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Wetterschutzfarben: Natürliche Eleganz für Holzfassaden

Fassadenfarben
Elegant matt

Bislang konnten klassische Wetterschutzfarben lediglich einen seidenmatten Glanzgrad aufs Holz bringen, der unter Lichteinfall eine leicht glänzende Oberflächenanmutung hervorbrachte. Seit einiger Zeit zeichnet sich jedoch ein verstärkter Trend zu matten Holzoberflächen im Außenbereich ab.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: Caparol

Holz liegt bei der Fassadengestaltung im Trend, das Thema Holzschutz wird deshalb immer wichtiger. Doch während jahrzehntelang Beschichtungen mit mehr oder weniger starkem Glanz Standard waren, wird die Nachfrage nach matten Holzoberflächen im Außenbereich immer größer. Durch eine matte, nicht reflektierende Oberfläche wirken Holzbauteile besonders edel und authentisch, strahlen eine zeitlos-minimalistische Eleganz aus. Matte Holzlasuren sind bereits seit einigen Jahren auf dem Markt (Beiträge dazu finden Sie hier: https://rb.gy/1eq3bq und https://rb.gy/s1aoae). Bei den klassischen (deckenden) Wetterschutzfarben dagegen galt seidenmatt lange Zeit als obligatorisch, auch wenn die leicht glänzende Oberflächenanmutung nicht immer den optischen Ansprüchen entsprach. Das soll sich nun ändern: Seit Kurzem bietet Caparol eine Wetterschutzfarbe auf Acrylbasis an, die eine stumpfmatte Optik aufweist.

Von Corinna Klausmann, Local Productmanager Woodcare bei Caparol, wollen wir wissen, ob die neue Capadur- Wetterschutzfarbe matt genauso beständig ist wie ihr seidenmattes Pendant, die Capadur-Wetterschutzfarbe NQG. „Die matte Variante steht der seidenmatten Alternative in nichts nach und ist deshalb von den Eigenschaften (Farbtonstabilität, saubere Oberfläche) her genauso beständig“, versichert sie. „Eine matte Wetterschutzfarbe umzusetzen, ist ein anspruchsvolles Vorhaben. Matte Oberflächen sind naturgemäß rauer als seidenmatte oder gar glänzende und bieten äußeren Einflüssen mehr Angriffsfläche“, erläutert Klausmanns Kollege, Caparol-Produktmanager Fabian Krusche. „Das trifft nicht auf die matte Wetterschutzfarbe zu. Die gleiche Schmutzabweisung wird bei der matten Variante wie bei der seidenmatten Wetterschutzfarbe dank der NQG-Technologie und der Verwendung von speziellen Füllstoffen erzielt“, stellt Corinna Klausmann klar. Was es mit der NQG-Technologie auf sich hat, erfahren wir von ihr ebenfalls: „Die Nano-Quarz-Gitter-Technologie sorgt dafür, dass die beschichtete Oberfläche über die Zeit farbtonstabil und hoch schmutzabweisend bleibt. Die Technologie funktioniert so: im NQG-Bindemittel sind Pigmente mit Füllstoffen in einem engen, mikroskopischen Netz fest miteinander verbunden. Dies bietet eine hohe Lichtechtheit und Farbtonstabilität. Außerdem kann Schmutz dadurch nicht so leicht anhaften wie bei herkömmlichen Beschichtungen mit Wetterschutzfarben. Zudem wird die Feuchtigkeit effizienter verteilt und verdunstet sehr schnell, wodurch Algen und Pilze kaum eine Chance haben.“

Wetterschutzfarben: Gewohnte Verarbeitung

Auch bei der Applikation ergebe sich kein Unterschied, so Klausmann: „Die matte Wetterschutzfarbe ist verarbeitungsfertig eingestellt und kann mit Pinsel (Flachpinsel für wasserbasierte Lasuren und Holzfarben z. B. von Mesko) und Rolle (Schaumstoffwalze z. B. von Rota) verarbeitet werden. Für den Spritzauftrag im Airless-Verfahren empfehlen wir eine Düse mit 0,012 – 0,014 inch mit 180–220 bar und einem Spritzwinkel von 40–60 Grad.“ Zur Spritzapplikation hat die Produktmanagerin noch eine Anmerkung: „Da die Capadur-Wetterschutzfarbe mit einem Filmschutz ausgerüstet ist, ist das Spritzen nur in geschlossenen Anlagen unter Beachtung der Umwelt- & Arbeitsschutzvorschriften erlaubt.“ Das Spritzen einer bereits montierten Holzfassade ist also tabu.

Die matte Wetterschutzfarbe habe die gleiche starke Deckkraft wie ihre seidenmatte Schwester, nur eben einen anderen Glanzgrad und dadurch ein anderes Erscheinungsbild der Oberfläche. Auch der Verlauf sei vergleichbar, eine stärkere Ansatzneigung durch eventuell schnelleres Anziehen sei ebenfalls nicht zu befürchten.

Untergrundvorbereitung

Die Untergrundvorbereitung entspreche ebenfalls dem „Standard“: „Der Untergrund muss generell sauber, tragfähig, trocken und frei von trennenden Substanzen sein. Die Holzfeuchte darf bei begrenzt und nicht maßhaltigen Holzbauteilen 15 Prozent nicht überschreiten. Zudem sind natürlich die Grundsätze des konstruktiven Holzschutzes wie bei jeder anderen Beschichtung auch zu beachten“, sagt Corinna Klausmann. Wir spielen verschiedene Untergrund-Szenarien durch. Zuerst gehen wir von neuen Holzbauteilen aus. „Holzoberflächen in Faserrichtung schleifen, gründlich reinigen und austretende Holzinhaltsstoffe wie z. B. Harze und Harzgallen entfernen. Scharfe Kanten brechen“, nennt Klausmann die notwendigen Maßnahmen. Für altes, bislang unbehandeltes Holz rät sie folgendes: „Vergraute, verwitterte Holzoberflächen bis auf das gesunde, tragfähige Holz abschleifen und gründlich reinigen. Scharfe Kanten brechen.“ Bei bereits beschichtetem Holz ist der Aufwand unter Umständen etwas höher – je nachdem, wie gut der Altanstrich haftet: „Nicht tragfähige Altbeschichtungen bis auf das tragfähige Holz vollständig entfernen. Festhaftende Altbeschichtungen anschleifen und reinigen“, rät die Expertin. Außer für die Beschichtung von Holz eignen sich Wetterschutzfarben auch als Anstrich auf verzinkten Flächen und Hart-PVC. Auch hierfür hat die Produktmanagerin die geeignete Untergrundvorbereitung parat. Sie empfiehlt: „Ammoniakalische Netzmittelwäsche mit Schleifpad nach BFS Nr. 5 u. 22 oder schleifende Reinigung mit Schleifpad und Multistar 1:5 mit Wasser verdünnt.“

Nach der Untergrundvorbereitung kann in einigen Fällen eine Grundierung/Imprägnierung notwendig werden. Corinna Klausmann erklärt, wann welches Produkt zum Einsatz kommen sollte: „Auf bläuegefährdeten Holzbauteilen ist gemäß BFS-Merkblatt Nr. 18 und VOB DIN 18363 Teil C eine bläuewidrige Imprägnierung erforderlich (z. B. mit Capacryl Holz SchutzGrund oder Capalac Holz-Imprägniergrund). Bei hellen Farbtönen auf Holzbauteilen sollte man Capalac GrundierWeiß oder Capacryl Holz-IsoGrund als Grundanstrich einsetzen, bei Zink, Hart-PVC und tragfähigen Altanstrichen empfiehlt sich der Capacryl Haftprimer als Grundierung.“

In zahlreichen Farbtönen erhältlich

Die matte Wetterschutzfarbe eignet sich, wie die seidenmatte Variante auch, für die farbige Gestaltung und den Schutz von begrenzt maßhaltigen Holzbauteilen wie Holzverkleidungen, Fensterläden, Toren und Dachuntersichten sowie nicht maßhaltigen Holzbauteilen wie Vertäfelungen, Zäunen, Schindeln, Balkonbrüstungen und Pergolen. Um die gestalterische Freiheit auf all diesen Holzbauteilen zu gewährleisten, wird die matte Wetterschutzfarbe in vielen verschiedenen Farbtönen angeboten. „Auch sehr intensive und dunkle Farbtöne sind möglich. Hier kommt der matte Glanzgrad sogar noch besser zur Geltung mit gleicher Beständigkeit dank NQG-Technologie“, lässt uns Corinna Klausmann wissen. Damit die Farbtöne auch allesamt ihre Farbbrillanz entfalten, hat die Produktmanagerin noch einen Tipp: „Bei Verwendung von schwach deckenden Farbtönen (z. B. Rot, Orange, Gelb) empfehlen wir eine Grundbeschichtung im passenden Grundiersystemfarbton.“

Entwickelt hat Caparol die matte Wetterschutzfarbe in Zusammenarbeit mit der schwedischen Tochtergesellschaft aus der DAW-Gruppe. Um den UV-Schutz und die Farbtonbeständigkeit des neuen Produkts zu überprüfen, unterzog Caparol es einem Freibewitterungstest an der schwedischen Westküste. Das Ergebnis nach acht Monaten Wind und Wetter: eine weiterhin satte Farbtontiefe auf der gesamten Fläche.

Eine Broschüre zum Produkt finden Sie hier: https://rb.gy/hewcia

Im NQG-Bindemittel sind Pigmente mit Füllstoffen in einem engen, mikroskopischen Netz fest miteinander verbunden. Feuchtigkeit wird effizienter verteilt und verdunstet extrem schnell, weshalb Algen und Pilze kaum eine Chance haben. Langanhaltender Schutz vor Ausbleichen dank UV-beständigem Bindemittel und lichtechten Farbpigmenten. Die Anhaftung von Verschmutzung, Staub und Sporen durch die harte Oberfläche mit mineralischem Charakter wird deutlich reduziert.
Foto: Caparol

Corinna Klausmann, Local Productmanager Woodcare bei Caparol

Die Nano-Quarz-Gitter-Technologie sorgt dafür, dass die beschichte Oberfläche über die Zeit farbtonstabil und hoch schmutzabweisend bleibt.“



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