Startseite » Werkstoffe » Bodenbeläge »

So wird´s gemacht: Der richtige Fußbodenaufbau

So wird´s gemacht
Der richtige Bodenaufbau

Bodenbelagsarbeiten stellen für Malerbetriebe ein lukratives Zusatzgeschäft dar. Vor der Verlegung des Belags gilt es, einen ebenen und tragfähigen Untergrund zu schaffen. So gelingt der Fußbodenaufbau.

Maurice Bonfrere

Heutzutage basiert nahezu jede Bodenkonstruktion im Wohnungsbau auf einem Estrich. Das Material dient als Untergrund für verschiedenste Beläge und wirkt lastverteilend. Gängig ist ein schwimmender Bodenaufbau mit einem Standard-Estrich auf Trittschalldämmung bzw. ein Heizestrich auf Trittschall- und Wärmedämmung. Je nach Ebenheitsanforderungen wird die Oberfläche vor Verklebung des Oberbelags grundiert und gespachtelt.
Bei ihren Kunden können Malerbetriebe insbesondere mit einer raschen Fertigstellung der Arbeiten Bonuspunkte sammeln. Daher sollten sie bei der Materialauswahl auf Produkte mit einer frühen Begehbarkeit und Belegreife achten. Die Einbauzeit kann durch den Einsatz geeigneter Maschinentechnik weiter verkürzt werden. Bereits bei mittelgroßen Baustellen empfiehlt sich eine maschinelle Verarbeitung von Fließspachtelmasse durch Produkt-Maschine-Kombinationen wie die „weber biene“.
Sonderfall Sanierung
In Bestandsbauten machen geringe Raumhöhen oder beschränkt tragfähige Deckenkonstruktionen Bodenarbeiten oft zu einer komplexen Angelegenheit. Bei intakten Altkonstruktionen genügt es, den Altbelag fachgerecht zu entfernen und den Untergrund neu zu spachteln, ehe der neue Bodenbelag verlegt werden kann. Stellt sich jedoch im Zuge der Sanierungsmaßnahmen heraus, dass der alte Estrich marode und ungeeignet zur Aufnahme von Lasten ist, sollte die gesamte Konstruktion bis zur Rohdecke abgetragen und durch einen schwimmenden Bodenaufbau mit Trittschalldämmung und ggf. Fußbodenheizung ersetzt werden.
Beim Öffnen eines alten Bodens können verschiedene Untergrundmaterialien wie z. B. Holzböden, Steinholzestriche, Beton und Zementestrich zum Vorschein kommen. Wenn ein Haftverbund mit der Oberfläche hergestellt werden kann und keine Anforderungen an Trittschalldämmung bestehen, ist eine Verbundkonstruktion, bestehend aus einer oberflächenabhängigen Grundierung und einer Ausgleichsmasse, eine gute Lösung. Ermöglicht der Untergrund keinen sicheren Haftverbund, ist jedoch so stabil, dass die Basiskonstruktion erhalten bleibt, ist der Fußbodenaufbau auf Trennlage oder auf Dämmschicht möglich. Dazu wird ein moderner Dünnestrich auf Trennlage in einer Schichtdicke von mindestens 20 Millimetern eingebaut. Auf Dämmschicht muss die Schichtdicke mindestens 25 Millimeter betragen. Der Dünnestrich kann nach einem Tag mit Fliesen, nach drei Tagen mit elastischen und textilen Belägen sowie nach sieben Tagen mit Parkett oder Laminat belegt werden.
Schlanke Trittschallsysteme
Häufig werden ältere Gebäude beim Trittschallschutz an moderne Standards angepasst. Vielfach schließen niedrige Raumhöhen und beschränkt tragfähige Decken genormte Estrichkonstruktionen mit höheren erforderlichen Systemhöhen sowie entsprechendem Gewicht aus. Eine Lösung bieten die schlanken weber.floor Trittschalldämmsysteme. Sie lassen dem Anwender die Wahl zwischen einer geringen Aufbauhöhe oder einer ausgeprägten Trittschallminderung.
Das Trittschalldämmsystem weber.floor acoustic 28 basiert auf der kombinierten Trittschall- und Trennlagenbahn weber.floor 4955. Das drei Millimeter dicke Material besteht aus einer Glasfaser-Dämmschicht und ist beidseitig mit einer PE-Folie kaschiert. weber.floor acoustic 40 dagegen eignet sich für den Einsatz im Neubau und im Bestand. Mit einer Mindestaufbauhöhe von 40 Millimetern ist auch dieses, auf Mineralwolle basierende System schlank, zudem bietet es gute Schallschutzwerte. Statt wie bei herkömmlichen Systemen Plattenware zuzuschneiden und Fugen aufzufüllen, rollen Fachhandwerker die Trittschallbahnen beider Systeme einfach aus und verkleben sie mit der integrierten, selbstklebenden Folienüberlappung. Darüber kommt das Systemgewebe und der Dünnestrich wird in einer Schichtdicke von mindestens 25 Millimetern aufgetragen.
Zeitgewinn durch Technik
Spachtelarbeiten werden mit der „weber biene“ – einem stabilen Karton mit 800 Kilogramm Spachtelmasse, und einer angeschlossenen Mischpumpe – nahezu doppelt so schnell wie von Hand erledigt. Der Karton mit dem Produkt wird auf einer Palette geliefert. Zur Inbetriebnahme genügen ein 230-Volt-Strom- sowie ein handelsüblicher Wasseranschluss. In nur 15 Minuten ist das System einsatzbereit. Zwei Mitarbeiter reichen aus, um die Spachtelmasse einzubringen und zu rakeln – dabei können sie im Stehen arbeiten.
Klebstoffauswahl
Neben einer robusten Unterkonstruktion entscheidet vor allem die Wahl des richtigen Belagsklebstoffs über Qualität und Dauerhaftigkeit eines Bodenaufbaus. Während viele Belagsklebstoffe auf spezielle Anforderungen von Bodenbelägen zugeschnitten sind, decken Universalklebstoffe eine größere Bandbreite ab. Designbeläge werden mit einem entsprechenden Klebstoff sicher verklebt. Er verfügt über eine schnelle Anfangshaftung.
Fazit
Malerbetriebe sollten bei der Fußbodensanierung Wert auf eine sichere und robuste Unterkonstruktion legen. Der Einsatz aufeinander abgestimmter Bodensysteme gibt Planungssicherheit und ermöglicht einen reibungslosen Ablauf. Moderne Baustoffe und Maschinentechnik helfen, den Bauprozess zusätzlich zu beschleunigen.

praxisplus
  • Die Zusammensetzung und Anwendung verschiedener Estriche sind in den Normen DIN EN 13318, DIN 13813 und DIN 18560 detailliert beschrieben.
  • Hinweise zur richtigen Ausführung von Bodenbelagsarbeiten geben die DIN 18365 sowie verschiedene Merkblätter und Technische Informationen des Industrieverbandes Klebstoff und des Bundesverbandes Estrich und Belag (BEB).
Produkt des Monats
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Malerblatt 4
Ausgabe
4.2024
ABO

Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Malerblatt-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Malerblatt-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de