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Optimiert und restauriert

Technik
Optimiert und restauriert

Die Weiterentwicklung eines Oberputzes ermöglichte die energetische Sanierung der denkmalgeschützten Ernst-May-Häuser in Frankfurt: Mit einer Spezial-Rezeptur konnte die Waschbeton-Optik am Sockel- und Erdgeschoss bewahrt werden.

Jan Birkenfeld, Sto

In vielen deutschen Großstädten herrschte in den 1920er Jahren die Wohnungsnot. Ernst May, legendärer Stadtbaurat und Leiter des Hochbau- und Siedlungsamtes in Frankfurt, initiierte daher in seiner Heimatstadt ein fortschrittliches, soziales Wohnungsbauprogramm. Er wollte den Bauprozess durch die Vorfertigung von Bauelementen rationalisieren und so Baukosten erheblich senken. Am Stadtrand entstanden 15.000 standardisierte Wohneinheiten mit funktionalen Räumen. Der 1927 fertiggestellte Gebäudeblock in der Donnersbergstraße wurde jetzt umfassend saniert.
Genaue Vorgaben
Für die Sanierung gab es vom Denkmalschutz genaue Vorgaben. Ziel war es, den Wärmebedarf zu senken, ohne die Optik der Fassade zu verändern. Die Außenhülle wurde mit einem organischen Wärmedämmverbundsystem gedämmt. Der Untergrund ist Ziegelmauerwerk. An einigen Flächen konnte direkt über den alten Putz gearbeitet werden. Dort, wo dieser besonders schadhaft war, wurde der Putz abgeschlagen und dann das WDVS montiert. Die zwölf Zentimeter dicken Polystyrol-Platten wurden auch am etwa zwei Meter hohen Sockel appliziert, hier mit der Schlussbeschichtung in Waschbeton-Optik, einem Charakteristikum der May-Bauten. Für diese Optik entwickelte der Hersteller eine spezielle Rezeptur des Oberputzes. Die bauphysikalischen Eigenschaften blieben unverändert. Die hohe Resistenz gegen Schmutz und die mechanische Belastbarkeit sind nach wie vor gegeben.
Frische Farben
Energetisch optimiert, aber optisch in der Originalfassung zeigt sich die Siedlung heute. Die Farbgebung der Häuser wurde in Anlehnung an die historischen Wurzeln erhalten und nur im Sockelbereich neu interpretiert: Die Fassade erhielt einen weißen Anstrich, die Balkone und das oberste Geschoss wurden durch einen roten Ton abgesetzt. So bleiben die Ernst-May-Wohnungen ein erfolgreiches Modell gegen die Wohnungsnot von einst.

kompakt
Die energetische Sanierung eines unter Denkmalschutz stehenden Gebäudekomplexes aus den 1920er-Jahren erforderte viel Fingerspitzengefühl. Nach Anbringung eines WDVS und des speziell entwickelten Oberputzes zeigt sich das Ensemble wieder in der Originalfassung.
Objekt: Sanierung / Ernst-May-Gebäude in Frankfurt a.M.
Bauherr: ABG Holding, Frankfurt a.M.
Architekt: ABG Holding, Frankfurt a.M.
Ausführung: DaKa Kalenik, Mülheim
WDV-System: StoTherm Classic mit Oberputz Stolit, teilweise in Waschbetonoptik .
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