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Ökologisch korrekt

Inspiration
Ökologisch korrekt

Um den Traum vom eigenen Haus umzusetzen, bedarf es vieler verschiedener Gewerke. Der Maler als derjenige, der die sichtbaren Oberflächen gestaltet, spielt dabei eine besonders wichtige Rolle.

Andrea Nuding

Mit Verblend-Mauerwerkfassade, typisch norddeutsch, präsentiert sich dieses, von einem Bauträger errichtete Einfamilienhaus in Schleswig-Holstein. Den innen vorgesehenen Standardgipsputz wollte die vierköpfige Familie durch einen Kalkputz ersetzen, um ein gesundes Raumklima zu schaffen. Dieser wirkt feuchtigkeitsregulierend und schimmelvermeidend.
Für stark beanspruchte Räume
Bernd Ziemus, Maler- und Lackierermeister und Baubiologe, schlug Naturfarben eines Herstellers vor, der eine Volldeklaration aller Inhaltsstoffe bietet. Dadurch können sich auch Allergiker informieren, ob diese Stoffe für sie geeignet sind. Vorbereitet wurden alle Flächen mit einer Kaseingrundierung. Die auf diesen Untergrund aufgebrachte Sumpfkalkfarbe wie auch der Feinspachtel für die Nassräume bieten Eigenschaften, die sich besonders für stark beanspruchte Räume eignen. Sie sind absorptionsfähig, was im Bad (hohe Feuchtigkeitsaufnahme) oder auch in der Küche überaus hilfreich ist. Rein mineralischer Putz absorbiert Dämpfe und Gerüche. In der Privat-Küche eines Berufskoch ein nicht ganz unwichtiges Thema. Auf die Wandflächen in den Wohnräumen- und Schlafräumen trug man gefüllte Sumpfkalkfarbe im Bürstenaufstrich auf. Dadurch kommt der Streichputzcharakter mit einer Körnung von 0,5 Millimetern gut zur Geltung.
Bauphysikalisch perfekt
Für die zwei Geschosse hohe Wand im Wohnzimmer tönte man die Sumpfkalkfarbe mit Eisenoxydschwarz-Pigmenten bis zum maximal möglichen Prozentsatz von zehn Prozent ab. Um auf der großen Fläche eine gleichmäßige Farbwirkung zu erzielen, trugen mehrere Maler die Farbe gleichzeitig nass in nass auf der Wand auf.
Wichtig war den Bewohnern ein gesundes Klima in den Feuchträumen. Gestaltet wurden die Wandflächen mit Stucco Feinspachtel. Dort, wo naturgemäß viel Feuchtigkeit auftritt und gerne zu Schimmelbildung in schlecht belüfteten und bis zur Decke gefliesten Badezimmern führt, bieten diffusionsoffene Materialien als Oberfläche eine im bauphysikalischen Sinne perfekte Lösung. Das Feinspachtelpulver wird mit Wasser angerührt. Damit die Paste die besten Eigenschaften aufweist, sollte sie bereits einen Tag vor der Verarbeitung angerührt werden. Der Feinspachtel verfügt über eine hohe Alkalität, wirkt so auf natürliche Weise fungizid. Auch der Feinspachtel kann mit vielen verschiedenen Farbpigmenten abgetönt werden. Hier wünschte man sich für das Elternbad Umbra, für das Kinderbad im ersten Stock ein Ultramarinblau. Es ist nicht nötig, die auf diese Art behandelten Flächen noch stark, beispielsweise durch polieren, nachzubearbeiten.
Alle Decken in den zwei Geschossen des Hauses wurden mit Gipskartonplatten versehen und danach mit einem Vließ tapeziert. Um einen gleichmäßigen Eindruck zu erzielen, trug man zum Abschluss mit Hilfe von Rollen eine Dispersionssilikatfarbe auf.

Verwendete Materialien
Rotkalk Knauf
Sumpfkalkfarbe und Stucco Feinspachtel, Kreidezeit
Dispersionssilikatfarbe Biosil, Keim
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5.2024
ABO

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