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Korruption ist kein Kavaliersdelikt

Aus dem Bauch
Korruption ist kein Kavaliersdelikt

Wilhelm Michel ist Öffentlichkeitsarbeiter und Fachjournalist.

„Laut Weltbank müssen alle Menschen rund sieben Prozent ihrer Wirtschaftsleistungen für Korruption erarbeiten. Deutschland gilt mit einem erfassten Schaden von 5,8 Milliarden Euro jährlich als eines der korruptesten Länder der Welt, jedoch schätzt man allein die Steuerausfälle und Staatsmehrausgaben durch Korruption hier zu Lande auf etwa 200 Milliarden Euro pro Jahr. Die Bauwirtschaft ist von der Korruption am meisten betroffen. Das zeigt auch der Immobilienskandal in Frankfurt. Hier wird laut „Handelsblatt“ gegen rund 80 Beteiligte ermittelt. Etwa zehn Millionen Euro Steuern seien hinterzogen worden.

Gegen Korruption gezielt vorzugehen, ist deswegen ein genauso guter Weg zur Sanierung der Staatsfinanzen wie der, Schwarzarbeit zu bekämpfen. Bundespräsident Horst Köhler hat das in seiner Weihnachtsansprache mit folgenden Worten bekräftigt: „Ein bisschen mehr Ehrlichkeit, Anständigkeit und Redlichkeit… können uns wirklich nicht schaden.“ Daraus spricht leider auch Hoffnungslosigkeit, diese „alten Tugenden“ im nötigen Ausmaß wieder beleben zu können.
Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul definiert: „Korruption ist Diebstahl an den Armen“. Wenn die schleichende Verarmung hier zu Lande nicht aufgehalten werden kann, wird dieser Diebstahl noch schlimmer. Transparency International (TI) macht klar: „Nichts aber scheuen all diese krummen Geschäfte mehr als das Licht der Öffentlichkeit. Deshalb heißt das A und O der Korruptionsprävention und -bekämpfung Kommunikation. Die Übeltäter müssen in der Furcht gehalten werden, die Sache könne rauskommen… Die meisten Korruptionsdelikte werden durch Zufall aufgedeckt.“ Die nahezu hemmungslose Geldgier der Korrupten baut „mafiöse“ Strukturen auf. Das Sprichwort sagt treffend: „Der Fisch stinkt vom Kopf.“ Dagegen vorzugehen, ist eine Aufgabe der Medien. Es heißt dazu bei TI: „Höchste Professionalität und wirtschaftliche Unabhängigkeit bei Journalisten wurden für das beste Mittel gehalten, sich gegen Korruption zur Wehr zu setzen.“ Korruption ist nichts anderes als Krieg gegen eine menschliche Gemeinschaft. Zugleich ist sie eine zynische Pervertierung des Leistungsprinzips.
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