Das aktuelle Werk von Martin Benad erscheint in Form eines umfangreichen Fachbuchs, dem eine 48-seitige Mustermappe beiliegt. Vor allem die Mappe mit 25 nuancenreich reproduzierten Lasurmustern und 11 stimmungsvollen Farbtonkollektionen (inklusive NCS-Kodierung zum präzisen Übernehmen in eigene Konzepte) eignet sich hervorragend für die Kundenberatung.
Das Buch gliedert sich in vier Teile. Jeder widmet sich einem besonderen Aspekt von Farbe im Raum: Farbe und der gebaute Raum, Farbe und Funktion, Farbe und Atmosphäre, Farbe und Stil. Der Autor trägt zu jedem Thema umfassendes Material, auch aktuelle Forschungsergebnisse, zusammen und packt es in 23 komprimierte Kapitel. Systematisch werden Fragen zur Lichtsituation, zur Hell-Dunkel-Verteilung, zur Wahl der richtigen Wandgestaltungstechnik, zu Raumproportionen usw. abgehandelt. Fragen zur menschlichen Wahrnehmung, zu Farbdynamik, Kontraststärke, Aufenthaltsqualität, Verweildauer, Farbgestaltung von Arbeitswelten, Altenheimen etc. werden ebenso dargestellt wie grundlegende Fragen zum Thema Emotion, Stimmung und Atmosphäre. Der Leser erfährt beispielsweise, wie er projektbezogen Anmutungsprofile erstellen kann, mit deren Hilfe er ganz gezielt Farbstimmungen erarbeitet. Erfrischend neue Ansätze werden im Kapitel „Im Kraftfeld der Farben“ vermittelt, in dem der Autor 12 Stilwelten (ebenfalls mit NCS-Kodierung) aus typischen Persönlichkeitsprofilen ableitet.
Doch was wäre der Text ohne die Abbildungen? Architekt Jürgen Opitz (Malerblattlesern durch die Serie „Farbenklicken am PC“ bekannt) hat typische Raumsituationen dreidimensional am PC erschaffen und präsentiert sie fotorealistisch in unterschiedlichen Farbfassungen. So sieht man sofort, worauf es ankommt, z.B. bei der Helligkeitsverteilung, bei glänzenden Oberflächen, farbigen Interaktionen, bei der Beleuchtung oder dem Abstimmen von Farbklängen. Ein Highlight sind die 20 Farbportraits: Seelische Farbwirkungen werden von Schauspielerinnen, die sich in farbigen Räumen aufzuhalten scheinen, mit eindrücklichen Gesten veranschaulicht. Das regt an und macht Lust auf eigene Experimente.
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