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Zusatzgeschäft mit Plissees

Betrieb & Markt
Zusatzgeschäft mit Plissees

Mit dem Verkauf von Plissee-Anlagen kann sich der Maler eine lukrative Einnahmequelle erschließen. Da die Produkte meist auf Maß gefertigt werden, ist Beratungskompetenz gefragt.

Als universell einsetzbare Sicht- und Sonnenschutzlösung steht der Plissee- oder Falt- store bei der Fensterdekoration hoch im Kurs. Der Behang aus dauerhaft plissiertem Gewebe filtert das grell einfallende Sonnenlicht und sorgt für eine angenehme Ausleuchtung des Raumes. Zudem passt sich das Plissee-System selbst Glaszuschnitten an, die vom üblichen Rechteckschema abweichen, wie Rundbögen, Schrägen, Dreieck-, Trapez- oder Vieleck-Formen. Auch Giebel- und Dachfenster verschattet der variable Innensonnenschutz und meistert ebenso die Horizontale: als Plafond-Anlage am gläsernen Wintergartendach oder an Oberlichtern im Atrium.

Der gleichermaßen funktionelle wie optisch ansprechende Faltenvorhang wird zumeist in Maßfertigung hergestellt, denn ein Produkt von der Stange hilft bei Sonderformen nicht weiter. Weil es sich dabei um stark erklärungsbedürftige Artikel handelt, können sich Handel und Handwerk mit ihrer Beratungskompetenz besonders profilieren. In der Rangliste der meistverkauften Sonnenschutz-Produkte landete der Plisseestore mit 77 % auf dem Spitzenplatz, hat eine einschlägige Fachhandelsumfrage ergeben. Die Distanz zu den anderen Beschattungssystemen fällt deutlich aus: Rollos, Jalousien, Vertikallamellen und Flächenvorhänge positionieren sich in der Studie jeweils mit Werten unter 10 %.
Die große Beliebtheit liegt auf der Hand: Weil die Montage vielfach in den Fensterrahmen erfolgt, ist ein genaues Aufmaß in der Kundenwohnung vonnöten. Für Maler und Raumausstatter eine klare Chance, gegenüber dem DIY-Handel zu punkten. Hinzu kommt, dass sich mit dem Plissee-Verkauf richtig Geld verdienen lässt. Bei dem Produkt mit der „besten Marge“ sprach sich eine Dreiviertelmehrheit (76 %) der befragten Händler für diese Sonnenschutz-Variante aus. Mit großem Abstand – jeweils unter 8 % – werden Vertikallamellen, Jalousien, Rollos und Flächenvorhänge genannt.
Eine Plissee-Anlage besteht aus einer Ober- und Unterschiene aus eloxiertem oder pulverbeschichtetem Aluminium. Dazwischen wird der gefaltete Stoffbehang aus Polyester- oder Mischgewebe mit Kedern fixiert und lässt sich danach sandwichartig zu einem Paket zusammenschieben. Öffnen und Schließen des Systems erfolgt über Schnüre, die in Lochstanzungen im Gewebe geführt sind. Die Standard-Faltentiefe von Plissee beträgt 20 mm. Es gibt zudem 25 mm-Ausführungen sowie eine Variante mit extrabreiten 50 mm-Falten für großflächige und besonders hohe Fenster, etwa in Treppenhäusern oder Foyers. Eine Sonderform sind Wabenplissees. Hier verbinden sich zwei Bahnen aus Faltengewebe zu einem Behang, der im Profil eine Wabenstruktur aufweist. In den Kammern bilden sich Luftpolster, die isolierend wirken gegen Hitze und Kälte.
Die aktuellen Plissee-Kollektionen der Hersteller zeigen eine facettenreiche Auswahl an unifarbenen und gemusterten Stoffen. En Vogue sind frische und heitere Dekore: Streifen, Kreise und Tupfer, in Buntstift-Farben gemalt, wirken schemenhaft, als ob die Motive vor dem Fenster zu schweben scheinen. Blumendessins zaubern mit Pink, Türkis und kraftvollem Rot ein florales Feuerwerk ans Fenster. Populäre Fashion-Farben sind zudem lichtes Maigrün, Tiefblau, Lila- und Beerentöne. Daneben haben sich Non-Coulours in ruhigen, gedeckten Nuancen etabliert: Creme, Ecru, Anthrazit, Silber und Aqua.
Das Plisseegewebe wird in unterschiedlichen Transparenzstufen angeboten, von völlig lichtdurchlässig, halb- und nicht-transparent bis zur Verdunkelungsqualität. Sehr praktisch: In der sogenannten Tag/Nacht-Anlage sind jeweils ein lichtdurchlässiger und ein abdunkelnder Faltstore miteinander kombiniert. So können die Behänge wahlweise zur Beschattung und Verdunkelung eingesetzt werden.
Hightech-Stoffveredelungen machen den Faltstore fit für besondere Einsatzzwecke. Reflexionsbeschichtungen auf der Warenrückseite, mit Perlmuttpigmenten oder Aluminiumbedampfung, blocken höchst effizient Sonnenstrahlen ab, zum Beispiel an Dachfenstern. Eine wasserabweisende Teflonbeschichtung dient dem Fleckschutz. Flammhemmende, antibakterielle und Anti-Schimmel-Ausrüstungen wappnen den textilen Behang noch besser für spezielle Bedürfnisse, zum Beispiel in Küche, Bad oder auch in den Hygienebereichen, etwa Arztpraxen und Labore.
In der modernen Glasarchitektur kommen verspannte Plissee-Anlagen am häufigsten zum Einsatz. Das System wird direkt in den Fensterfalz montiert und lässt sich stufenlos mit einem Griff auf- und abbewegen und in der gewünschten Position arretieren. Bei Ausführungen mit seitlichen Führungsschienen wird der Lichteinfall minimiert. Zudem gibt es freihängende Modelle, die durch Schnur- oder Kettenzug bewegt werden. Weitere Bedienungsvarianten sind: Getriebe mit Kurbel, Akkustab und Kugelkette sowie die automatische Steuerung mit Elektromotor und Funksender.

PRAXISPLUS
Wabenplissees sparen Energie
Sonnenschutzsysteme regulieren den Tageslichteinfall und leisten als Sicht- und Blendschutz das ganze Jahr hinweg gute Dienste. In der Sommerhitze kommt vor allem die Funktion als Schattenspender zum Tragen, während bei winterlichen Temperaturen oder in kalten Nächten ein innenliegender, isolierender Behang zur Wärmedämmung verwendet werden kann. Im Auftrag des Verbandes innenliegender Sonnenschutz (VIS) in Krefeld hat das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) die energetischen Einsparpotenziale ausgewählter Produktgruppen getestet. Das Ergebnis: Je nach Ausgangslage und gewählten Randbedingungen lassen sich mit Rollos, Plissees & Co. die Energieverluste am Fenster bis zu 46 Prozent verringern. Das entspricht einer Ersparnis von 10 Prozent Heizenergie. Den größten Energieeinspar-Effekt brachte das Wabenplissee mit seinen isolierenden Luftpolstern.
Weitere Infos, die IBP-Studie und Bezugsquellen: www.vis-online.org
www.duetee.de
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