Das Malerblatt startet mit einer neuen Serie, die Tipps zur Unternehmensübergabe gibt.
Das waren noch Zeiten, als der Senior kurz vor Erreichen des Rentenalters seinen Betrieb einfach schnell verkauft hat, um mit dem Ertrag den verdienten Ruhestand zu finanzieren.
So einfach geht das heutzutage leider nicht mehr. So nahm die Anzahl der Betriebe in den letzten vier Jahren um rund 1.700 zu – immer mehr kleinere Betriebe drängen auf den Markt. Mit einer schlankeren Kostenstruktur wird gleichzeitig versucht, vom schrumpfenden Umsatzkuchen fürs Malerhandwerk in Deutschland mehr zu ergattern. Der Verkauf von Unternehmen wird in diesem Umfeld also erheblich schwieriger. Ganz zu schweigen davon, dass die Banken bei der Kreditierung potenzieller Käufer zurückhaltender sind. Das Ergebnis: Jedes vierte Unternehmen verschwindet mit dem Ausscheiden des Seniors vom Markt.
Wer sich nicht so aus der „Chefrolle“ verabschieden kann und will, sollte sich rechtzeitig ein paar grundlegende Überlegungen machen. Wer weiß über die einzelnen Schritte Bescheid? Wer hilft kompetent? Wo findet man den richtigen Nachfolger? Welche Schritte sind in welcher Reihenfolge vorzunehmen? Und vor allen Dingen: Was ist der eigene Betrieb überhaupt wert?!
Kein Wunder, dass sich da Verunsicherung breitmacht. Auch, wie Dr. Eduard Sigl, Organisationspsychologe an der Universität in München, weiß, weil „Seniorchefs in der Sorge um den Erhalt ihres Lebenswerks und konfrontiert mit der Notwendigkeit, loslassen zu müssen, in einem Entscheidungs-Zwiespalt stecken“.
Um die betriebswirtschaftlichen Fragen zu knacken und um Orientierungssicherheit auch im umfassenderen Sinne zu vermitteln, widmet sich das Malerblatt in dieser und in den weiteren Ausgaben unregelmäßig der Thematik Generationswechsel. Dabei sollen anhand von konkreten Beispielen sinnvolle Strategien, aber auch Hürden aufgezeigt werden. Mit der Artikelserie soll geklärt werden,
- welche Bewertungsverfahren sich im Handwerk am besten bewährt haben,
- welche Faktoren Erfolgstreiber bei einer Firmenübergabe sind,
- welche Beratungs-Spezialisten ihr Geld wert sind und
- wie Steuerlasten minimiert werden können.
Schließlich übergibt man ein Unternehmen in der Regel nur einmal in seinem Leben.
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