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Fugenlose Spachtelboden

Spachtelboden
Die große Freiheit

Die große Freiheit
Spachtelböden sind nicht nur wegen ihrer Optik beliebt. Die fugenlosen Böden sind auch pflegeleicht und deshalb für viele Bereiche geeignet. Foto: Loba
Fugenlose Spachtelböden liegen im Trend, wirken sie doch minimalistisch und zeitlos und stehen für Beständigkeit und Individualität. Um dem Verarbeiter so viel Freiraum wie möglich einzuräumen, steht nun eine Versiegelung zur Verfügung, die in Verbindung mit zementären Spachtelmassen verschiedener Hersteller geprüft wurde.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: Loba

Fristeten Spachtelmassen lange Zeit ein Dasein als Unterboden, so stehen sie seit einigen Jahren im Rampenlicht der Raumgestaltung: Spachtelböden gelten als der Inbegriff des angesagten Industrial-Styles und vermitteln wie kein anderer Boden Minimalismus und Zeitlosigkeit. Darüber hinaus sind gespachtelte Böden durch ihre Fugenlosigkeit besonders pflegeleicht und stellen aufgrund der handwerklichen Applikation immer ein Unikat dar. Ebenso groß wie die Nachfrage ist mittlerweile das Angebot an Produkten zur Herstellung eines fugenlosen Bodens. In der Regel handelt es sich um geschlossene Systeme, bei denen sämtliche Produkte – von der Grundierung bis zur Versiegelung – genau aufeinander abgestimmt und vorgegeben sind.

Seit Kurzem bietet auch Loba einen fugenlosen Spachtelboden an – oder vielmehr einen Teil davon. Denn anders als bei anderen fugenlosen Böden üblich beinhaltet die Factory-Linie des Ditzinger Spezialisten ausschließlich die Komponenten für die Oberflächenveredelung der darunter liegenden zementären Ausgleichsmassen. Die Factory-Linie umfasst eine Grundierung sowie eine sehr matte 2K-Versiegelung, die die originale Farbgebung der Spachtelmasse erhält. Die Spachtelmasse selbst kann dagegen vom Verarbeiter frei gewählt werden.

Vorteile für den Verarbeiter

Welchen Nutzen das für den Verarbeiter bringt, liegt für Olaf Woggon, International Sales Manager und Product Champion für die Factory-Linie bei Loba, auf der Hand: „Die Vielzahl der Spachtelmassen bzw. ihrer Hersteller ist für den Verarbeiter von Vorteil, denn in den allermeisten Fällen kann er die Spachtelmassen seines Systemanbieters nutzen.“ Und mit diesen ist er vertraut. Verarbeitungsfehler sind also unwahrscheinlicher, als wenn ein neues, unbekanntes Produkt eingesetzt wird. Außerdem werden Materialreste vermieden, wenn nicht unzählige verschiedene Produkte bereitgehalten werden müssen. Doch selbstverständlich muss die Spachtelmasse bestimmte Voraussetzungen erfüllen, damit sie für einen Sicht-Spachtelboden geeignet ist. „Zunächst einmal muss eine Sichtspachtelmasse generell als Nutzboden vom Hersteller zugelassen sein. Mit anderen Worten: Die Festigkeit der Ausgleichsmasse selbst muss gewährleistet sein“, erklärt Woggon.

Doch auch die Festigkeit alleine reicht selbstverständlich noch nicht aus. Haftung und Verträglichkeit zwischen Spachtelmasse und Oberflächenfinish müssen passen. „Wir haben eine große Anzahl an Nutzbodenspachtelmassen, unter anderem von Wakol und Ardex, auf ihre Verträglichkeit mit unserer Factory-Linie getestet und freigegeben. Eine entsprechende Liste kann bei unseren Fachberatern angefordert oder auf der Loba-Website eingesehen werden“, erfahren wir von Olaf Woggon.

Drei Freigabestufen beim Spachtelboden 

Wer auf der sicheren Seite sein möchte, dem empfiehlt Loba, die Spachtelmassen von Wakol zu verwenden. „Wir empfehlen, idealerweise innerhalb des Loba Wakol – Connected Systems zu arbeiten und somit von der „System-Garantie“ zu profitieren. Bei Loba Wakol – Connected Systems handelt es sich um kompatible Produkte beider Hersteller, welche der fortwährenden Prüfung unterliegen. Darüber hinaus stimmen sich die Entwicklungsabteilungen der Chemieunternehmen bei Rezepturumstellungen und Neuentwicklungen bereits während der Entwicklungsphase ab. Das weltweit bewährte Connected Systems steht somit für eine besonders hohe und nachhaltige Verarbeitungssicherheit“, lässt uns Olaf Woggon wissen (eine detaillierte Aufbauempfehlung mit den Produkten von Wakol finden Sie hier: bit.ly/3NvbOrg). Neben der SystemGarantie, die ausschließlich für den Aufbau mit Wakol-Spachtelmassen gilt, gibt es noch die Freigabestufe „Basic“. Hier findet man in der Liste etwa Produkte von Ardex, Kiesel, Sika, Sopro, Thomsit oder Uzin Utz (ansehen können Sie die Liste hier: bit.ly/3DwjaWX). Aber: „Produkte der Freigabestufe Basic werden nicht regelmäßig auf ihre Kompatibilität hin überprüft“, warnt Olaf Woggon und rät deshalb: „Generell empfehlen wir jedem Verarbeiter, vorab Musterflächen für die Kunden anzulegen.“ Dies dürfte vor allem bei der dritten Spachtelmassen-Gruppe unabdingbar sein. Alle Spachtelmassen, die vom jeweiligen Hersteller zwar als Nutzboden freigegeben sind, aber nicht unter der Freigabestufe „Basic“ bei Loba aufgelistet sind, können in eigener Verantwortung eingesetzt und mit dem Loba-Systemaufbau versiegelt werden. Alle Prüfungen hierfür sind dann allerdings selbst durchzuführen.

Einfach und sicher zu verarbeiten

Unabhängig von der Spachtelmasse, für die sich der Verarbeiter entschieden hat, erfolgt die Applikation des Oberflächensystems immer identisch: „Auf die ungeschliffene Sichtspachtelmasse wird die Grundierung FactoryBase mit der Loba- Walze Universal aufgerollt. Die Trockenzeit beträgt mindestens drei Stunden. Danach wird die 2K-Versiegelung FactoryStyle mit der Loba-Walze Micro 100–120 aufgetragen“, beschreibt Woggon den Aufbau und betont die Vorteile desselben: „Das System besteht lediglich aus einer Grundierungsschicht und nur einer Versiegelungsschicht. Je nach Flächengröße lässt sich somit das Bauvorhaben an einem Tag realisieren. Uns war es sehr wichtig, ein System zu entwickeln, das sich besonders einfach und sicher verarbeiten lässt.“ Was uns verwundert, ist die Tatsache, dass die Spachtelmasse vor der Grundierung nicht geschliffen werden darf. „Heute haben fast alle Spachtelmassen einen hohen Kunststoffanteil. Beim Anschleifen kann es zu einer Oberflächenverdichtung kommen, die sich negativ auf die Haftung der Versiegelung auswirken kann“, klärt der Product Champion auf.

Die Oberflächenveredelung dient in erster Linie als Schutz vor Schmutz, Staub, Flüssigkeiten, verbessert aber auch die Beständigkeit gegen Haushaltschemikalien und sorgt für eine einfache Reinigung und Pflege. „Bei der Factory-Linie handelt es sich um ein äußerst hochwertiges System. Das Ausreichen von nur einer Versiegelungsschicht zeugt von der Qualität und mechanischen Beständigkeit gegenüber der üblichen Frequentierung“, freut sich Woggon. Die Einsatzbereiche des Systems sind entsprechend vielfältig. „Dies kann im privaten wie kommerziellen Bereich sein. Oft wird die Factory-Linie in modernen Büros, aber auch in Boutiquen eingesetzt“, sagt Olaf Woggon und fügt hinzu: „Sofern normgerechte Stuhlrollen eingesetzt werden, ist das System auch dafür geeignet.“ Doch es gibt selbstverständlich auch Bereiche, für die keine Eignung besteht. „In Garagen, öffentlich wie auch privat, darf das System nicht angewendet werden. Hier besteht das Risiko von Weichmacherwanderungen aus den Autoreifen. Auch Bereiche mit Hubförderfahrzeugen und hoher Dreh-/Scherbewegung sind nicht geeignet“, schränkt Woggon das Anwendungsspektrum ein.

Fugenloser Spachtelboden: Reinigung und Pflege 

Trotz der hohen Beständigkeit der Versiegelung sind Beschädigungen, wie etwa Kratzer, natürlich nicht auszuschließen. Wir fragen Olaf Woggon, ob bzw. wie diese ausgebessert werden können. „Wie jeder lackierte Fußboden unterliegt auch die Factory-Linie der Alterung durch Nutzung – ähnlich einem versiegelten Parkettboden. Sofern sich Kratzer innerhalb des Lackaufbaus befinden, lässt sich mit einem von Loba empfohlenen Pflegemittel Abhilfe schaffen“, weiß der Product Champion Rat und ergänzt: „Tiefergehende Kratzer oder flächige Zerstörungen müssen objektbezogen beurteilt werden. Eventuell kann eine partielle Nachversiegelung erforderlich sein.“ Und noch etwas ist Olaf Woggon wichtig: „Wie bei allen Böden sind auch bei der Factory-Linie die regelmäßige Reinigung und Pflege Garanten für ein langes Leben.“ Loba hat hierfür eine Reinigungs- und Pflegeanleitung erarbeitet, die unter www.loba.de abrufbar ist.

Eine Broschüre als PDF gibt es hier:
bit.ly/3fsV07O


Olaf Woggon, International Sales Manager und Product Champion für die Factory-Linie bei Loba

„Die Factory-Linie eignet sich zur
Oberflächenveredelung von bestimmten Nutzbodenspachtelmassen.“

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