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Natürlich statt aggressiv

Betrieb & Markt
Natürlich statt aggressiv

Produkte zum Entfernen von Graffiti, Farb- und Lackverunreinigungen werden von den Kunden oft misstrauisch beäugt – manchmal durchaus zurecht. Wenn sich der Maler aber schlau macht, dann findet er Artikel auf Pflanzenbasis, mit denen sich beim Auftraggeber punkten lässt. Das Malerblatt sprach mit Wolfgang Foerg, dem Inhaber der M.V.F Foerg GmbH, die Produkte auf biologischer Basis liefert.

Herr Foerg, wenn ich Ihre Informations-Unterlagen anschaue, dann finde ich darin eine Produktpalette, die jeden innovativen Maler aufhorchen lassen müsste: Lösemittel auf Soja-Mais-Basis. Lassen sich vom Handwerker damit Zusätzerträge holen?

Dazu gleich ein klares Ja. Schauen Sie doch alleine mal auf das Thema Graffiti. Hier funktioniert der Markt so, dass in aller Regel stark lösemittelhaltige und kennzeichnungspflichtige Produkte eingesetzt werden, um die Verunreinigungen zu entfernen. Die meisten Kunden haben regelrecht Bedenken vor solchen Produkten. Und darauf reagierten wir mit einer Natur-Produktlinie, welche in der Lage ist, auch Extrem-Verunreinigungen zu beseitigen.
Das hört sich geradezu nach einem Wundermittel an.
Kein Wundermittel, doch ein intelligentes Produkt auf Soja-Mais-Basis.
Wie bitte? Produkte, mit denen Teer, bzw. Asphalt-Rückstände, Farbe, Klebstoffe, Graffiti und Epoxydharze entfernt werden können, auf Soja- und auf Mais-Basis. Am besten nimmt der Handwerker jeden Morgen noch ein Löffelchen davon?
Nein, ernsthaft: wir reden wirklich über ein natürliches, lösemittelfreies, pflanzliches Produkt mit der Wassergefährdungsklasse Null. Die Materialien sind nicht nur biologisch abbaubar, sondern können sofort bedenkenlos entsorgt werden. Und das kann der Handwerker argumentativ in die Waagschale werfen.
Sie meinen, dann kann quasi jeder Maler und Stuckateur seine Bioschiene aufbauen – ausgerechnet dort, wo es dann nicht um den Auftrag schöner, sondern um die Entfernung unerwünschter Schichten geht?
Unbedingt ja! Der Handwerker hat genau hier die Chance, sich zu profilieren. Bei Planern, bei Technikern, bei gewerblichen wie auch bei privaten Kunden leuchten doch sämtliche Warnlämpchen auf, wenn etwas mit Entlackung , Abbeizung , Fassadenreinigung oder Graffiti-Entfernung zu tun hat. Dies trifft besonders auf den kommunalen und öffentlichen Bereich zu.
Welche Fähigkeiten muss der Anwender haben, um qualitativ und gefahrlos mit Ihren Produkten arbeiten zu können?
Von der Anwendung her haben wir ein absolut unkompliziertes Produkt. Dem Handwerker reicht unser technisches Merkblatt mit der Instruktion, welche Oberflächen wie zu bearbeiten sind. Im Grunde kann jeder mit dieser Anleitung loslegen, ohne spezielle Kurse oder Seminare.
Für mich hört sich das jetzt sehr salopp und hemdsärmelig an. Ich muss leider nachhaken: wie sieht es mit Schutzmaßnahmen für den Verarbeiter und für den Endverbraucher aus?
Ich muss es noch einmal sagen: es sind keinerlei Schutzmaßnahmen notwendig. Wir empfehlen natürlich schon, Handschuhe zu tragen, einfach deshalb, weil das Soja-Mais-Produkt entfettend wirkt und die Haut dann austrocknet. Zum Geschirrspülen nimmt man ja auch Handschuhe. Nur so ist das zu verstehen.
Wie sieht es denn mit Gerüchen aus bei der Arbeit mit Ihren Aktivlösern?
Es gibt ja Lösemittel, die heftig stinken könnten. Man braucht aber mit unseren Produkten beim Verarbeiten keine Maske zu tragen, und es gibt eben keine Beeinträchtigung für Mensch und Umwelt.
Ich konnte bei Ihnen schon zuschauen und sah, dass die Produkte zu meiner Verwunderung wirklich funktionieren. Aber, Hand aufs Herz: der Preis wird doch sicher jeden vom Stuhl hauen, oder?
Herr Schweizer!!! Ich kann das nicht mehr hören. Sie sind doch Branchen-Insider und wissen genau, dass man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen sollte. Ja, vielleicht ist das Liter bei uns teurer als ein Wettbewerbs-Produkt. Aber was sagt das aus? Gar nichts! Es kommt doch auf die Verarbeitungszeit an und darauf, ob ich Schutzmaßnahmen einkalkulieren muss, ob der Mitarbeiter mehr Pausen zu machen hat und welche Kosten die Entsorgung verursacht. Unterm Strich macht der Verarbeiter mit unserem Produkt gute Erträge. Wir empfehlen, in unserem Online-Shop ein kleines Gebinde mit entsprechendem Sonderrabatt für Testzwecke zu bestellen. Und dann sieht man, was Sache ist. Noch eine letzte Anmerkung zum Preis: meine Kunden werden in der Regel zu Stammkunden – muss ich noch mehr sagen?
Wie entsorgen Sie die Rückstände?
Ich reinige alles mit Wasser. Die so genannte Schmutzflotte, die dabei in Verbindung mit Farben oder Lacken entsteht, lasse ich trocknen. Übrig bleiben nur noch die Farbreste, die in getrocknetem Zustand ordnungsgemäß über Container ins Entsorgungssystem gebracht werden können.
Ihr Aktivlöser-System gibt es flüssig und als Gel. Wieso Gel?
Das ist ideal für senkrechte Flächen, beispielsweise auch dann, wenn man im Industriebereich hartnäckige Kleber an Maschinen oder anderen glatten Flächen entfernen will. Das wird dann appliziert, hat 20 bis 45 Minuten Einwirkzeit. Dann wird alles mit Wasser gereinigt. Richtig große Augen gab es schon, als wir auch Epoxi-Kleber problemlos weg brachten. Und dagegen ist ja auch in der Chemie fast kein Kraut gewachsen.
Was empfehlen Sie denn einem Handwerker, wenn er ein zusätzliches Arbeitsgebiet aufbauen will und über die Entfernung von unerwünschten Beschichtungen zusätzliche Erträge realisieren möchte?
Das Marketing kann bestens darüber laufen, was das Produkt selber sein möchte und auch ist: ich bin überzeugt umweltfreundlich eingestellt. Und wenn die Entfernung von hartnäckigen Verschmutzungen oder Beschichtungen mit natürlichen, pflanzlichen Produkten geschehen kann, das sollte dann doch die Kunden schon bestechen. Ich würde es vielleicht noch konkret daran festmachen, dass man über eine Soja-Mais-Pflanzenlinie spricht. Mit dem kann zuerst einmal jeder etwas anfangen.
Abschließend noch die Frage nach einem Knüller: konnten Sie mit ihren Produkten auf Pflanzenbasis schon Kunden verblüffen?
Da fällt mir eine Geschichte ein aus jüngster Vergangenheit, die erzähle ich Ihnen. Ausgerechnet in Spanien konnten wir einen Kunden zum Staunen bringen. Es ging um Graffti-Verunreinigungen der U-Bahn-Waggons in Madrid mit Lack, mit Edding-Stiften und allem, was das Sortiment der Szene zu bieten hat. Bislang arbeitete man dort mit lösemittelhaltigen Produkten. Die Leute scheuerten und rieben, mussten Gasmasken tragen und alle halbe Stunde pausieren, um an die frische Luft zu gehen. Wir demonstrierten die Entfernung mit zwei unserer Produkte. Die Mitarbeiter waren begeistert, benötigen keine mechanischen Hilfsmittel mehr und arbeiten jetzt ohne Maske.
So langsam hört sich ja alles fast noch nach Körperpflegemittel an…
Langsam, langsam, Ihren ironischen Einwurf werde ich gleich noch gegen Sie verwenden: ein renommierter deutscher Autohersteller fragte an, ob seine Mitarbeiter die mit Klebstoff verunreinigten Hände mit unseren Produkten reinigen können. Und das funktioniert! Wir überlegen sogar, ob wir einen Spender für das dickflüssige Gel für solche Zwecke anbieten.
Und wenn ich jetzt immer noch skeptisch bin?
Dann verkaufe ich Ihnen unser kleines Halblitergebinde zum Testen und warte gespannt das Ergebnis ab. Mehr kann ich nicht tun.
Herr Foerg, herzlichen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Ulrich Schweizer.
Kontakt und Informationen: Wolfgang Foerg, c/o M.V.F Foerg GmbH, Oberflächentechnik Schorndorfer Straße 53 73262 Reichenbach Tel.: (07153) 95950, Fax: (07153) 959520 Info@mvf-foerg.de, www.mvf -foerg.de
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