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Innendämmsystem auf Basis von Steinwolle

WDVS
Steinwolle zum Verkleben

Ein neues Innendämmsystem auf Basis von Steinwolle eignet sich zur direkten Verklebung auf der Wand und kommt ohne Dampfbremse aus. Dank des speziellen Feuchtigkeitsmanagements minimiert sich auch das Schimmelrisiko und für ein wohngesundes Raumklima ist gesorgt.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: Heck Wall Systems

Steinwolle verfügt über gute Wärme- und Schalldämmwerte und ist nicht brennbar. Sie wird aus Mineralien wie Feldspat, Dolomit oder recycelten Formsteinen hergestellt. Die Mineralien werden geschmolzen und zu einem Vlies versponnen. Steinwolle eignet sich als Flachdachdämmung genauso wie für Schrägdächer als Auf-, Zwischen- und Untersparrendämmung. An Fassaden kann sie als Kerndämmung oder unter Putz, hinter Vorhangfassaden und zur Dämmung von Holzrahmenkonstruktionen zum Einsatz kommen. Innerhalb eines Gebäudes wird sie zur Dämmung von Böden, Decken und Raumtrennwänden verwendet. Zur Innendämmung von Außenwänden findet Steinwolle bislang meist in Form von Vorsatzschalen Anwendung. Der Dämmstoff wird in das Ständerwerk eingebracht. Zur Raumseite hin wird anschließend eine Dampfbremse installiert, bevor das Ständerwerk mit Bauplatten beplankt wird.

Heck Inneo: Geklebt und diffusionsoffen

Vor allem Malerinnen und Maler sowie Stuckateurinnen und Stuckateure bevorzugen häufig diffusionsoffene Innendämmsysteme, die direkt auf die Wand verklebt werden können und weder Ständerwand noch Dampfbremse erfordern und bauphysikalische Berechnungen überflüssig machen.

Seit Kurzem ist ein Innendämmsystem mit geklebten Steinwolle-Dämmplatten auf dem Markt, das sich, laut Hersteller Heck Wall Systems, einfach installieren lässt. Herzstück des Systems sind hoch diffusionsoffene Steinwolle-Dämmplatten, die im Gegensatz zu gängigen Fassadendämmplatten nicht wasserabweisend eingestellt sind und somit im Innenbereich eingesetzt werden können. Die beidseitig vlieskaschierten Platten weisen eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 w/mK auf und sind damit leistungsfähiger als einige andere Innendämmplatten.

Angeboten wird die Platte in zwei Dämmstoffdicken. Als Variante mit einer 30 Millimeter dünnen Steinwolle-Dämmplatte erfüllt das System den Mindestwärmeschutz bei fast allen Ausgangskonstruktionen. Kommt eine 60 Millimeter dicke Platte zum Einsatz, wird die Förderfähigkeit von Baudenkmälern gemäß R- und U-Wert zum überwiegenden Teil erfüllt.

Einfache Installation und optimales Feuchtigkeitsmanagement

Dank einfacher Installation eignet sich „Heck Inneo“, wie das Innendämmsystem heißt, insbesondere für die Renovierung und Sanierung von Bestandsgebäuden. Dies ist insbesondere auf die einfache Verarbeitbarkeit der Dämmplatte „Heck Comfortrock ID“ zurückzuführen. Sie besitzt ein handliches Format von 50 x 100 Zentimetern, ein geringes Gewicht (ca. 1,5 kg bei der 30 Millimeter dicken Platte) und ist, laut Hersteller, nicht bruchanfällig. Letzteres erlaubt ein festes Andrücken der Platte in das Kleberbett ohne Beschädigungsgefahr, wodurch eine vollflächige Verklebung gewährleistet und eine Hinterlüftung verhindert werden kann. Die Vlieskaschierung sorge für eine gute Haftung des Klebe- und Armierungsmörtels, weshalb eine Grundierung nicht notwendig sei. Der Zuschnitt könne einfach (und ohne Staub und Lärm) per Cuttermesser erfolgen. Auch in Rundungen (ab einem Radius von 1,5 Metern) kann die Platte eingesetzt werden. Hierfür wird die Platte auf einer Seite mit dem Cuttermesser angeritzt.

Kapillaraktive Mörtel für optimale Verklebung

Zur Verklebung und Armierung des Dämmstoffs kommt im Inneo-System ein kapillaraktiver Mörtel („Heck K+A PORaktiv Plus“) mit Gewebe („Heck AGG“) zum Einsatz. Der Kleber wird auf den Dämmplatten mittels Zahntraufel aufgebracht. Außerdem wird der Kleber vollflächig auf den vorbereiteten Untergrund aufgezogen. Nun drückt man die Dämmplatten an und „schwimmt sie ein“. Wichtig ist, dass kein Kleber auf die Stirnseiten der Platte gelangt, damit diese fugendicht gestoßen werden können. Eine Verdübelung ist nicht notwendig.

Trocknung und abschließende Gestaltung

Der Armierungsmörtel wird in einer Schichtstärke von mindestens fünf Millimetern auf die Dämmplatten aufgetragen und idealerweise mit der Zahntraufel durchgekämmt, bevor das Armierungsgewebe in der oberen Hälfte der Armierungsschicht eingebettet wird. Die geglättete Armierung muss nun eine Woche trocknen, ehe der Oberputz aufgebracht werden kann. Als Oberputz fungiert ein ebenfalls kapillaraktiver Kalkfeinputz („Rajasil KFP OWA“). Bevor die farbige Gestaltung mit einer Silicatfarbe („Heck SIF Interior“) erfolgen kann, muss der Oberputz trocknen (pro aufgezogenem Millimeter einen Tag).

Mehr zum Dämmsystem:
www.wall-systems.com/inneo

Mehr zum Thema Innendämmung:

Kapillaraktive Innendämmung (malerblatt.de)

Innendämmung – Von wegen Notlösung (malerblatt.de)


Innendämmsystem auf Basis von Steinwolle Foto: Heck Wall Systems

Der Kleber wird vollflächig mittels Zahntraufel sowohl auf die Platte als auch auf den vorbereiteten Untergrund aufgebracht.


Innendämmsystem auf Basis von Steinwolle Foto: Heck Wall Systems

Anschließend drückt man die Dämmplatte an die Wand und schwimmt sie ein. Eine Verdübelung ist nicht erforderlich.


Innendämmsystem auf Basis von Steinwolle Foto: Heck Wall Systems

Das Armierungsgewebe wird in der oberen

Hälfte der mindestens fünf Millimeter dicken Armierungsmörtelschicht eingebettet.


Innendämmsystem auf Basis von Steinwolle Foto: Heck Wall Systems

Als Oberputz fungiert ein kapillaraktiver Kalkfeinputz, der gefilzt bzw. geglättet und mit einer Silikatfarbe beschichtet werden kann.

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