Bei der Kinderzimmergestaltung lassen sich mit farbigen Flächen Akzente setzten. Die Dipl.-Designerin Martina Lehmann gibt 4 wichtige Tipps.
Kinder werden schnell größer, daher muss man sich genau überlegen, ob kindliche Wandmotive wie die Bärchen-Bordüre und der Sternenhimmel wirklich sein müssen. Der Raum sollte der kindlichen Phantasie zudem keine Grenzen setzen, indem er eine fertige Kulisse wie zum Beispiel ein Piratenschiff oder Märchenschloss vorgibt.
Tipp 1: Flexible Raumkonzeption
Besser ist für die Kinderzimmergestaltung eine flexible Raumkonzeption, die sowohl Anregung als auch Ruhe und Entspannung bietet. So kann eine Spielecke oder eine Bettnische umhüllend von einem farbigen Wandsockel eingefasst werden, der den jeweiligen Bereich dadurch besonders betont. Ob mit einer frei definierten Farbfläche, mit einer abgesetzten Stirnwand, einem Wandvorsprung oder einer Nische, es lassen sich auf einfache Art und Weise Akzente setzen, die zudem die Raumproportionen optisch günstig beeinflussen können.
Tipp 2: Dezente Farben
Eine dezente Farbgebung lässt es an den Wänden ruhiger zugehen – wenn starke Farben gewünscht sind, dann empfehle ich nur kleine Flächen, Spielzeuge, Bücher und Bettwäsche sind meistens bunt.
Kinderzimmergestaltung: Gibt es kindgerechte Farben?
Über „kindgerechte“ Farben gibt es unterschiedliche Meinungen. In der Regel werden stark gesättigte Farben als kindgerecht eingestuft oder helle, zarte Pastelltöne.
Tipp 3: Kinderwünsche einbeziehen
„Für eine Kinderzimmergestaltung rate ich, die Kinder selbst zu befragen, wie sie sich ihr Zimmer wünschen“, rät die Farbgestalterin – dann wird die Farbgestaltung dem Kind tatsächlich gerecht, auch wenn sich die Ideen nicht 1:1 umsetzen lassen. „Mein damals 5-jähriger Sohn wünschte sich beispielsweise Wände in kräftigem Rot und Blau. Wir hatten uns auf hellblaue Wände mit einer kräftig roten Stirnwand geeinigt. Diese Farbigkeit passte perfekt zu den vorhandenen Holzoberflächen, der Einrichtung und dem Raum an sich.“
Tipp 4: Dunkle Farben vermeiden
Vermeiden sollte man sehr dunkle Farben, da Licht- und Schattenwirkung verloren gehen und dies die Orientierung im Raum erschwert. „Stark gesättigte, sehr dominante Farbgestaltungen würde ich ebenfalls nicht empfehlen, um eine Überreizung zu vermeiden“, so Lehmann. Wichtig ist eine ausgewogene Gestaltung, die Anregung und Entspannung in Einklang bringt. Kleine Kinder erschließen sich Räume mit den Händen, sie „erfühlen“ ihre Umgebung. Daher ist der Einsatz verschiedener Materialien/Oberflächen sinnvoll. Eine besondere Bedeutung spielt dabei natürlich der Boden. Er sollte eine tragfähige Basis bilden, d. h. nicht zu hell sein – ideal wäre beispielweise ein Parkettboden mit Teppich. Deckenflächen wirken auf Kinder optisch viel höher als auf Erwachsene. Ein Himmel über dem Bett, ein Deckensegel oder auch ein farbiger Deckenanstrich können Schutz und Geborgenheit vermitteln.
PraxisPlus
Um dem Auftraggeber zu verdeutlichen, wie das gestaltete Kinderzimmer später aussehen könnte, ist die Spectrum-Software eine große Hilfe.