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Gemeinsam die Zukunft bauen

Im College für Handwerk und Unternehmensführung in Jekaterinburg im Ural gestalteten russisch-deutsche Schülerteams zwei Klassenzimmer.
Gemeinsam die Zukunft bauen

Gemeinsam bauen wir die Zukunft: So titelte unser russischer Projektpartner sein Projekt im letzten Jahr. Im College „für Handwerk und Unternehmensführung“ in Jekaterinburg im Ural gestalteten zwölf russisch-deutsche Schülerteams zwei Klassenzimmer mit Sondertechniken. Die deutsche Gruppe von der Badischen Malerfachschule Lahr bestand aus sechs Auszubildenden des Maler- und Lackiererhandwerks und vier Fachschülern. Mit dem Kulturprogramm erhielten die Teilnehmer Einblicke in das russische Ausbildungssystem, die Kultur im Swertlowsker-Gebiet und das Leben der russischen Schüler.

Den russischen Projektleitsatz nahmen wir für das Projekt im Februar an der Badischen Malerfachschule wieder auf. „Gemeinsam die Zukunft bauen“, bedeutet für uns, Schülerinnen und Schüler zu ermutigen, neue Arbeitstechniken anzuwenden und besondere Verhältnisse zu meistern. Bei unserem Projekt legten wir die Schwerpunkte auf die Gestaltung, das Herstellen und das Verkleben von Tapeten einschließlich der Untergrundvorbehandlungen. Die gleichen Schülerteams wie in Jekaterinburg hatten die Aufgabe, je ein Garderobenelement zu gestalten. Jedes Team entwickelte für eine Unitapete einen zweifarbigen Tapetenfries.
Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase unserer russischen Gäste starteten wir das praktische Projekt mit der Logo-Entwicklung für den Tapetenfries. Die verschiedenen Skizzen wurden in den Teams bewertet und das Beste in ein vorgegebenes Raster exakt eingezeichnet. Dieser Entwurf war Grundlage für das Vektorisieren im Grafikprogramm am Computer. Hier betraten die deutschen Auszubildenden und die russischen Schüler Neuland. Die in der Projektgruppe integrierten Fachschüler hatten die Aufgabe, in einer kurzen Präsentation wichtige Werkzeuge im Grafikprogramm vorzustellen und deren Einsatz an einfachen Beispielen aufzuzeigen. Nach einer kurzen Übungsphase begannen die Schüler unabhängig voneinander die Gestaltungselemente im digitalen Raster nachzubauen. Durch die Unterstützung der Fachschüler konnte jeder das skizzierte Gestaltungselement im Grafikprogramm aufbauen. Das Gestaltungselement wurde danach fünfmal hintereinander in Reihe gesetzt und verschmolzen. Hintergrund- und Ornamentfarbe wurden den Flächen in der Datei zugewiesen. Alle Daten wurden in plottfähige Dateien umgewandelt.
Parallel zum Siebdruck wurden die Gipskartonkassetten für das Tapezieren vorbereitet. Im ersten Schritt wurden Tapeteneckschienen exakt zugeschnitten und verklebt, um saubere und strapazierfähige Ecken zu erhalten. Die Flächen wurden nach der Oberflächenqualitätstufe Q4 gespachtelt. Nach Trocknung und Zwischenschliff erfolgte die Grundbeschichtung mit pigmentiertem Tapetengrund. Der Tapetenfries wurde nach Aufgabenstellung in Wandklebetechnik auf den vorbereiteten Untergrund geklebt. Anschließend wurde die Unitapete exakt auf Stoß geklebt und sauber zum Fries und der Tapeteneckschiene beschnitten.
Nachdem die Teams ihre Friestapete selbst im Handdruck hergestellt hatten, war es für alle hoch interessant, bei der Firma Erismann in Breisach die industrielle Produktion von Tapeten anzuschauen.
In Rixheim besuchten wir das Tapetenmuseum. Hier konnten die Schüler und Lehrer mit einem alten Model einen einfarbigen Tapetenfries drucken. Das Hochdruckverfahren ist das älteste Druckverfahren in der Tapetenherstellung. Beeindruckend waren die Panoramatapeten, mit denen die Firma Zuber berühmt wurde.
Zwar lernten die Schülerinnen und Schüler schon einige Begriff in Jekaterinburg auf Russisch und Deutsch. Erstaunlich war, wie einfach sie mit Körpersprache kommunizieren konnten. Allgemeine Hinweise, Erklärungen, Fragen und Antworten wurden von zwei Dolmetschern übersetzten.
Besonders bedanken wir uns bei der Eberhard-Schöck-Stiftung und dem deutsch-russischen Jugendaustausch für die Unterstützung, ohne die dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre. Auch bei der Firma Erismann in Breisach wollen wir uns für die interessante Werksführung und die Materialspende der Unitapeten herzlichst bedanken.
Klaus Stöhr
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