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Kindheitstraum verwirklicht

Burg Heppingen neu belebt
Kindheitstraum verwirklicht

Eine neue Eigentümerfamilie belebte die lange leer stehende Burg Heppingen neu. Heute vereint das einst gräfliche Gut den Charme der 400-jährigen Geschichte mit einer neuen Innen- und Außengestaltung.

Fotos: Brillux

Carolin Steinheuer und Niko Overkemping sahen in der Burg Heppingen Potenzial. Als Kind hatte Steinheuer in den seinerzeit noch bewohnten Gemäuern gespielt und wollte sich nun mit der Modernisierung einen Kindheitstraum verwirklichen. Doch nach 14 Jahren des Leerstands hatte die lange Historie des erstmals 1617 urkundlich erwähnten Landguts ihren Glanz verloren. Ein verblasster gelblicher Teint, wechselnde Farbnuancen, Schmutz, schadhafte Fassadenbereiche, abgeplatzte Holzbeschichtungen. Innen kein besserer Anblick: eine verbaute Raumstruktur, abgenutzte Wände. Die historische Burg – ein Sanierungsfall. Es brauchte viel Fantasie, der Immobilie neues Leben einzuhauchen. Mit einer geplanten Mischnutzung aus Eventlocation und einem eigenen Wohnbereich stellte sich das Paar dieser Aufgabe.

Beschichtungsaufbau

Eine detaillierte Abstimmung mit der rheinland-pfälzischen Denkmalschutzbehörde war gefragt. Nicht nur die Restaurierung originaler Bauteile, auch die Güte der Oberflächen stand dabei im Mittelpunkt. Den behördlich favorisierten Leimfarben setzte das verantwortliche Planungsbüro gemeinsam mit Michael Mathias Plein, technischer Berater bei Brillux, einen Systemaufbau mit Silikatprodukten auf mineralischer Basis entgegen. Der Vorschlag überzeugte vor allem wegen der Diffusionsoffenheit der Oberflächenbeschichtungen. „Auch dank der intensiven Beratung durch Brillux konnten wir in dieser Projektphase die nötige Überzeugungsarbeit leisten“, betont Architekt Dipl.-Ing. Hans Jürgen Mertens. Darüber hinaus eigneten sich die Produkte hinsichtlich ihrer hohen mechanischen Beständigkeit für die starke Beanspruchung in der geplanten Eventnutzung.

Nach der behördlichen Freigabe legte Malermeister Tino Merken mit seinem Team den Fokus zuerst auf die Hülle des Hauptgebäudes. Nach der Reinigung trugen die Maler/-innen einen mineralischen Spachtel auf und glichen damit vor allem schadhafte Stellen und große Unebenheiten aus. Um die stilbildende Welligkeit der historischen Fassade nachzubilden, verzichteten sie auf die Einbettung eines Armierungsgewebes – analog zu den Vorgaben der Denkmalschutzbehörde.

Schlussbeschichtung

Nach der Grundierung mit Fondosil 1903 beschichteten sie die Oberflächen in zwei Arbeitsgängen mit Ultrasil HP 1901. Vorteilhaft aus mehreren Gründen: Die hydrophile Oberfläche sorgt, kombiniert mit der Rohstoffauswahl dafür, dass die Bauteilaußenflächen kondensatfrei bleiben und Algen und Pilze hier keine Lebensgrundlage finden. So ist ein natürlicher Fassadenschutz ohne Biozidzusätze gegeben. Durch den Einsatz von Sol-Silikat, einer ausgewogenen Kombination aus hochwertigem Kieselsol und Kaliwasserglas, wird der Anstrich höchst wetterbeständig und besonders farbtonstabil. Mit dezenten Farbtönen, einem Wechsel aus Hellbeige in der Fläche sowie Hellgrau im Sockelbereich und auf den Fenstereinfassungen, passte sich die Fassadengestaltung ihrer natürlichen Umgebung an. Die neu erstellte Dachuntersicht verleiht der Gebäudehülle mit Impredur Ventilack 822 (ausgewählt auch wegen seiner optimalen Kantenabdeckung) eine langlebige optische Einfassung in Hellgrau.

Innen schufen Merken und sein Team mit einem dezenten Farbtonkonzept eine zurückhaltende Kulisse für moderne Gestaltungselemente. Teilweise überlassen große Weißflächen verschiedenen Einrichtungsgegenständen die Bühne. In den repräsentativen Räumen ergänzt ein Beige an den Wänden den weißen Grundton. Vom Flur über die Küche bis zum offenen Speicher folgte die Verarbeitung durchgehend dem gleichen Aufbau: Die Maler/-innen spachtelten die Wände und Decken für ein perfekt ebenes Oberflächenbild. Grundiert mit Fondosil, beschichteten sie die Flächen in zwei Arbeitsgängen mit einer Innensilikatfarbe.

Türzargen und kunstvolle Holzvertäfelungen im Festsaal behandelten die Maler/-innen zuerst mit Vorlack, ehe sie die Flächen mit Seidenmattlack im gewünschten Farbton beschichteten. Während sich der Vorlack vor allem wegen seines ausgezeichneten Verlaufs sowie des hohen Füll- und Deckvermögens als vorteilhaft erwies, überzeugte der Seidenmattlack durch seinen edlen seidenmatten Glanzgrad. Beide Produkte zusammen ergaben ein hochwertiges Oberflächenbild. Schwarze Verkleidungen auf den Besucher-WCs veredelten die Maler/-innen in einem weiteren Arbeitsgang mit eiem transparenten, softmatten Lacküberzeug.

Mit der Außengestaltung der Nebengebäude schloss Tino Merken die Arbeiten ab – konsequent ästhetisch in identischer Farbgebung und in demselben Systembau wie beim Hauptgebäude. „Ein absolutes Aushängeschild für meinen Betrieb“, sagt der Malermeister, der dabei sein erstes Projekt nach dem Gang in die Selbstständigkeit realisierte.

Weitere Fotos:
www.malerblatt.de


PraxisPlus

Verwendete Produkte

  • Briplast Revofill 926 (früher: Briplast Fassaden-Renovierspachtel M 926)
  • Briplast Silafill 1886 (früher: Briplast Mineral-Handspachtel leicht 1886)
  • Fondosil 1903
  • Kalisil 1909
  • Impredur Seidenmattlack 880
  • Impredur Ventilack 822
  • Impredur Vorlack Tix 120
  • Softfeel 2060
  • Ultrasil HP 1901

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