Neulich war ich auf einer Altmeisterfeier. Dort wurde in den Reden unter anderem darüber geklagt, dass viele Jugendliche nicht ausbildungsfähig sind. In dieser Aussage steckt sicher viel Wahres. Da ich nun aber täglich mit Jugendlichen umgehe, möchte ich diese Aussage nicht so undifferenziert stehen lassen. Die Jugendlichen befinden sich immer noch im Prozess der Persönlichkeits-Entwicklung. Was ich nun feststelle ist, dass vielen Jugendlichen die Orientierungspunkte für diese Entwicklung fehlen. Warum dies so ist, hängt meiner Ansicht nach mit der Entwicklung unserer Gesellschaft zusammen.
Tatsache ist nun, dass diese Jugendliche in einer für sie schwierigen Phase eine Ausbildung beginnen sollen. Hier sind nun die Betriebe gefordert. Die Ausbildung heute erstreckt sich nicht nur auf die fachlichen Aspekte, sondern beinhaltet heutzutage auch die Begleitung der Persönlichkeitsentwicklung bei den Jugendlichen. Ausbildung ist eine wirklich anspruchsvolle Aufgabe. Die meisten Betriebe sind sich dieser Tatsache auch bewusst und bieten auch Jugendlichen mit einer „praktischen Intelligenz“ die Chance, einen Beruf zu erlernen. Besonders in unserem Beruf benötigen wir nicht nur Planer sondern auch Ausführer, die in die Tat umsetzen. Die Betriebe sollten sich nicht nur an den Zeugnissen orientieren, sondern wegen der eigenen Zukunftssicherung den Jugendlichen die Chance geben, bei einem Praktikum zu zeigen, wo ihre Stärken liegen.
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