langen und 3 Meter breiten Gerüst-Brücke erfolgte inklusive Geländer am Boden, anschließend wurde die 12 Tonnen schwere Konstruktion per Kran eingehoben und auf dem Stützgerüst und in den Fensterleibungen aufgelagert.
Von der Brücke aus wurde das Gerüst mit einem weiteren Personen- und Lastaufzug als Zugang bis zum Umgang der Turmkuppel weitergebaut. Erst hier begannen die Gerüstbauer mit der Montage des eigentlichen Arbeitsgerüsts – eine sich nach oben hin verjüngende, meterbreite Konstruktion mit Lastklasse 4 (3 kN/m²) und Breitenklasse W 09 (0,9 – < 1,2 m), da während der Arbeiten auch Bauwerksteile zwischengelagert werden. Die letzten zehn Meter der Gerüstkonstruktion bis zum „Domsgickel“ wurden mittels Druckabstützung freistehend realisiert. Layher Podesttreppen sowie insgesamt drei Last- und Personenaufzüge von GEDA bieten nicht nur für die nachfolgenden Gewerke einen komfortablen Transport von Arbeitsmaterial sowie einen bequemen Aufstieg der Handwerker, sondern sorgten auch während des Gerüstbaus für optimale Logistik. Nur drei Mann realisierten das circa 84 Meter hohe, 950 Quadratmeter große und rund 80 Tonnen schwere AllroundGerüst. Auf diese Weise trägt Gerüstbau Hecht mit einer durchdachten Gerüstbaulösung aus Allround-System zu einer effizienten Sanierung des Mainzer Wahrzeichens bei.

PRAXISPLUS
Die Wilhelm Layher GmbH & Co. KG ist der größte Hersteller von Gerüst-Systemen: www.layher.com
In der Baumaschinenbranche steht der Name GEDA für Kompetenz und Qualität bei Bauaufzügen: www.geda.de
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