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Schneller spachteln

Spachtelmassen und innovative Werkzeuge
Schneller spachteln

Schneller spachteln: Spachtelarbeiten nehmen im Malerhandwerk einen hohen Stellenwert ein – auch, weil perfekt glatte Oberflächen im Trend liegen. Mit den entsprechenden Spachtelmassen und innovativen Werkzeugen lassen sich diese nicht nur sauber, sondern auch wirtschaftlich bewerkstelligen. Wir zeigen einige Neuheiten.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl

Perfekt glatte Wandflächen, die anschließend nur mit einem dünnschichtigen Anstrich versehen werden, liegen im Trend. Da heißt es spachteln und schleifen, was das Zeug hält! Hohe Lohnkosten können den Auftrag jedoch schnell unrentabel machen. Aber auch beim Verspachteln von Trockenbaufugen, beim Füllen von Rissen und Löchern oder beim Glätten strukturierter Wandflächen sind die Gewinnmargen meist eher klein. Umso wichtiger ist es, bei Spachtelarbeiten die auf die Anwendung perfekt abgestimmte Spachtelmasse und spezielle Spachtelwerkzeuge einzusetzen, mit denen die Arbeit schneller (und mit sauberem Ergebnis) von der Hand geht.

Schneller spachteln

Knauf hat seine langjährige Erfahrung in der „Spachtelbranche“ nun dafür genutzt, ein Spachtelsortiment zu entwickeln, das speziell auf die Bedürfnisse und Anforderungen des Malerhandwerks abgestimmt ist. Das „Knauf Spachtelsortiment für Maler“ bietet Produkte für verschiedene Untergründe und Schichtdicken, die sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung zum Einsatz kommen können. Mit den sechs Spachtelmassen lassen sich alle Qualitätsstufen (Q1 bis Q4) erzielen – und das auf den unterschiedlichsten Untergründen, wie z. B. Gipskarton, Beton, Putz, Farbe oder Glasvliestapete.

Für „das Grobe“, also raue und unebene Untergründe, bietet der Hersteller einen Gips-Füllspachtel in Pulverform an, der über eine lange Verarbeitungszeit von 90 Minuten verfügt. Mit ihm werden beispielsweise Ausbrüche bis 50 Millimeter beseitigt und grob strukturierte Putze oder Spachtelvlies überarbeitet. Knauf empfiehlt den „Maler Füllspachtel“ für die Qualitätsstufen Q1 und Q2. Deutlich größer ist das Anwendungsspektrum des „Maler Universalspachtels“. Der Gips-Spachtel mit hohem Weißgrad und sehr guter Haftung auf vielen Untergründen, deckt alle Qualitätsstufen (Q1 bis Q4) ab. Mit dem Allrounder können Anwender Putze und Spachtelmasse glätten sowie Betonfugen oder groben Ausbrüche bis 50 Millimeter verfüllen. Weil er bis auf null ausziehbar ist, kann er auch universell zum Verfugen, Abporen und Glätten von Gipskarton eingesetzt werden. Ein noch größeres Anwendungsspektrum bietet lediglich die Leichtspachtelmasse „Maler Fill & Finish“. Die pastöse Spachtelmasse, mit der alle Qualitätsstufen (Q1 bis Q4) realisierbar sind, haftet aufgrund ihrer Dispersionsbasis auch auf Glasvliestapeten, Dispersions- oder Latexfarben und eignet sich auch zum Spachteln von Werkbeton. Die Spachtelmasse aus dem Eimer ist außerdem maschinengängig (Schnecke und Kolben).

Speziell für die maschinelle Spritzverarbeitung (und damit prädestiniert für große Flächen) bietet Knauf zwei dispersionsgebundene, verarbeitungsfertige Spritzspachtelmassen für den Innenbereich an: „Maler Spritzspachtel“ und „Maler Spritzspachtel Plus“. Der Namenszusatz „Plus“ steht für die Leichtformulierung, die alle bekannten Vorteile einer Leichtspachtelmasse mit sich bringt: sie lässt sich gut schleifen, ist ergiebig und komfortabel zu verarbeiten.

Für ein perfektes Finish sorgt der dispersionsgebundene „Maler Glättspachtel“. Die verarbeitungsfertige Feinspachtelmasse für die dünnlagige Verarbeitung lässt sich auf null ausziehen und ist für die Hand- und Rollenapplikation geeignet (nähere Informationen zu den Spachtelprodukten für Maler von Knauf finden Sie hier: bit.ly/3GDs5rl).

Glatt – ganz ohne zu glätten

Brillux hat sein Sortiment an Malerspachtelmassen ebenfalls überarbeitet. „Mit unseren eigens entwickelten Spachtelmassen bieten wir ein Komplettsortiment aus einer Hand für ganz unterschiedliche Anwendungsbereiche“, betont Kirstin Willers, Produktmanagerin Dispersionen bei Brillux (eine Broschüre zum Putzsortiment gibt es hier: https://bit.ly/3X3sTwI). Neu im Sortiment sind zwei Spachtelmassen für besonders feine Oberflächen. Der „Finofill 1887“ enthält hochwertige Marmormehle (Korngröße maximal 0,1 Millimeter) als Füllstoffe. Diese ermöglichen besonders feine und glatte Oberflächen, die sich sogar für nachfolgende Beschichtungen mit Glanz eignen. Die verarbeitungsfertige Spachtelmasse für den Innenbereich, die sich sowohl manuell als auch maschinell mit Airless- oder Schneckenfördergeräten applizieren lässt, wird in einer Dicke von bis zu vier Millimetern in einem Arbeitsgang aufgetragen.

Eine glatte Oberfläche – und das ganz ohne zu glätten – verspricht das ebenfalls neue Brillux-Produkt „Briplast Neofill 1892“. Die verarbeitungsfertige Spachtelmasse basiert ebenfalls auf hochwertigen Marmormehlen mit einem Größtkorn von 0,1 Millimetern und wird in einem Arbeitsgang in einer Schichtdicke von ein bis zwei Millimetern aufgebracht. Innovativ ist, dass sich die Spachtelmasse außer mit einer Kolbenpumpe auch mit einer Membranpumpe aufgetragen lässt. Das Material glättet sich selbst durch Entspannung der Oberfläche (Nivelliereffekt). Laut Hersteller entstehen so tapezier- und beschichtungsfähige Oberflächen ohne Nachglätten und Schleifen. Sind besonders glatte Spachtelflächen gefordert (etwa zur Verklebung hochwertiger Wandbeläge, zur Ausführung glatter Kreativtechniken oder glänzender Beschichtungen) könne ein weiterer Spritzauftrag sowie ein Feinschliff in Erwägung gezogen werden. Letzterer sei sehr leicht ausführbar, betont Brillux.

Überarbeitet wurde auch der bisherige „Briplast Mineral-Handspachtel leicht ELF 1886“. Er wurde durch den „Silikatspachtel Silafill 1886“ ersetzt. Dieser erlaubt nun, in Kombination mit der entsprechenden Grundierung und Endbeschichtung, einen komplett silikatischen Aufbau, was ihn besonders für die Verspachtelung von Decken und Wänden in Altbauten interessant macht. Die Silikatbasis verleiht dem Spachtel die Fähigkeit zu verkieseln und eine hohe Alkalität, die die Bildung von Schimmelpilzen reduziert. Aufgrund der enthaltenen organischen Stabilisatoren wird die Spachtelmasse auch auf intakten Dispersionsfarbenanstrichen oder beschichtetem Glasgewebe eingesetzt. Ebenso kann Silafill 1886 mit Dispersionsfarben überarbeitet werden. Die silikatische Leichtspachtelmasse für tapezier- und beschichtungsfähige Handspachtelungen auf Decken- und Wandflächen wurde speziell für Spachtelarbeiten auf rauen Untergründen, die stärker gefüllt werden müssen, entwickelt. Schichtdicken bis zu sechs Millimeter in einem Arbeitsgang sind möglich. Außer für die Handspachtelung ist das Produkt auch für die rationelle Airless-Applikation geeignet.

Auch der bisherige „Airless-Spachtel ELF 1890“ wurde weiterentwickelt. Der neue „Briplast Powerfill 1891“ soll sich, dank eines neuen Bindemittels, durch eine noch leichtere Schleifbarkeit auszeichnen. Bei Brillux geht man von einer daraus resultierenden Zeitersparnis von ca. 20 Prozent aus. Diese Innenraum-Spachtelmasse kann mit bis zu drei Millimetern Schichtdicke je Arbeitsvorgang verarbeitet werden. Auch wenn der Spachtel in erster Linie für die rationelle Airless-Applikation konzipiert wurde, lässt er sich in kleineren Bereichen auch per Rolle auftragen. Die Brillux-Website zum Thema Spachteln mit einem Produktassistenten zur Auswahl der passenden Spachtelmasse finden Sie hier: bit.ly/3itygGu.

Plattenstöße rationell verfugen

Eine große Auswahl an Spachtelmassen für verschiedenste Einsatzgebiete ist also vorhanden, zumal wir hier ja nur einen kleinen Ausschnitt der am Markt befindlichen Produkte präsentiert haben. Doch wie bringt man – bei stetig wachsendem Zeitdruck – die Spachtelmasse noch rationeller an die Wand? Das Spritzverfahren ist sicherlich eine gute Wahl. Allerdings lohnt sich dessen Einsatz in der Regel nur bei größeren Flächen. Der/die MalerIn hat jedoch häufig „Spachtel-Kleinkram“ zu erledigen, bei denen „schweres Gerät“ keine Option ist: die Verspachtelung von Trockenbaufugen, das Schließen von Löchern und Rissen, das Abporen einer Wandfläche. Um auch hier so effizient wie möglich zu arbeiten, wird entsprechendes (Hand-)Werkzeug benötigt.

Arbeitsgänge zusammengefasst

Um seinen Kunden die Gipskarton-Verspachtelung noch wirtschaftlicher zu ermöglichen, hat der Werkzeughersteller Pajarito vor kurzem die Kleingeräte des US-amerikanischen Herstellers TapeTech in sein Produktportfolio aufgenommen: den Asgard-Taper und die Asgard-Finish-Box. Mithilfe des Asgard Tapers wird Fugenband und Spachtelmasse auf Fugen sowie auf Innenecken in einem Arbeitsgang aufgebracht. Mehrere zeitintensive Arbeitsgänge sind also durch den automatischen Taper zusammengefasst: Das Vorspachteln von Hand, das händische Einlegen des Fugenbandes und dessen Abtrennen sowie das Spachteln danach. Der Hauptbestandteil des Asgard Tapers ist ein leichtes Aluminiumrohr, das mit Spachtelmasse gefüllt wird. Dies geschieht mithilfe einer zum System gehörenden Pumpe und einem schwanenhalsähnlichen Adapter, über den die pastöse Spachtelmasse aus dem Eimer in den Taper gelangt. Antriebsräder am Kopf des Tapers ziehen einen Kolben durch das Innere des Rohres. Dieser Kolben drückt eine genau abgemessene Menge Spachtelmasse aus dem Rohr auf den vorgeschobenen Bewehrungsstreifen, den man am Gerät befestigt und entsprechend in die vorgesehene Aufnahme am Gerätekopf einführt (ein Video über die Funktionsweise des Tapers gibt es hier: bit.ly/3k8gKYF). Beim Führen des Tapers über den Gipsplattenstoß wird das mit Spachtelmasse benetzte Fugenband in die Fuge eingelegt und leicht angedrückt (in diesem Video sehen sie, wie mit dem Taper gearbeitet wird: bit.ly/3Xn5kyu).

Schnell und sauber glätten

Nachdem die Stoßfugen verfüllt und bewehrt sind (Q1), müssen sie in den meisten Fällen mindestens einmal geglättet werden, um einen sauberen Übergang zur Gipsplatte zu erhalten (Q2). Hier leistet die Asgard-Finish-Box gute Dienste. Die Box wird mit Spachtelmasse befüllt (hierfür kann auch wieder die Pumpe benützt werden). Eine bewegliche Druckplatte an der Box wird beim Ziehen über die Wand mit dem Griff nach vorne gedrückt. Dadurch quillt die Spachtelmasse durch einen Schlitz an der Frontplatte heraus. Eine Strahlklinge verteilt die Spachtelmasse gleichmäßig dick auf der Fuge mit einer leichten Wölbung in der Mitte. Wie stark diese Wölbung sein soll, kann mithilfe eines Hebels eingestellt werden. Für die Deckschicht wählt man eine eher starke Wölbung, für die Finishing-Schicht empfiehlt sich dagegen eine nur geringe oder gar keine Wölbung. Die Finish-Box wird flach auf die Wand aufgesetzt und auf der Fuge entlanggezogen, wodurch diese schnell und sauber verspachtelt wird (ein Video zum Einsatz der Finish-Box gibt es hier: https://bit.ly/3w0Z9og). Das Asgard-Set, das Pajarito anbietet, enthält neben dem Taper und einer 25 cm-Finish-Box eine Befüllpumpe, einen Handgriff und eine Teleskopstange für die Box sowie Eckenroller und Eckenabzieher. Alles ist in einem praktischen Transportkoffer verstaut und, wie alle Pajarito-Produkte, über den Großhandel zu beziehen.

Wird die Wandfläche im Anschluss an die Spachtelung gestrichen, mit einer Kreativtechnik oder einem Wandbelag versehen, ist in der Regel eine vollflächige Spachtelung erforderlich, die entweder scharfkantig (Porenverschluss) abgezogen (Q3) oder aber vollflächig deckend ausgeführt werden kann (Q4). Für die optimale Spachtelung von Q3- und Q4-Oberflächen hat Pajarito die Pajaquick Spachtelkelle entwickelt. Sie besitzt ein Blatt aus 0,5 Millimeter Spezial-Edelstahl mit abgerundeten Ecken und ermöglicht so eine nahezu gratlose Verspachtelung. Ideal zum Herstellen glatter Oberflächen eignet sich auch der Flächenspachtel Gold-Edition. Sein Edelstahlblatt ist wahlweise 90 Millimeter breit und 0,3 Millimeter dick („Flächenspachtel Gold Plus 9“) oder 80 Millimeter breit und 0,5 Millimeter stark („Flächenspachtel Gold Plus 8“). Während sich Letzterer zum Abglätten von Gips- und Armierputzen sowie zur Gewebeeinbettung und Verspachtelungen von Gipskartonfugen eignet, ist die 9er-Variante ideal geeignet für das Abglätten von Spritzspachteln, Dünnputzen und kunststoffgebundenen Spachtelmassen. Beide Varianten besitzen ein schnell zu wechselndes Blatt, einen sehr leichten ergonomischen Griff und sind in 5 Längen erhältlich (300, 400, 600, 800 und 1000 Millimeter).

Damit auch die saubere Eckverspachtelung nicht zum Zeitfresser wird, bietet der Werkzeughersteller aus dem nordrhein-westfälischen Mettmann einen innovativen Inneneckspachtel an. Der „Spezial-Inneneckspachtel“ besitzt, anders als herkömmliche Inneneckspachtel, ein flexibles Blatt aus 0,4 Millimeter starkem Edelstahl, wodurch es sich ideal an die Ecke anschmiegen kann – auch wenn diese keinen 90 Grad-Winkel aufweist (weitere Informationen zu den Spachtelwerkzeugen erhalten Sie hier: bit.ly/3XmX0iq).

 

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