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Wenn Wasser auf Holz trifft

Bodenbeläge
Wenn Wasser auf Holz trifft

Ein Holzboden im Badezimmer? Das ist für viele undenkbar. Dabei wird durch eine Öl-Behandlung das Eindringen von Wasser ins Holz verhindert. Ist das Holz durch Öl gesättigt, quillt es kaum noch und die Gefahr für Wasserflecken reduziert sich. Worauf beim Ölen eines Holzbodens zu achten ist, lesen Sie hier.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: Natural-Farben

Wenn das Badezimmer nicht nur funktional, sondern auch ein Ort zum Wohlfühlen sein soll, ist Holz für die Ausstattung eine gute Wahl. Das natürliche Material vermittelt eine warme Atmosphäre und nimmt dem Raum die Sterilität einer „Nasszelle“. Doch während Möbel aus Holz im Badezimmer inzwischen Standard sind, schrecken die meisten Bauherren vor einem Holzboden für diesen Bereich zurück. Denn steht Wasser längere Zeit auf einem Holzboden, können Wasserflecken entstehen. Die Gerbsäure des Holzes reagiert mit dem Wasser, was zu Verfärbungen führen kann.

Holzböden im Nassbereich durch eine Lackierung vor Wasser zu schützen, ist meist keine gute Wahl. Denn früher oder später durchdringt Wasser den Anstrich. Besonders kritisch sind die Fugenbereiche: Durch die Bewegung des Holzes bilden sich hier im Lauf der Zeit Risse im Anstrich. Nun kann das Wasser ungehindert eindringen, aufgrund der Lackschicht an der Oberfläche aber nur noch schwer entweichen. Die Folge: Das Holz unter der Lackschicht bleibt feucht und beginnt zu modern.

Ölen statt lackieren

Frank Lipfert von Natural-Farben weiß, was zu tun ist, wenn Holz und Wasser im Badezimmer aufeinandertreffen sollen: „Richtig geölt sind Holzoberflächen im Bad gegen eindringendes Wasser gut gewappnet.“ Denn ist schon ein Öl tief in die Poren eingedrungen, ist dies für Wasser anschließend kaum noch möglich. Frank Lipfert empfiehlt, einen Holzboden im Badezimmer nacheinander mit zwei verschiedenen Ölen zu behandeln: Für den ersten Auftrag rät er zu einem aushärtenden, luftoxidierenden Parkett- und Fußboden-Öl auf Naturölbasis, das tief ins Holz eindringt. Mit ihm sättigt man die Holzfaser. Dies geschieht, indem in 30- bis 40 Minuten-Abständen das Öl auf dem Holz verteilt wird, bis dieses schließlich kein Öl mehr in sich aufnimmt. Überschüssiges Parkettöl (das auf der Bodenoberfläche glänzt) muss abgenommen werden. Es kann entweder mit einem gut saugenden Lappen aufgenommen oder, bei größeren Flächen, mit der Rundmaschine und einem weißen Pad abpoliert werden. Spätestens 40 Minuten nach dem letzten Öl-Auftrag sollte kein überstehendes, glänzendes Öl mehr auf der Oberfläche vorhanden sein – ansonsten kann die Holzoberfläche verharzen und klebrig werden.

Nach 24 Stunden folgt der zweite Auftrag mit einer matten Endpflege, ebenfalls auf Basis natürlicher und modifizierter Pflanzenöle und Naturharze. Dieses Öl vergütet Oberflächen zusätzlich, macht sie wasserabweisender und trittfester. Es lässt sich auf großen Flächen am besten mit einem gröberen Pad verteilen. Nach 20 Minuten Einwirkzeit muss auch hier das überstehende Öl entfernt werden.

Gut Ding braucht Weile

Bleibt noch die Frage, wann ein Holzboden nach dem Ölen wieder trocken ist bzw. belastet werden kann. So viel gleich vorweg: Ein geölter Boden ist nichts für Eilige. Denn nach dem Ölen mit Holzöl braucht die Holzoberfläche ausreichend Zeit zum Trocknen.

Bedingt belastet werden kann ein geölter Holzboden, nach Aussage von Natural-Farben, etwa 24 Stunden nach dem Ölen. Das bedeutet, dass Einrichten zwar möglich ist, die Oberfläche aber noch nicht mit Schuhwerk betreten werden darf. Wenn eine Belastung des Bodens mit Schuhen unbedingt erforderlich ist, sollte man ihn abdecken und über Nacht für die Luftoxidationstrocknung wieder aufdecken. Wieder voll belastbar – also auch für Schuhwerk – ist der Boden nach etwa 14 Tagen. Erst dann kann er auch nebelfeucht gewischt werden. Innerhalb dieser 14 Tage darf es keine Belastung durch Nässe geben – weshalb die Nutzung des Badezimmers erst einmal kaum möglich ist.

Wer in dieser Zeit auf eine andere „Waschgelegenheit“ ausweichen kann, darf sich danach aber über einen relativ pflegeleichten Holzboden freuen: Laut Lipfert genügt es, eventuelle Wasserspritzer auf dem Boden nach einiger Zeit aufzuwischen. Sollten sich z. B. durch Seifenreste oder Zahnputzbecherrand einmal Verfärbungen bilden, ließen sich diese mit einem Entgrauer und Fleckentferner für Holz und der matten Endpflege jederzeit problemlos wieder entfernen. Zur Auffrischung werden die Oberflächen einmal jährlich mit derselben behandelt. Das genüge, so Lipfert, um den Imprägnier-Schutz dauerhaft aufrechtzuerhalten.

Weitere Informationen zu den Ölen:
www.natural-farben.de

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