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Unsichtbar geschützt

Holzböden schützen
Unsichtbar geschützt

Holzböden schützen: Holzböden benötigen eine Schutzbeschichtung, sei es gegen mechanische Abnutzung oder gegen Haushaltschemikalien. Gleichzeitig ist die Optik von rohem Holz sehr beliebt. Ein innovativer 2K-Oberflächenschutz ist nicht nur unsichtbar, er lässt sich auch haptisch nicht von unbehandeltem Holz unterscheiden – und bietet dabei dennoch Schutz.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: Loba

Holzböden muss man schützen. Störte sich viele Jahre niemand am – mehr oder weniger starken – Glanz eines Holzsiegels, so stoßen deutlich sichtbare Anstrichschichten auf Holz derzeit immer öfter auf Ablehnung. Man möchte den natürlichen Rohstoff Holz in seiner ursprünglichen Form sehen und auch fühlen. Einen Holzboden ohne Schutzbeschichtung akzeptieren dennoch die wenigsten Bauherren – soll das Holz doch möglichst lange „wie neu“ aussehen. Eine Möglichkeit, dieses Dilemma zu lösen, ist der Griff zu einem Imitat, das zwar wie Holz aussieht (und sich ggf. sogar so anfühlt), jedoch mithilfe eines strapazierfähigen Kunststoffs hergestellt wurde. Neben den sehr beliebten Designbelägen auf PVC-Basis könnte z.B. ein Mehrschichtboden mit acrylharzversiegelter Polypropylen-Nutzschicht in diesem Fall eine gute Wahl sein (mehr über den PP-Mehrschichtboden erfahren Sie auf Seite 33 ff. in dieser Ausgabe). Doch ein Imitat ist nicht Jedermanns Sache. Echte Holzböden sind nach wie vor sehr gefragt und werden nicht nur in Neubauten sondern auch bei Sanierungen gerne verlegt. Einem Oberflächenschutz, der den aktuellen Geschmack trifft, kommt daher eine große Bedeutung zu.

Holzböden schützen: Oberflächenschutz in Rohholz-Optik

Im schwäbischen Ditzingen hat man sich mit dem, auch optisch, zeitgemäßen Schutz von Echtholzböden intensiv auseinandergesetzt – offensichtlich mit Erfolg. Lars Strobel, Vertriebsleiter Nord bei Loba, ist von dem neuen 2K-Wassersiegel seines Unternehmens begeistert: „Die Holzoberfläche lässt sich optisch und haptisch nicht von unbehandeltem Holz unterscheiden und bietet gleichzeitig den Schutz eines lackierten Bodens. Ohne Aufpolieren, selbst bei starker Nutzung. Eine hohe Widerstandsfähigkeit sowie die leichte Reinigung machen
‚2K InvisibleProtect‘ zur perfekten Oberflächenbehandlung für alle Liebhaber natürlichen Holzes.“ Dabei verfüge die Beschichtung über hervorragende Verarbeitungseigenschaften (ein Vollaufbau in zwei Schichten, ohne Grundierung sei möglich), besitze einen geringen VOC-Wert (GISCODE W2/DD+), sei sehr emissionsarm (EMICODE EC1 PLUS R) und mit einer zertifizierten Rutschhemmung (R9 nach DIN 51130 / DGUV-Regel 108–003) ausgestattet (mehr über den Siegel gibt es hier: bit.ly/3MBYXoT).

Doch zurück zur Optik. Lars Strobel erklärt uns, weshalb der Oberflächenschutz wie „unsichtbar“ aussehe bzw. das Holz im „Rohholz-Look“ erscheinen lasse: „Durch eine besondere Rezeptur entsteht eine so matte Optik, dass der Schutzfilm auch im Streiflicht nicht zu sehen ist. Herkömmliche mattierte Lacksysteme zeigen bei entsprechendem Lichteinfall deutlich die aufgetragene Beschichtung. Mittels bestimmter Rohstoffe erreichen wir eine Oberflächentextur, die sich wie die natürliche Haptik unbehandelten Holzes anfühlt. Darüber hinaus bleibt die Eigenfarbe des Holzes erhalten, sie wird nicht intensiviert bzw. das Holz wird nicht ‚angefeuert‘.“

Von der Optik des 2K-Wassersiegels ist man nicht nur bei Loba angetan: „Eine Umfrage des Instituts für Holztechnologie Dresden (IHD) und der Holzforschung Austria (HFA) im Jahr 2019 belegt die Vorzüge des unsichtbaren Oberflächenschutzes „2K InvisibleProtect“. Sowohl die Optik als auch die Haptik des veredelten Musters wirkten auf die Teilnehmer natürlicher als das Vergleichsmuster des Rohholzes selbst“, freut sich Strobel.

Auch für die Holzboden-Renovierung

Geeignet ist der Oberflächenschutz für Holz- und Parkettfußböden sowie Korkbeläge. Wir möchten von Lars Strobel wissen, ob die innovative Beschichtung genauso strapazierfähig ist, wie eine herkömmliche, schichtbildende Versiegelung. „‚2K InvisibleProtect‘ ist für den stark strapazierten, kommerziellen Bereich freigegeben und äußerst widerstandsfähig. Mit seiner hohen Beständigkeit gegen mechanische Abnutzung und Haushaltschemikalien bewegt sich ‚2K InvisibleProtect‘ auf dem Niveau einer 2K-Versiegelung“, lässt er uns wissen. Mithilfe des innovativen Oberflächenschutzes kann sogar bereits versiegelten Holzböden ihre natürliche Rohholz-Optik zurückgegeben werden. Strobel erklärt, wie dann vorzugehen ist: „Wenn die vorhandene Beschichtung aus einem anderen Produkt besteht, kann man sie vollständig herunterschleifen. Dann ist eine neue Veredelung mit 2K InvisibleProtect im Vollaufbau möglich. Falls die bauseitige Veredelung mit 2K InvisibleProtect vorgenommen wurde, ist zur Renovierung auch eine Grundreinigung mit Zwischenschliff und einem erneuten Auftrag von 2K InvisibleProtect möglich. Ein vollständiges Abschleifen ist in diesem Fall nicht erforderlich.“ Ein „Vollaufbau“ ist folgendermaßen auszuführen: Zunächst wird der Untergrund fachgerecht angeschliffen und entstaubt, dann erfolgt der erste Auftrag von 2K InvisibleProtect mit der Lackwalze. Nach frühestens acht bis zehn Stunden wird ein Zwischenschliff mit einem Lochpad P180 oder feiner vorgenommen, ehe der zweite Auftrag der Versiegelung mit der Lackwalze ansteht.

Damit die Nutzung die optischen Vorteile des Oberflächenschutzes nicht beeinträchtigt, gibt Lars Strobel hierfür folgende Tipps: „Die Unterhaltsreinigung darf nur mit einem pH-neutralen Reiniger, z.B. Loba Cleaner, vorgenommen werden. Um die Rohholz-Optik und -Haptik zu erhalten, verzichtet man auf Pflegemittel.“ Stößt diese Reinigungsmethode an ihre Grenzen, weiß Strobel ebenfalls einen Rat: „Eine manuelle oder maschinelle Grundreinigung ist dann nötig, wenn der Boden starke, fest haftende Verschmutzungen aufweist, die sich bei der Unterhaltsreinigung nicht mehr entfernen lassen. Zur Grundreinigung eignet sich ‚CareRemover‘. Dabei sollten Verarbeiter den Boden nicht mit Reinigungslösung überschwemmen, da sonst Schäden durch Holzquellung entstehen können. Aus diesem Grund wird möglichst wenig Reinigungslösung abschnittsweise vorgelegt, der benetzte Boden mit einer weichen Bürste bearbeitet und die Schmutzflotte möglichst schnell wieder entfernt.“

Aufhellung von Holzoberflächen

UV-Einstrahlung und Anschmutzung führen zu natürlicher Vergilbung und Dunkelfärbung, die v.a. bei hellen Hölzern ins Auge fallen. Diese Veränderungen befinden sich in der oberen Randzone und werden durch einen vollständiges Abschleifen entfernt. Das abgeschliffene Holz zeigt seinen ursprünglichen Farbton. Um für eine zusätzliche Aufhellung zu sorgen und dem natürlichen Verfärben durch Sonnenlicht vorzubeugen, hat Loba ebenfalls ein Spezial-Produkt im Sortiment, den sogenannten „Whitener“ (einen Flyer zum Produkt finden Sie hier: https://bit.ly/3o5R14Y). „‚Whitener‘ ist ein lösemittelfreies, wasserbasiertes Additiv zur Aufhellung von Holzoberflächen. Es kann mit allen wasserbasierten Loba-Grundierungen und -Versiegelungen sowie mit 2K InvisibleProtect kombiniert werden. Gibt man das Produkt in die Grundierungen oder Versiegelungen, hellt sich die Holzoberfläche gleichmäßig auf. Mittels des variablen Einsatzes in einer oder mehreren Schichten lässt sich die Intensität der Aufhellung individuell steuern“, erklärt Strobel. Zum Einsatz komme der Whitener in der Regel auf hellen Holzarten sowie hell gefärbten Holzoberflächen. Letzteres verstärkt den Weißeffekt durch das Produkt. „Bei dunklen Holzarten empfehlen wir die Rücksprache mit Loba“, rät der Vertriebsleiter. Besonders prädestiniert sei das Aufhellprodukt für matte Versiegelungen, wie das eingangs beschriebene 2K InvisibleProtect. „Der Einsatz in mattierten Lacken reduziert das Ansatzrisiko“, begründet Lars Strobel diese Empfehlung.

Wie oben bereits erwähnt, lässt sich die Farbintensität des Whiteners über die Anzahl der Schichten steuern. Konkret bedeutet das: Für eine leichte Aufhellung den Weiß-Zusatz der Grundierung und dem ersten Auftrag beimischen. Soll eine mittlere Aufhellung erfolgen, gibt man den Whitener zum ersten und zweiten Versiegelungsauftrag. Ist eine starke Aufhellung erwünscht, kann er sowohl in der Grundierung als auch in den beiden Auftragsschichten zum Einsatz kommen. Gibt man das Additiv ausschließlich der Grundierung bei, verhindert das lediglich ein Anfeuern des Holzfarbtons.

Um ein optimales, gleichmäßiges Oberflächenbild mit dem Aufheller zu erzielen, gibt es bei der Verarbeitung einige Punkte zu beachten. So dürfen Verarbeiter pro fünf Liter bzw. Kilogramm Grundierung bzw. Versiegelung maximal eine Flasche (80 ml) Whitener verwenden. Die Zugabe des Additivs sollte erst unmittelbar vor der Applikation erfolgen und gründlich eingerührt werden. „Bei 2K-Systemen erfolgt die Zugabe erst nach der Einarbeitung des Härters in die Masse“, fügt Lars Stobel hinzu und erläutert die Verarbeitungszeit: „Die mit Whitener gemischte Masse muss innerhalb von 24 Stunden verarbeitet werden, 2K-Systeme innerhalb der angegebenen Verarbeitungszeit.“

Weitere Fotos:
www.malerblatt.de

Empfehlung zur Anwendung des Whiteners in Abhängigkeit von der gewünschten Aufhellung.
Foto: Loba

Lars Strobel, Vertriebsleiter Nord bei Loba

Die Holzoberfläche lässt sich optisch und haptisch nicht von unbehandeltem Holz unterscheiden und bietet gleichzeitig den Schutz eines lackierten Bodens.

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