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Mengenermittlung per Software

Betrieb & Markt
Mengenermittlung per Software

Etwa 30 laufende Bauvorhaben mit einem Volumen bis zu 2,2 Millionen Euro für Malerarbeiten bearbeitet der Malerbetrieb Bosold gleichzeitig. Zur Optimierung der Prozesse im Bereich Aufmaß, Mengenermittlung und Abrechnung setzt der Mittelständler aus dem thüringischen Küllstedt seit 2008 auf das Programm MWM-Libero des Bonner Softwarehauses MWM Software & Beratung.

Heike Blödorn

Nachdem Christian Bosold 1999 seinen Meisterbrief als Maler und Lackierer erhalten hat, legte er den Grundstein für das heutige Unternehmen. Seit dieser Zeit ist die Firma ständig gewachsen. So beschäftigt Bosold heute 60 Mitarbeiter, davon sind 54 Maler- und Lackierergesellen. Verlässlichkeit, individuelle Kundenbetreuung, Qualität und Termintreue sind die wesentlichen Kriterien, für die das Unternehmen steht.
Großprojekte zum Einheitspreis
95 Prozent der Bauherren sind öffentliche Auftraggeber. Um die öffentlichen Ausschreibungen der Großprojekte wie Kliniken, Forschungszentren, Hochschulen und Universitäten et cetera kümmert sich Inhaber und Geschäftsführer Bosold persönlich. Projekte, die eine Laufzeit von bis zu zwei Jahren haben, werden in der Regel über einen Einheitspreis abgerechnet, deren Grundlage eine genaue Mengenermittlung ist. Um für Bauvorhaben dieser Größenordnung das Aufmaß schnell erfassen zu können sowie die umfangreichen Dienstleistungen übersichtlich, gut dokumentiert dem Auftraggeber gegenüber abzurechnen, setzt das Malerunternehmen auf die Software MWM-Libero. Arbeiteten sie vorher mit selbst erstellten Excel-Tabellen, was sich als aufwendige, fehleranfällige Vorgehensweise erwies, so sind mit MWM-Libero viele Arbeitsschritte automatisiert.
Hochbautechniker Dirk Eckardt, zuständig für Einkauf, Aufmaß, Abrechnung, Rechnungsstellung und Baustellenbetreuung: „Das Aufmaß sowie die Abrechnung der einzelnen Positionen ist umfangreich.“ Es gilt, die Maße für Wände, Decken, Fensterlaibungen mit den unterschiedlichen Positionen wie „Untergrund vorbereiten“, „Vlies- oder Raufasertapete kleben“ und „Anstreichen“ aufzunehmen. Und das für Hunderte von Räumen unterschiedlicher Größe. Auch ist jede einzelne Fuge und jedes Klebeband per laufendem Meter anzubieten sowie abzurechnen. Die umfangreichste Rechnung eines großen Klinikprojektes umfasste 3.500 Seiten. „Bei einer normalen Abrechnung kommen auch schnell 300 Seiten zusammen“, erklärt Prokurist Eckardt.
Da das Unternehmen hauptsächlich im Neubau tätig ist, sind für den Hochbautechniker die Zeichnungen für das Aufmaß ausschlaggebend. In den meisten Fällen erhält er von den Architekten die Pläne als PDF-Dateien und konvertiert sie dann in DXF-Dateien. Diese liest er in das Programm DIG-CAD 5 Aufmaß ein.
Schulung überflüssig
Mit der Zusatzanwendung zu MWM-Libero kann der Anwender schnell und einfach Mengen aus Zeichnungen und Bildern ermitteln und in MWM-Libero übertragen. Da beide Programme einfach zu bedienen sind, war eine Schulung überflüssig, die Beratung beschränkte sich auf wenige Telefonate. Sollte es zu Änderungen in der Ausführung kommen, ermitteln die Kollegen die Unterschiede zwischen Plan- und Ist-zustand vor Ort. Diese werden anschließend in den entsprechenden Plan in DIG-CAD eingezeichnet.
Zeit sparen
Im Büro ermittelt man bei Bosold die Maße mit DIG-CAD und in dem in MWM-Libero hinterlegten Leistungsverzeichnis die Mengen für die einzelnen LV-Positionen. Um den Aufwand der Eingaben zu verringern, nutzt Dirk Eckardt dazu in MWM-Libero Adress- und Positionsreferenzen: „Der Vorteil der Referenzen besteht darin, dass der einmal eingegebene Wert für Länge, Breite und Höhe beliebig oft weiterverwendet werden kann.“ Auf diese Werte greift der Hochbautechniker für die verschiedenen Positionen wie „Grundierung aufbringen“, „Tapete kleben“, „Anstreichen“, „Fugen ausfüllen“, „Klebeband anbringen“ et cetera zu. Sollte sich ein Maß ändern, wie zum Beispiel die Höhe einer Wand oder die Breite eines Raumes, muss Eckardt dieses nur an einer Stelle im Programm ändern.
Dazu wird das Leistungsverzeichnis mit seinen Positionen und dem entsprechenden Kurztext Windows-like in einer Baumstruktur auf der linken Bildschirmseite dargestellt. Zusätzliche, nicht im LV enthaltene Positionen lassen sich problemlos nachträglich einfügen. In der Baumstruktur kann der Anwender seine Daten eingeben und gleichzeitig Kriterien, denen die Massenansätze neben Positionen zugeordnet werden können, anlegen. Dies könnten zum Beispiel „1. Abschlag“, „2. Abschlag“ und so weite sowie verschiedene Kostenträger abhängig von der jeweiligen Baustelle sein.
Übersichtliche Dokumentation
Nicht nur das Programm ist übersichtlich aufgebaut, auch die Dokumentation. Auswertungen erfolgen wahlweise nach Positionen oder freien Kriterien. Die Daten können nach GAEB, REB, zu Word, Excel und PDF und natürlich auf jedem Drucker ausgegeben werden. Für den Ausdruck der Daten sind verschiedene anwenderspezifisch anpassbare Vorlagen wie Hochformat, Querformat, Listenausgabe, Tabellenausgabe und so weiter verfügbar. Der Malerbetrieb hat sich die Vorlagen von MWM entsprechend anpassen lassen, damit diese dem Corporate Design und den spezifischen Anforderungen des Unternehmens entsprechen.
Positive Rückmeldungen
Bosold erhält immer wieder positive Rückmeldungen sowohl vom Auftraggeber als auch von den Architekten, die die Rechnungen prüfen. „Die Rechnungen sind durch ihren übersichtlichen Aufbau für alle schnell nachvollziehbar. So sparen nicht nur wir Zeit, sondern auch die Architekten“, meint der Prokurist. Korrekturen müssen selten gemacht werden. Bedeutet doch jede Korrektur für den Malerbetrieb eine Gegenkorrektur und somit wieder Aufwand. Auch sei die gute Struktur laut Eckardt die Grundlage für eine schnellere Bezahlung.
MWM-Libero ist nicht an bestimmte Gewerke gebunden. In dem Programm zur freien Mengenermittlung nach der REB 23.003 (Ausgabe 1979 und 2009) ist auch die Fakturierung für Abschlags- und Schlussrechnungen sowie die Angebotserstellung integriert. MWM-Libero beinhaltet Schnittstellen nach REB (DA11, DA11e, DA11s, X31), GAEB 90, GAEB 2000 und GAEB DA XML. GAEB- und REB-Daten können problemlos gelesen und erstellt werden.
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