Startseite » Allgemein »

Farbstudio als Mehrwert

Allgemein
Farbstudio als Mehrwert

Roman Geiselhart ist mit seinem Betrieb Mitglied beim Neuen Forum Baumanagement NFB – und hat dadurch einen Vorsprung am Markt.

Herr Geiselhart, Sie führen den Betrieb bereits in der dritten Generation? Ja, das stimmt. Mein Großvater war mehr der Künstler in der Familie und noch heute ist seine Vorliebe für das Bildhafte in unserem Betrieb zu spüren.

Können Sie ein Beispiel für eine solch bildhafte Wirkungsweise geben? Kritik ist wie eine Urlaubsreise.
Wie sollen wir das verstehen? Ganz einfach. Erstens: Ich trete eine Reise nie unvorbereitet an. Zweites: Ich weiß, welches Land ich betrete, ohne es letztlich aber genau zu kennen. Drittens: Ich kenne die gebietsbezogenen Empfindlichkeiten. Viertens: Ich habe ein konkretes Ziel. Fünf-tens: Ich halte das Wesentliche in Bildern fest, denn Bilder sind in der Seele leichter abzuspeichern und letztendlich sagt doch ein Bild mehr als 1.000 Worte. So gesehen wird kons-truktive Kritik zu einer Reise zu uns selbst.
Sind Sie bei einem Kritikgespräch mit sich selbst unterwegs? Ja, bis zu einem gewissen Grad schon. Denn im Kritikgespräch stelle ich meist Defizite des Betriebes, der Führungskräfte, Vorarbeiter und bei mir selbst fest. Dadurch lernen wir erstens auch wo das Defizit wirklich liegt, zweitens, was man selber tun muss, um das in Zukunft auszuschließen, drittens, wer davon betroffen ist, viertens, wie ich die Beteiligten am besten informiere und fünftens, wie ich den Lernfortschritt kontrolliere.
War dies für Sie der Anstoß zu „Maler und mehr“? Ganz genau weiß ich das nicht mehr. Das große Leistungsspektrum war letztlich der Anstoß. Heute ist mir wichtig, dass dieser Slogan – wie man so etwas im Werbedeutsch nennt – für den Kunden als Mehrwert erlebbar wird.
Was bieten Sie dem Kunden als Mehrwert? Zum Beispiel das Küchenstudio im linken Teil unseres Gebäudes ist ein solcher Mehrwertbaustein.
Bauen Sie sozusagen mit Mehrwertbausteinen eine Kundenbeziehung auf? Ja, in einem gewissen Sinne schon. Sehen Sie, mein Betriebsgebäude ist eigentlich zu groß. Und zu viel Platz kostet nicht nur Geld, er macht auch unsensibel gegenüber dem Fortschritt.
Wie meinen Sie das? Ganz einfach – wer viel Platz hat, legt vieles ab, was dann verstaubt und letztendlich brach liegt. Das Küchenstudio hingegen ist Blickfang und Kundenbindung in einem. Bei der Privatkundschaft entscheiden in den überwiegenden Fällen die Frauen. Und die Küche ist nun einmal das uneingeschränkte Hoheitsgebiet der Frauen. Wenn nun die Küche in die Jahre gekommen ist, gibt es eine neue und das Haus wird in vielen Fällen „um die Küche herum renoviert“.
Dann ist Ihr Küchenstudio sozusagen Ihr Kundenbindungsinstrument? Das ist nicht ganz richtig – es trifft den Nagel nur beinahe auf den Kopf.
Was stimmt daran nicht genau? Das besitzanzeigende Fürwort „Ihr“, denn es ist nicht unser Küchenstudio. Die Besitzer betreiben es auf eigene Rechnung. Sie bezahlen Miete und Nebenkosten wie jeder andere Mieter auch. Wir bringen uns sozusagen gegenseitig Kunden. Denn viele meiner Kunden kommen mit einem Fassadenauftrag und gehen dann mit einer neuen Küche nach Hause.
Haben Sie weitere Mehrwertbau- steine? Ja, das Farbstudio im Obergeschoss. Lassen Sie uns doch einfach nach oben gehen, damit Sie sich ein Bild über diesen „Mehrwert“ machen können.
Das ist ja die reinste Ausstellung. Rentiert sich so ein Mehraufwand? Wenn mein Großvater und mein Vater immer alles unter dem rechnerischen Gesichtspunkt gesehen hätten, gäbe es uns vielleicht gar nicht mehr. Wir müssen unseren Kunden etwas Besonderes bieten, und Farbgestaltung ist – sofern sie nicht nur am Computer gemacht wird – etwas Besonderes. Über die Farbe lernen wir unsere Kunden besser kennen. Nicht die Vielfalt der Farben ist wichtig beim Verkaufsgespräch, sondern die leisen Zwischentöne und Nuancen. Die Frage eines Unternehmers sollte also nicht lauten: Was bringt mir das? Sie sollte vielmehr lauten: Was erwartet der Kunde von mir als Maler? Le Corbusier soll einmal gesagt haben: Man müsste, um für Menschen verantwortlich Wohnraum zu planen, ein halbes Jahr mit ihnen zusammenleben. Soviel Zeit haben wir natürlich nicht. Aber wir finden hier im Farbstudio heraus, welche Farben der Kunde wirklich bevorzugt und welche zum Wohnstil oder zur Umgebung passen.
Aber Farbgestaltung bietet doch fast jeder Farbenhersteller. Ja, das stimmt schon. Aber unsere Entwürfe sind nicht am Computer gemacht, sondern von Hand unter Einbeziehung des Kunden.
Sie fertigen sozusagen einen Maßanzug und bieten keine fertige Konfektion von der Stange, sprich Massenware. Genau, Sie sehen wie ein Buchstabe das Maß der Dinge verändert.
Das ist ja fast schon philosophisch. Was heißt hier fast? Es ist Firmenphilosophie bzw. Leitbild. In dem umfangreichen Werksverzeichnis meines Großvaters finden Sie die Mehrwertbausteine, die noch heute das Fundament unseres Unternehmens bilden. Echte Mehrwertbausteine kommen vielleicht hier und da aus der Mode, aber sie verlieren niemals ihren Wert. Schon gar nicht ihre Bedeutung.
Sie sind stolz darauf, Malermeister zu sein? Ja. Wobei ich in erster Linie Unternehmer und Netzwerker bin. „Echte“ Malermeister sind mehr meine Führungskräfte.
Wie viele Meister und Mitarbeiter haben Sie? Derzeit sind wir 90 Mitarbeiter und sieben Meister. Den Betrieb haben wir in Sparten gegliedert: Stuckateur und Trockenbau, Gerüstbau, Betoninstandsetzung und Bodenbeschichtung, Industrieobjekte, Malerbetrieb, Innenausbau und das Farbstudio.
Welche Sparte ist derzeit die profitabelste? Derzeit hat der Innenausbau die Nase vorn, denn Renovations- und Umbaumaßnahmen sind der Hauptauftragsbringer. Wer heute Zeit hat und schnell reagieren kann, hat auch preislich die Nase vorn. Reaktionsvermögen ist ebenso ein Mehrwertbaustein wie fachlich fundierte Kenntnisse, die neudeutsch gern als Kompetenz bezeichnet werden.
Sie sprachen zuvor von Netzwerker. Was verstehen Sie darunter? Netzwerke bestimmen die Zukunft. Aus diesem Grund bin ich aktives Mitglied von NFB.
Was bedeutet NFB? Ganz einfach: Neues Forum Baumanagement. Wir sind ein Zusammenschluss von Malerbetrieben aus ganz Deutschland mit rund 3.000 Mitarbeitern.
Dann sind Sie sozusagen Deutschlands größter Malerbetrieb? Der größte Malerbetrieb als solches ist Heinrich Schmid und der sitzt gerade vor meiner Tür in Reutlingen. Aber NFB ist schon eine schlagkräftige Truppe, bei der Weiterbildung und Erfahrungsaustausch ganz oben stehen. Und wir können aufeinander zugreifen, wenn wir uns brauchen. Ob Wissenstransfer im Forum oder bei den Cheftagen – wir lernen jeden Tag voneinander. Auch dies ist ein echter Mehrwert.
Herzlichen Dank für das Gespräch.

kompakt
Individuelle Leistungen, viel Kreativität und die Mitgliedschaft beim Neuen Forum Baumanagement NFB bringen Roman Geiselhart einen Vorsprung am Markt.
Roman Geiselhart
Anton Geiselhart GmbH & Co. KG
Malerbetriebe
Marktstraße 195
72793 Pfullingen
Tel.: (07121) 9233
Fax: (07121) 923444
Neues Forum Baumanagement NFB
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Malerblatt 5
Ausgabe
5.2024
ABO

Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Malerblatt-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Malerblatt-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de