Es ist ein beeindruckendes Werk geworden, das Farbwörterbuch. Axel Venn und seiner Schwiegertochter ist es erstmals gelungen, Adjektive in Farbwerte darzustellen. Und zwar nicht nur so naheliegendes wie „süß“ oder „luxuriös“, sondern beispielsweise auch „gönnerhaft“, „uneben“ oder „aufgedunsen“. Insgesamt 360 Adjektive wurden von 60 Probanden im Alter zwischen 18 und 80 Jahren angeschaut, bewertet und in Farben umgesetzt. Diese zunächst klein erscheinende Zahl reiche vollkommen aus, so Venn, um aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen – alle Teilnehmer der Studie stammen aus Mitteleuropa und aus unterschiedlichen sozialen Verhältnissen. Wie sich die Ergebnisse in andere Kulturkreise übertragen lassen, wäre eine (noch) offene Zusatzfrage. Jedes Adjektiv übersetzten die Teilnehmer in kleine Farbbilder – quantitativ und qualitativ analysiert, zeigt ein Tortendiagramm die prozentuale Anwesenheit einzelner Farbwerte, die dann noch per RAL Designsystem codiert werden. Schließlich sollen die Ergebnisse nicht nur inspirieren, sondern als ganz praktisch einsetzbares Standardwerk im Alltag von Farbgestaltern, Designern und Architekten taugen. Und das dürfte uneingeschränkt gelingen.
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