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Bodenbelag aus dem Eimer

Bodenbeläge
Bodenbelag aus dem Eimer

Bodenbelag aus dem Eimer
Die Dispersionsbodenbeschichtung eignet sich sehr gut für leicht bis mittelmäßig beanspruchte Innenräume, wie etwa Klassenzimmer.
Viele Maler scheuen die Verarbeitung von Bodenbeschichtungen auf Epoxidharzbasis. Ein dickschichtiger Bodenbelag auf Basis des vertrauten Bindemittels Dispersion macht die Bodenbeschichtung für den Maler einfacher.

Susanne Sachsenmaier-Wahl

Kein anderes Bindemittel ist dem Maler so vertraut wie die Dispersion. Wandfarben auf Dispersionsbasis werden in den meisten Malerbetrieben fast täglich verarbeitet. Die Vorteile von Dispersionsfarben liegen auf der Hand: sie können auf fast allen Untergründen eingesetzt werden, lassen sich einfach verarbeiten und die Reinigung der Werkzeuge ist problemlos möglich. Der Beschichtungsfilm einer Dispersion weist eine hohe Flexibilität auf, ist wasserunempfindlich, aber gleichzeitig wasserdampfdurchlässig, mechanisch belastbar und außerdem dekorativ.
Jetzt auch für den Boden
Alle Vorteile einer Dispersion kommen seit kurzem auch bei der Bodenbeschichtung zum Tragen. Auf der „Farbe – Ausbau & Fassade“ in Köln Mitte April wurde die weltweit erste Bodenbeschichtung auf Dispersionsbasis präsentiert.
Bei der Neuentwicklung handelt es sich um einen dickschichtigen mineralischen Elastobelag, der auf dem vertrauten Bindemittel Dispersion basiert, und in vielen Fällen eine Alternative zu PVC- und Linoleumböden darstellt.
Elastische Bodenbeläge
Elastische Bodenbeläge aus Kunststoff oder Linoleum sind seit Jahrzehnten sehr beliebt. Dies ist zum einen auf den hohen Gehkomfort zurückzuführen – der Auftritt ist weich und federnd, außerdem sind die Beläge rutschhemmend –, zum anderen sind PVC-Beläge und Linoleumböden sehr pflegeleicht. Und nicht zuletzt bieten elastische Bodenbeläge durch die zahlreichen Farben und Dekore ein enormes gestalterisches Potenzial.
Nachteilig wirkt sich aber oftmals die Verlegung der Bahnen- oder Fliesenware aus. So entstehen einerseits – je nach Grundriss des Raumes – größere Verschnittreste, andererseits ist der passgenaue Anschluss an Säulen, Heizkörperrohre, Stufen etc. häufig nicht ganz unproblematisch. Dazu kommt, dass diese Bodenbeläge immer Fugen aufweisen. Diese müssen aufwändig verschweißt werden; offene Fugen stellen eine Schwachstelle bei der Reinigung dar: Wischwasser kann in den Untergrund eindringen und ihn durchfeuchten.
Viele Vorteile, kaum Nachteile
Alle genannten Vorteile von elastischen Bodenbelägen treffen auch auf die neue Bodenbeschichtung zu. Mit einer Schichtdicke von etwa zwei Millimetern ist ein federnder Auftritt möglich, die leicht strukturierte Oberfläche vermindert die Rutschgefahr. Für die Pflegeleichtigkeit sorgt die wischbare Oberfläche. In punkto Gestaltung lässt die neue Bodenbeschichtung keine Wünsche offen. Mit üblichen Tönmaschinen und Farbpasten für Dispersionsfarben kann jeder gewünschte Farbton hergestellt werden. Muster und beliebige Effekte, wie etwa Marmorierungen, sind mit der Beschichtung möglich. Im Gegensatz zu PVC- oder Linoleumbelägen wird die Beschichtung aber fugenlos bis in die kleinsten Ritzen vergossen. So ist eine absolute Wasserdichtigkeit gewährleistet.
Darüber hinaus bietet die neue Bodenbeschichtung einen weiteren Vorteil. Der dickschichtige Dispersionsboden kann bereits aufgebracht werden, sobald der Estrich begehbar ist. Denn da sowohl die Grundierung als auch die Beschichtung alkalibeständig und wässrig sind, stört Feuchtigkeit nicht – solange der Untergrund nicht nass ist. Durch die hohe Wasserdampfdurchlässigkeit ist die Trocknung des Estrichs auch nach der Beschichtung noch möglich.
Leicht zu verarbeiten
Die mineralelastische Bodenbeschichtung ist selbstverlaufend und – etwa im Vergleich zu einigen Bodenbeschichtungen auf Epoxidharzbasis – relativ einfach zu verarbeiten. Die Beschichtung ist einkomponentig und erhärtet, wie bei Dispersionen üblich, im wesentlichen durch physikalische Trocknung. Zur Filmbildung sind allerdings – ebenfalls dispersionstypisch – Temperaturen von mindestens fünf Grad Celsius notwendig.
Bevor die Masse ausgegossen werden kann, muss sie gründlich und ohne Lufteintrag aufgerührt werden. Während des Rührens wird der Beschichtung ein Aktivator zugegeben, der die kontrollierte Aushärtung des Bodenbelags positiv beeinflusst. Nach der Aktivator-Beigabe ist die angerührte Masse ca. drei Tage lang verarbeitungsfähig, sofern sie verschlossen aufbewahrt wird. Wegen der besonderen rheologischen Eigenschaften, die die Verarbeitung bis ca. 1,5 Zentimeter Gefälle erlauben, steift die Masse nach dem Rühren zwar langsam wieder an. Durch kurzes Aufrühren erhält sie ihre optimale Fließfähigkeit jedoch zurück.
Nach dem Ausgießen wird der Bodenbelag in einer Schichtdicke von ca. zwei Millimetern mit dem Estrichschwert oder dem Großflächenglätter gleichmäßig verteilt. Damit es zu keinen Ansatzspuren kommt, ist ein zügiges Arbeiten notwendig. Ansätze sollten nicht älter als 10 Minuten sein. Nach dem Auftragen und Glätten lässt man die Beschichtung trocknen. Da sie selbstentlüftend ist, braucht sie nicht gestachelt zu werden. Sobald die Beschichtung durch Begehen nicht mehr verformbar ist – in der Regel nach etwa 16 Stunden – kann die Versiegelung erfolgen. Eine Versiegelung ist unbedingt notwendig, da die Beschichtung unversiegelt schmutzanfällig ist.
Viele Einsatzgebiete
Selbstverständlich ist die Dispersionsbeschichtung mechanisch nicht so widerstandsfähig wie eine Epoxidharzbeschichtung. Sie ist daher für leicht bis mittel beanspruchte Innenräume, wie etwa Schulen, Läden, Arztpraxen oder Privathäuser, prädestiniert. In diesen Innenräumen dürfte auch die Tatsache, dass die Systemkomponenten keine Lösemittel enthalten und somit geruchsneutral sind, von besonderem Vorteil sein.
Hinsichtlich der Untergründe gibt es kaum Einschränkungen. Der Dispersionsbelag kann auf Zement-, Anhydrit-, Magnesia-, Gussasphaltestrichen und Betonflächen genauso aufgebracht werden, wie auf zahlreichen Altbelägen, sofern diese fest mit dem Untergrund verbunden sind. Hierzu zählen etwa PVC, Linoleum oder Fliesen, aber auch federnde Untergründe wie Holzböden in Altbauten.

kompakt
Die Bodenbeschichtung auf Dispersionsbasis wird unter dem Namen „Disflex“ von Remmers angeboten. Weitere Informationen zur Beschichtung erhalten Sie bei
Remmers Tel.: (05432) 83-0/Fax: -708 www.remmers.de

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