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Schwingen statt drehen

Technik
Schwingen statt drehen

Kaum ein Arbeitsgerät kann so viele unterschiedliche Aufgaben übernehmen wie oszillierende Elektrowerkzeuge. Worauf professionelle Anwender beim Kauf eines oszillierenden Werkzeugs achten sollten, zeigen Walter Thomaschewski und Susanne Hamm. Beide arbeiten als Produktmanager bei Fein, dem Erfinder der oszillierenden Elektrowerkzeuge.

Marc Angelmahr, C. & E. Fein

Das Werkzeug eines Oszillierers dreht sich nicht, sondern schwingt in einem kleinen Winkel hin und her. Dieses besondere Antriebsprinzip macht oszillierende Elektrowerkzeuge zu echten Problemlösern in der Werkstatt und auf der Baustelle. Mit dem passenden Zubehör können Oszillierer nicht nur leistungsstark sägen und schleifen, sondern auch raspeln, polieren, schaben, schneiden, trennen, schärfen oder feilen – auch an sonst unzugänglichen Stellen.
Wie alles begann
Der Elektrowerkzeughersteller Fein ist der Erfinder der oszillierenden Elektrowerkzeuge, mit Oszillierern kennt man sich bei Fein seit über 45 Jahren aus. Das erste oszillierende Elektrowerkzeug wurde bereits 1967 von Fein erfunden: eine oszillierende Säge zum Entfernen von Gipsverbänden. Kurz darauf übertrug der Hersteller das Funktionsprinzip auf eine Karosseriesäge. 1986 entwickelte das schwäbische Unternehmen den ersten oszillierenden Dreiecksschleifer, den Urahn des heutigen „MultiMaster“, und ließ die Technik patentieren. Fein trieb die Entwicklung mit zahlreichen Innovationen und immer neuen Anwendungslösungen weiter voran. Aktuell gibt es im Hause Fein drei unterschiedliche Maschinen: den „MultiMaster“ als das universelle Renovierungssystem, das Einstiegsmodell „MultiTalent“ sowie den „SuperCut“ als leistungsstärkstes oszillierendes Spezialwerkzeug – jeweils als Netz- oder Akkumaschine.
Universalist oder Spezialist?
Seitdem das Fein-Patent ausgelaufen ist, hat sich die Auswahl an oszillierenden Elektrowerkzeugen auf dem Markt stark vergrößert. „Wer sich eines zulegen möchte, sollte zuerst überlegen, ob er die Maschine für eine spezielle Anwendung braucht und wie intensiv er sie nutzen möchte“, rät Susanne Hamm. „Als Allrounder empfiehlt sich der „MultiMaster“. Mit seiner unglaublichen Auswahl an Zubehör lässt er sich sehr vielfältig bei Ausbau und Renovierung einsetzen. Für Berufsgruppen wie Schreiner und Innenausbauer, Fensterbauer, Fliesenleger, Heizungs- und Sanitärinstallateure oder Fugensanierer rate ich zum „SuperCut“ mit speziell auf ihre Branche und Anwendungen abgestimmten Profi-Sets.“
Entscheidend für den Arbeitsfortschritt, den man mit einem oszillierenden Werkzeug erreichen kann, ist neben der reinen Leistungsaufnahme die Amplitude – also der Schwingungswinkel des Werkzeugs. „Besonders bei langem Zubehör macht sich eine größere Amplitude deutlich bemerkbar: Je weiter die Schneide des Sägeblatts von der Maschine entfernt ist, desto weiter ist der Weg von rechts und links. Das ist einerseits gut für den Arbeitsfortschritt – erfordert von der Maschine aber auch wesentlich mehr Leistung“, beschreibt Susanne Hamm das Prinzip. Der „SuperCut“ von Fein schwingt in einem sehr hohen Winkel von zweimal zwei Grad und ist mit einem 400 Watt starken Hochleistungsmotor für harte Säge- und Schneidarbeiten, beispielsweise beim Ausbau von Fenstern oder bei der Sanierung von Fugen an Außenfassaden, ausgelegt. Der Fein „MultiMaster“ sägt und schleift mit einem 350 Watt starken, kompakten Hochleistungsmotor und einer Zweimal-1,7-Grad-Amplitude. Damit ist er aber rund doppelt so schnell wie seine wichtigsten Mitbewerber.
Vibration
Oszillierende Elektrowerkzeuge lassen ihr Zubehör in einem kleinen Winkel fast 20.000-mal in der Minute hin und her schwingen. Ohne besondere technische Maßnahmen am Werkzeug übertragen sich diese Schwingungen auf Hände und Arme des Handwerkers. „Um den Anwender zu entlasten, hat unsere Entwicklungsabteilung für den neuen „MultiMaster FMM 350 Q“ einen innovativen Aufbau erfunden: Sein Motor ist über elastische Dämpfungselemente mit dem Motorgehäuse verbunden und überträgt die Schwingungen deshalb nur minimal auf das Gehäuse und den Anwender. Das ist eine bahnbrechende Weiterentwicklung im Bereich Oszillierer“, beschreibt Walter Thomaschewski das neue Anti-Vibrationssystem. Im Vergleich zum Vorgängermodell konnte Fein damit die Vibrationswerte um bis zu 70 Prozent reduzieren. Bei fast allen Anwendungen erreicht Fein damit nun die Vibrationsklasse 0. Selbst beim Sägen im Dauereinsatz kommt der „MultiMaster“ nur auf Vibrationsklasse 1.
Akku- oder Netzantrieb
„Lange konnten Akkumaschinen mit der Leistungsfähigkeit von Netzmaschinen nicht mithalten. Das hat sich geändert. Den „MultiMaster“ und den „SuperCut“ gibt es mit jeweils vergleichbarer Leistung sowohl als Akku- als auch als Netzmaschine“, sagt Susanne Hamm. Der Fein „Akku-SuperCut“ wird mit zwei 18 Volt Akkus ausgeliefert, der „Akku-MultiMaster“ arbeitet mit 14,4 Volt Lithium-Ionen-Akkus. Dank eines Schnellladegerätes sind die Akkus in rund 45 Minuten aufgeladen. Damit kann auch bei Beanspruchung dauerhaft gearbeitet werden. „Unsere Netzmaschinen haben ein fünf Meter langes Kabel, damit auch auf der Baustelle alle Einsatzorte gut erreicht werden können.“
„Ein Härtetest für Oszillierer ist das Sägen. Für einen guten Arbeitsfortschritt müssen alle Komponenten von bester Qualität und optimal aufeinander abgestimmt sein. Fein ist für seine hochwertigen und zuverlässigen Elektrowerkzeuge bekannt, das bestätigen uns unsere Kunden immer wieder. Wir entwickeln, produzieren und montieren alle oszillierenden Elektrowerkzeuge – auch die für den internationalen Markt – am Firmensitz in Schwäbisch Gmünd-Bargau. Darauf legen wir großen Wert“, sagt Walter Thomaschewski.
Geräteauswahl
„Der Fein „SuperCut“ wird in Profi-Sets für unterschiedliche Branchen ausgeliefert, die ihn für spezielle Anwendungen intensiv nutzen wollen. Das ist eine Besonderheit auf dem Markt. Er bringt Tempo auf die Baustelle und sorgt für eine enorme Zeit- und Kostenersparnis“, sagt Susanne Hamm.
Während der „SuperCut“ als Spezialwerkzeug für einzelne Zielgruppen ausgelegt ist, ist der „MultiMaster“ die richtige Maschine für den universellen Einsatz bei Ausbau und Renovierung. Er ist das meistverkaufte oszillierende Elektrowerkzeug in Deutschland. Seit Mai 2014 ist die neue Generation des Fein „MultiMaster“ auf dem Markt. Die aktuelle Generation erreicht im Vergleich zum Vorgänger einen bis zu 35 Prozent höheren Arbeitsfortschritt bei gleichzeitig deutlich reduzierter Geräusch- und Vibrationsentwicklung.
Das Fein „MultiTalent“ ist der optimale Einstieg in die Anwendungsvielfalt und rundet das Oszillierer-Portfolio ab. Mit einer Leistung von 250 Watt und einer Zubehör-Grundausstattung zum Schleifen und Sägen arbeitet die Maschine leistungsstark und zuverlässig. Selbst das Einstiegsmodell erzielt bei Ausbau- und Renovierungsarbeiten höhere Arbeitsfortschritte als alle gängigen Wettbewerbsprodukte.
Zubehörauswahl
Ihre große Vielseitigkeit erreichen die Systeme durch das Zubehör. „Aktuell gibt es von Fein rund 100 verschiedene Zubehöre für unzählige Anwendungen und es werden immer mehr. Wir haben die größte Auswahl auf dem Markt, viele Zubehöre gibt es exklusiv nur von Fein. Handwerker bekommen bei uns jeweils das beste System aus Maschine und Zubehör, passend für ihre Anforderungen“, beschreibt Walter Thomaschewski die große Auswahl. Für Interessierte bietet die Fein-Website (www.fein.de/de_de/zubehoer) einen guten Überblick. „Unser Zubehör-Finder führt Kunden mit wenigen Klicks zum passenden Zubehör für ihre jeweilige Anwendung“, so Walter Thomaschewski.
Alle Fein-Oszillierer sind auch mit einem patentierten „QuickIN-Schnellspannsystem“ erhältlich. Zubehör kann damit ohne Schlüssel komfortabel gewechselt werden. Der „MultiMaster“ und das „MultiTalent“ sind mit einer patentierten 8-Stern-Werkzeugaufnahme (Fein Star Technology) ausgestattet. Der „SuperCut“ arbeitet mit einer kraftschlüssigen Sechskant-Werkzeugaufnahme. Die formschlüssige Verbindung zum Werkzeug sorgt bei allen Maschinen selbst bei hoher Belastung für sichere Drehmomentübertragung und somit für eine nahezu spielfreie Kraftübertragung und einen effizienten Arbeitsfortschritt.
Zubehöre für den „MultiMaster“ können uneingeschränkt auch mit dem „MultiTalent“ genutzt werden. Mit einem Adapter passen sie auch auf den „SuperCut“. Umgekehrt funktioniert es nicht, weil Zubehör für das Spezialwerkzeug auf dessen höhere Leistung ausgelegt ist: „Für den „SuperCut“ gibt es neben den „SuperCut“-spezifischen Zubehörteilen viele im Prinzip gleiche Werkzeuge wie für den „MultiMaster“. Sie unterscheiden sich durch eine andere Werkzeugaufnahme und sind, passend zur stärkeren Maschine, teilweise größer ausgelegt. Dadurch erreichen sie einen höheren Arbeitsfortschritt und außerdem erhöht sich die Standzeit des Werkzeugs“, beschreibt Susanne Hamm die Unterschiede im Zubehör-Sortiment.

praxisplus

Erhältlich sind die Fein-Oszillierer im Fachhandel. Der „MultiMaster“ und das „MultiTalent“ sind darüber hinaus in Bauhaus-Filialen erhältlich. Bezugsquellen unter
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