Sinterschichten, auch Sinterhaut genannt, können sich auf Oberflächen von mineralischen Putzen, Estrichen oder auch Beton bilden. Diese trennende Schicht wird wegen der größeren Spannungen früher oder später abplatzen. Sie stellen deshalb keinen tragfähigen Untergrund dar und müssen vor einer weiteren Bearbeitung unbedingt entfernt werden.
Wie entstehen die Schichten?
Die Entstehung von Sinterschichten wird durch zu lange Bearbeitung oder Glättung bei der Verarbeitung gefördert. Ein zu hoher Wasserhaushalt oder das zu langsame Abtrocknen der Fläche führt zum gleichen Ergebnis. Durch Anreicherung von Feinteilen und Bindemitteln entsteht eine dünne, harte, farblose, glasartige Schicht. Auch auf Gipsputzen besteht die Gefahr der Bildung einer Sinterschicht (Calcithaut). Besonders dann, wenn in den ersten fünf Tagen der verputzte Raum hoher Luftfeuchtigkeit und niedrigen Temperaturen ausgesetzt ist.
Wie sind Sinterschichten zu erkennen?
Im trockenen Zustand sind die Flächen am Oberflächenglanz und an der geringen Saugfähigkeit. Bei einer Gitterschnittprobe und der Benetzung mit Wasser sieht man, dass die Ritzfläche in viel höherem Maße Feuchtigkeit aufnimmt und sich dunkler abzeichnet.
VOB Teil C DIN 18363 sagt entsprechend unter 3.1.1., dass „der Auftragnehmer … bei seiner Prüfung Bedenken insbesondere geltend zu machen hat und zwar bei: ungeeigneter Beschaffenheit des Untergrundes, z. B. absandender und kreidender Putz, nicht genügend fester, gerissener und feuchter Untergrund, Sinterschichten, Ausblühungen, korrodierten Metallbauteilen.“
VOB Teil C DIN 18363 sagt entsprechend unter 3.1.1., dass „der Auftragnehmer … bei seiner Prüfung Bedenken insbesondere geltend zu machen hat und zwar bei: ungeeigneter Beschaffenheit des Untergrundes, z. B. absandender und kreidender Putz, nicht genügend fester, gerissener und feuchter Untergrund, Sinterschichten, Ausblühungen, korrodierten Metallbauteilen.“
Wie werden die Schichten entfernt?
Sinterschichten werden entweder mechanisch durch Abschleifen oder mittels Fluatauftrag und gründlichster Nachwäsche entfernt. Hierbei sollten die Technischen Merkblätter und Sicherheitsdatenblätter des Fluat-Herstellers unbedingt beachtet werden. Zeigen sich bei der Prüfung von Altanstrichen auch nur geringe Hinweise, dass Sinterschichten überstrichen wurden oder zeigen sich eindeutige Haftfestigkeitsprobleme durch Sinterschichten, so ist der gesamte Altanstrich zu entfernen und das Übel wie oben beschrieben zu behandeln.
Tipp: Im BFS-Merkblatt Nr. 20 sind Hinweise für einfache Tests zur Beurteilung und Prüfung von Untergründen beschrieben.
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