Startseite » Technik »

Generationenwechsel

Technik
Generationenwechsel

Motorleistung, Ergonomie, Design – alle diese Kriterien kommen auf den Prüfstand, wenn Elektrowerkzeuge überarbeitet werden. Am Beispiel eines Exzenterschleifers zeigt das Malerblatt wie ein Nachfolgemodell entsteht.

Susanne Sachsenmaier-Wahl

Auch wenn Sie mit Ihrem alten Exzenterschleifer im Großen und Ganzen zufrieden sind, haben Sie sicher auch schon ab und zu gedacht: das eine oder das andere hätte man doch besser machen können. Denn auch wenn die Geräte beim Hersteller, bevor sie schließlich auf den Markt gelangen, ausgiebig getestet werden – die echte Bewährungsprobe findet nach wie vor erst im täglichen Einsatz auf Baustellen und in Werkstätten statt.
Viele dieser Mängel – oder in den meisten Fällen Verbesserungsvorschläge – gelangen über den Außendienst zu den Entwicklerteams der Hersteller. Dort werden sie entweder, wenn es gravierende Mängel sind, sofort behoben, oder aber für das Nachfolgermodell gesammelt. Und wenn ein Hersteller dann ganz sicher gehen will, dass die Neuerung auch wirklich besser ankommt im Markt, dann gibt er seine Prototypen an Verarbeiter, die das Gerät in realen Baustellensituationen auf Herz und Nieren testen.
Nachfolger gesucht
Nach dem oben beschriebenen Schema ging auch der Wendlinger Elektrowerkzeugehersteller Festool bei der Entwicklung seines neuen Exzenterschleifers Rotex 150 FEQ vor. Obwohl der Vorgänger im Markt durchaus gut ankam, erreichten doch ab und zu auch „Verbesserungsvorschläge“ die Entwickler.
Nach 300 Stunden im Testlabor, in denen der Abtrag verschiedenster Materialien, Falltests, absichtliche Bedienungsfehler und reihenweise Kollisionen mit dem Schleifteller auf dem Programm standen, wurde der überarbeitete Exzenterschleifer für den Praxiseinsatz an ausgewählte Handwerker weitergegeben.
Leistungsstärker
Auch der alte RO 150 vereinte schon Grobschleifen, Feinschleifen und Polieren in einem Gerät. Beim neuen RO 150 wurde die Motorleistung gesteigert und der Drehzahlbereich vergrößert. Dies macht sich insbesondere beim Abtragen alter Farb- und Lackschichten bemerkt. Martin Eberst, einer der Malermeister, die den Rotex vor Markteinführung getestet haben, meint anerkennend, er habe Altlack an Türen noch nie schneller entfernt. Und Jürgen Luik, ebenfalls ein „Rotex-Tester“ fügt hinzu: „Seit ich den neuen Rotex RO 150 getestet und gesehen habe, wie super der Abtrag ist, nehme ich ihn auch zum Abschleifen von Parkett. Zuerst im Grobschliff für den schnellen Abtrag und dann im Feinschliff, um eine gute Oberfläche zu bekommen.“ Und damit der Wechsel zwischen Grob- und Feinschliff auch problemlos möglich ist, wurde der Schalter an einer anderen Stelle positioniert. War er beim alten RO 150 unten seitlich angebracht und dadurch relativ umständlich zu bedienen und außerdem stark Verschmutzungen ausgesetzt, befindet er sich heute oben. Hier kann er bequem bedient werden. Des Weiteren ist der Schalter frei schwebend aufgehängt und kann folglich nicht durch Staubeinflüsse beschädigt werden.
Schnell ein-, aus-, umgeschaltet
Apropos Schalter: Auch den Ein-/Aus-Schalter überarbeitete Festool komplett. Die seitliche Position am alten RO 150 war nicht nur für Linkshänder ungeschickt. Auch das Gros der Rechtshänder empfindet die neue mittige Anordnung als bequemer. Aus dem bisherigen Zweiwege-Schalter (zum Einschalten schieben und zum Ausschalten drücken), den viele Kunden als unkomfortabel, weil ungewohnt, empfanden, wurde ein Einwegschalter mit leichterer Handhabung. Jürgen Luik: „Die Position der Schalter beim neuen Rotex ist viel praktischer. Man kann jetzt viel schneller und bequemer von Grob- auf Feinschliff und umgekehrt umschalten. Außerdem ist er für Linkshänder besser zu bedienen als beim Vorgängermodell. Was ich auf längere Sicht als sehr positiv empfinde, ist, dass sich durch die neue Lagerung der Schalter nichts mehr mit Staub zusetzt.“
Gekapseltes Getriebe
Vor der Zerstörung durch Schleifstaub ist auch das Getriebe des neuen Rotex RO 150 geschützt. Beim alten Modell konnte die Dichtungsmanschette undicht werden. Die Folge: Staub gelangte ins Getriebe und es kam zum Ausfall desselben. Ärgerlich, wenn einem das ausgerechnet auf der Baustelle passiert und man kein Ersatzgerät zur Hand hat. Ausfallzeiten sind dann kaum zu vermeiden. Beim neuen Exzenterschleifer ist das Getriebe gekapselt, quasi hermetisch abgedichtet. Schleifstaub hat hier keine Chance mehr. Der Verzicht auf Kunststoffteile im Getriebe verspricht außerdem höhere Standzeiten der Getrieberäder.
Werkzeugloser Tellerwechsel
Bei häufig wechselnden Schleifarbeiten dürfte auch der werkzeuglose Schleiftellerwechsel beim neuen Gerät von Vorteil sein. Beim Vorgänger war der Schleifteller mit einer Schraube befestigt. Der Wechsel erforderte dadurch nicht nur viel Zeit, sondern war häufig auch unmöglich – etwa dann, wenn der passende Schlüssel wieder einmal fehlte, wie Malermeister Uwe Herd weiß: „Genauso wie beim kleinen RO 125 kann man den Schleifteller jetzt ohne Werkzeug austauschen. Dies hat den Vorteil, dass man den Schleifteller fix wechseln kann und nicht lange nach dem passenden Schlüssel suchen muss.“
Neues und Bewährtes
Doch nicht nur bereits bestehende Produkteigenschaften werden für das Nachfolgemodell verbessert. Selbstverständlich fließen auch neue Ideen, die in den Entwicklungsteams gereift sind, in das neue Gerät ein. Im Falle des neuen RO 150 etwa wurde eine Schutzmanschette für den Schleifteller entwickelt. Diese ist einfach aufzustecken und schützt zum einen das Werkstück, zum anderen aber auch den Schleifteller beim Arbeiten an Stoßkanten. So kann der Maler, beispielsweise bei Füllungstüren, rückschlagsfrei bis an den Rand arbeiten und braucht anschließend nicht aufwändig nachzuarbeiten.
Neu beim aktuellen Exzenterschleifermodell ist auch der abnehmbare Absaugkanal. Mit einem Handgriff lässt sich dieser entfernen. Sinnvoll ist die Abnahme bei Arbeiten mit hoher Staubentwicklung zwar nicht, beim Polieren dagegen kann sie durchaus für mehr Bewegungsfreiheit sorgen.
Neben den neuen und überarbeiteten Produkteigenschaften gibt es aber immer auch einige Details, die sich beim Vorgängermodell bewährt haben und deshalb erhalten bleiben sollen. Der neue RO 150 arbeitet, wie der alte RO 150 auch schon, mit dem von Festool „Jetstream“ genannten Prinzip. Ein zusätzliches Loch in der Mitte des Schleiftellers und zwei weitere Luftkanäle verhindern beim Absaugen das Entstehen eines Vakuums. Dadurch verstaubt das Gerät weniger, erwärmt sich nicht so stark und das Schleifmittel setzt sich weniger schnell zu. Die Haltbarkeit eines Schleifmittels mit feiner Körnung soll dank des Jetstream-Prinzips, so der Hersteller, etwa 30 Prozent höher sein.
Ergonomie und Design
Nicht nur die Technik wurde beim neuen RO 150 auf den neuesten Stand gebracht. Auch die Ergonomie, die insbesondere bei längerem Arbeiten ins Gewicht fällt, wurde optimiert – offensichtlich mit Erfolg: vom Internationalen Forum Design wurde der Rotex RO 150 FEQ im Rahmen des Design-Wettbewerbs „iF design award 2006“ für sein ergonomisches Design ausgezeichnet.
Weitere Informationen zum neuen Rotex RO 150 FEQ erhalten Sie bei Festool GmbH Tel.: (0180) 3776348/Fax: (07024) 804608 www.festool.com
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Malerblatt 5
Ausgabe
5.2024
ABO

Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Malerblatt-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Malerblatt-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de