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Fassadenkunst

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Fassadenkunst

Eine Wandmalerei ziert die Fassade der renovierten Karl-Berg-Musikschule in Trier. Ein entsprechend vorbereiteter Untergrund war die Grundlage für die Kunst am Bau.

Hinter jeder perfekten Fassadenfläche steckt eine perfekte Vorbereitung. Das gilt in ganz besonderem Maße dann, wenn eine Fassade zum Untergrund für ein Kunstwerk werden soll, wie es bei der Karl-Berg- Musikschule in Trier der Fall war. Mit einem Fassaden-Handspachtel fiel es der Ernst Anton GmbH aus Trier leicht, eine Fassadenfläche zu erzielen, die so planeben und glatt ist, dass sie im Ergebnis nun mitsamt der Wandmalerei von Grafikerin und Künstlerin Gabriele Bruckmann ein Kunstwerk ist.

Wo bis 2006 Grundschüler büffelten, warten nun Instrumente darauf, dass sie zum Klingen gebracht werden. In drei Bauabschnitten wurde die 1897 erbaute Grundschule im Norden von Trier renoviert und zur Musikschule umgestaltet. Mit viel Engagement und privatem Einsatz war die städtische Musikschule 1966 von Karl Berg gegründet und bis 1990 ehrenamtlich geleitet worden. Im Zuge der Renovierung wünschte die städtische Gebäudewirtschaft Trier für die seitliche Westfassade eine Wandmalerei. Mit dem Büro atmosphère wurde hierfür ein Team aus Fachleuten für Architektur und Grafik beauftragt. Den Entwurf für die Fassadengestaltung entwickelte die Grafikerin und Künstlerin Gabi Bruckmann. „Farbe ist für mich von jeher ein wichtiges und spannendes Gestaltungsmittel,“ so die Künstlerin. „In der Architektur hat sie zu meiner Freude in der letzten Zeit immer mehr an Bedeutung gewonnen und gibt dem Baukörper, dem Raum eine individuelle Handschrift. Kommt zur Farbe nun auch eine Gestaltung hinzu, entstehen eigenständige Grafiken, Kunstwerke im Raum.“ Oder wie im Fall der Musikschule an der Fassade. Intention von Gabi Bruckmann ist es, mit ihrer Kunst am Bau inspirierend sein zu können und beim Betrachten oder Betreten ein positives Moment zu erzeugen. Um dieses Ziel zu erreichen, geht die Künstlerin individuell auf die Menschen und ihr Wohn- oder Arbeitsumfeld ein. Für die Karl-Berg-Musikschule schuf Gabi Bruckmann eine „eigene Komposition“, die in drei Dimensionen und durch die Einfachheit und Differenzierung von Farbtönen überzeugt. Einfache geometrische Elemente werden stilsicher zu einem Gesamtbild angeordnet.
Mit der Leichtigkeit von Gedankenblasen integriert der Entwurf Streich-, Zupf-, Blas- und Schlaginstrumente ebenso wie Klaviertasten, Takte und Notenbilder. „Das Schlagzeug, den Klang und dessen Forttragen in den Raum habe ich mit zwei Alu-Ringen über weißen, runden Wandflächen dargestellt, die dem Klang Größe und Raum geben“, erläutert die Künstlerin von atmosphère. Die scheinbar vor der Fassade schwebenden Kreisbögen aus Flachstahl sorgen vor den schattenartigen Hintergrundflächen für eine spannende Dreidimensionalität und verleihen dem Kunstwerk seinen eigenständigen Rhythmus.
Bevor der Entwurf von der Künstlerin an der Fassade der Karl-Berg-Musikschule umgesetzt werden konnte, war eine Menge Vorarbeit durch das Malerteam der Ernst Anton GmbH aus Trier zu leisten. Voraussetzung für die Wandmalerei war eine planebene, glatte Oberfläche. Die Spachtelung spielte daher eine entscheidende Rolle. „Dieses Projekt ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass Spachtelmassen im wahrsten Sinne des Wortes der Grund für perfekte Oberflächenergebnisse sind. Ohne sie geht es nicht. Denn mit der Spachtelung wird der Untergrund geglättet oder egalisiert, Risse, Schadstellen und Löcher werden gefüllt“, weiß Malermeister Arnold Konz. Das Malerteam setzte eine organisch gebundene, graue, verarbeitungsfertige Handspachtelmasse mit mineralischen Füllstoffen ein. Das Material ist gut füllend und wetterbeständig und kann auf Fassadenflächen, Außenputz, Beton, großformatigen Porenbetonelementen und intakten organisch gebundenen Fassadenanstrichen und Putzen angewendet werden. Aber auch für tapezier- und beschichtungsfähige Spachtelungen auf Decken- und Wandflächen im Innenbereich ist der Fassaden-Handspachtel geeignet. Speziell wenn es um Feuchte belastete Flächen im Innenbereich geht oder wenn höhere Anforderungen an die Eigenfestigkeit gestellt sind, empfiehlt er sich auch im Innenbereich. Bis zu einer Schichtstärke von fünf Millimetern ist der diffusionsfähige Fassaden-Handspachtel bestens von Hand zu verarbeiten und sehr gut schleifbar. „Die Spachtelmasse lässt sich sehr leicht verarbeiten und glätten. Es ließen sich mehrere Millimeter ausgleichen und auch das Schleifen ging sehr leicht von der Hand. Für uns das perfekte Produkt, um im Außenbereich glatte Untergründe zu schaffen“, sagt Herr Arnold Konz vom Malerbetrieb Ernst Anton GmbH. Nachdem die Fassadenflächen geglättet waren, wurden die Flächen vorgestrichen, sodass das Trierer Büro atmosphère mit der künstlerischen Gestaltung der Fassade beginnen konnte. Dazu kam eine Reinacrylat-Fassadenfarbe zum Einsatz, die gemäß des Entwurfs in vier verschiedenen Farbtönen eingetönt wurde. Die künstlerisch gestaltete Westfassade der Karl-Berg-Musikschule stößt auch außerhalb von Trier auf Anerkennung: Im September 2014 wurde sie mit dem 2. Preis des Deutschen Fassadenpreises in der Kategorie Sonderpreis prämiert.
Farbe ist für mich von jeher ein wichtiges und spannendes Gestaltungsmittel.

praxisplus

Karl-Berg-Musikschule, Trier
Ausführung Spachtelarbeiten:
Ernst Anton GmbH, Trier
Ausführung Beschichtung:
atmosphère, Trier
Ausführung Metallarbeiten:
Metallbau Sascha Dahmen, Trier
Eingesetzte Produkte:
Brillux Fassaden-Handspachtel leicht 1883, Brillux Reinacrylat-Fassadenfarbe

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