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In Positur setzen

Betrieb & Markt
In Positur setzen

Vier Mitglieder des Farbrats trafen sich beim Malerblatt zum Redaktionsgespräch.

Ulrich Schweizer

Kompetent auftreten, hochkarätige Arbeiten abliefern und dem Kunden einen erstklassigen Service bieten — dafür muss auch ein guter, mindestens auskömmlicher Preis bezahlt werden. Hier war sich die Gruppe einig, die sich auf Einladung des Malerblatts in Leinfelden zum Redaktionsgespräch traf: Die Farbräte Manfred Bodenhöfer, Ulrich Braun, Thomas Hoffmann, Rolf Dieter Kellner sowie Armin Scharf, freier Journalist und beim Malerblatt verantwortlich für die Rubrik „Form und Farbe“. Der Weg zu guten Preisen und ebensolchen Erträgen ist steinig. Rolf Dieter Kellner: „Man muss erst einmal Kompetenz aufbauen, die der Kunde auch akzeptiert.“ Weil Mitglieder des Farbrats mit besagten Kompetenzen dienen können, sind sie manchmal gerade als Subunternehmer die Speerspitze, die bei Privatkunden für weitere gute Aufträge sorgt. Verkehrte Welt? Thomas Hoffmann fordert eine offene Denke, um an hochkarätige und lukrative Aufträge zu kommen: „Die zahlungskräftigen Kunden, die’s noch gibt, müssen wir alle gemeinsam hätscheln.“ Wie wichtig denn bereits vorhandene oder als potenzielle Kunden des Farbrats die Senioren seien, will Armin Scharf wissen. Für Rolf Dieter Kellner spielen die älteren Kunden eine große Rolle, für Manfred Bodenhöfer ebenfalls: „Ich habe fast nur Kunden im Alter 40 plus.“ Erfreulich sei im Einzelfall, dass die Betriebe des Farbrats auch schon von zufriedenen Eltern an die Kinder, also an die junge Generation, weitergereicht wurden. Wobei die jungen Menschen anders anzufassen seien als die alten, so Rolf Dieter Kellner: „Die wollen manches anders machen, wollen auch nicht mehr so viele Dinge in den Wohnräumen stehen haben. Drastisch gesagt: jüngere Kunden entrümpeln sich.“ — „Und deshalb dürfen wir da dann auch nicht auf der alten Schiene fahren wie bei der Vorgeneration“, so Thomas Hoffmann. „Wir brauchen da einfach neue Ideen.“
„Woher nimmt der Farbrat solche neuen Ideen?“ Armin Scharf hinterfragt die Vorgehensweise, die Strategie dieser Wertegemeinschaft. Manfred Bodenhöfer: „Durch die Summe der Kontakte, die wir zu den Menschen haben, erkennen wir Trends oder, besser gesagt: Strömungen. Und da wir in unserem Verbund heute 30 Betriebe haben, werden auch von 30 Unternehmen Ideen eingebracht. Und jeder kann dann auch wieder für ihn neue Ideen mitnehmen.“ Ulrich Braun, der Mitinitiator dieses Redaktionsgesprächs, formuliert deshalb auch eines der Ziele des Farbrats: „Wir haben Interesse, dass der Farbrat flächendeckend vertreten ist. Man hilft sich gegenseitig, man unterstützt sich. Und in einzelnen Regionen suchen wir deshalb auch weitere Partner.“ Dass eine Mitgliedschaft beim Farbrat dicke Vorteile bietet, zeigt sich inzwischen deutlich im Großraum Stuttgart: „Schritt für Schritt gelingt es uns, den Farbrat als Marke zu etablieren“, so Thomas Hoffmann. „Wir merken das manchmal, dass schon unser Name ,Farbrat’ die Kunden beeindruckt, auch wenn niemand am Anfang genau weiß, was sich dahinter verbirgt.“ Manfred Bodenhöfer sieht das als absoluten Vorteil der Farbräte den anderen Betrieben gegenüber. Was nun eigentlich die Farbräte anders machten als andere Betriebe, will Armin Scharf wissen. „Wir sehen uns da schon als Sterneköche. Die Zutaten sind gleich oder ähnlich wie bei den andern, nur machen wir etwas anderes daraus“, so Thomas Hoffmann. Manfred Bodenhöfer sieht die Stärken der Farbrat-Mitglieder deutlich, trotzdem: „Wenn es um die Preise geht, hat man manchmal doch Mühe, sich in Positur zu setzen.“ Die Farbrat-Mitglieder haben hohe Ansprüche an sich selber, an die Qualität ihrer Arbeit und sind sich auch dessen bewusst, dass manche Kollegen das als „relativ elitär“ empfinden können. Überzeugt sind alle aber davon, dass die Mitgliedschaft für jeden Betrieb ein fachlicher und letztlich auch ein wirtschaftlicher Gewinn ist.
Es fehlte beim Redaktionsgespräch auch nicht der kritische Blick nach vorne. Trotzdem: den kommenden Herausforderungen können sich die Farbräte gemeinsam und aus einer Position der Stärke heraus stellen.“
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