Bananen und deutsche Autos haben eines gemeinsam: sie reifen beim Kunden. So wird gerne gespöttelt und die Pannenstatistiken geben blöderweise diesem Scherzchen auch noch ein Stück weit recht. Tja, „made in Germany“, das war einmal ein Gütezeichen, war der Inbegriff von Qualität und bekam jederzeit auch einen Absatz fördernden Vertrauens-Vorschuss. Heute wird das ein kleines bisschen anders geschrieben, man beachte das große „M“, nämlich „Made in Germany“. Der Wurm ist drin – und zwar gewaltig! Wen wundert es aber wirklich, dass Produkte und Leistungen nicht mehr gekauft werden, wenn sie fehlerhaft und dazu noch durch den Lohn und dessen Nebenkosten drastisch teuer sind? Leider, leider sind im Gegensatz zur auf Erdbeben geeichten Richterskala die Preise nach oben nicht offen und das Fundament des gesamten Bauhandwerks erzittert nach wie vor gewaltig. Der Ruck, der laut Ex-Bundespräsident Roman Herzog durch unsere Gesellschaft gehen sollte, ist seit geraumer Zeit quasi permanent zu spüren – fataler Weise in einer alles erschütternden Variante. Mit blanken Standardprodukten und -leistungen verdient kaum mehr ein Kollege die Butter aufs Brot und gezählt sind diejenigen Unternehmer aus dem Maler- und aus dem Stuckateurgewerk, die noch so fröhlich pfeifend ihre Konto-Auszüge studieren können, wie eine Speisekarte in längst vergangenen Zeiten des Schlaraffenlandes. Nur noch über bezahlte Zusatz-Leistungen, über das dem Kunden schmackhaft gemachte „Drumherum“ kann lukrativ verdient werden. Ein paar Ideen zu diesem Thema, die bestimmt auf Ihren Betrieb passen, finden Sie sicherlich in unserem Spezial Marktchancen ab Seite 35. Es gibt mehr Kunden als Sie vielleicht ahnen, die gerne über die „Basics“ hinaus beraten sein wollen und dafür dann auch gerne gutes Geld bezahlen. Schaffen Sie sich auch Ihr kleines & feines Kundengrüppchen, das Sie bestens bedienen können und für das Sie auch so richtig viel Zeit in den Ring werfen. Mit 20 Prozent der Kunden 80 Prozent der Erträge einfahren, das muss keine Illusion bleiben. Für die Edelkunden Ihres Unternehmens kann ein Satz des englischen Philosophen Bertrand Russel gelten: „Mehrheiten zementieren das Bestehende, Fortschritt ist nur über Minderheiten möglich.“
Für das Jahresende und für die Weihnachtsfeiertage wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie viel Ruhe, ein wenig Abstand vom stressigen Alltag und die richtigen „schrägen“ Ideen für ein noch besseres Jahr 2005!
Ulrich Schweizer
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